Christian Klien: „Für Ferrari war Imola ein Wake-up-Call“

4. Mai

Foto: Red Bull Content Pool / Getty Images

ServusTV-Experte Christian Klien: "Das Rennen wird ein Riesen-Highlight. Miami und Formel 1 klingt schon gut, das passt einfach zusammen."

Spektakuläre Premiere auf einer atemberaubenden Strecke. Beim größten Event des Jahres fährt die Königsklasse des Motorsports erstmals um die NFL-Arena der Miami Dolphins. ServusTV-Experte Christian Klien: „Das Rennen wird ein Riesen-Highlight. Miami und Formel 1 klingt schon gut, das passt einfach zusammen.“ ServusTV Österreich überträgt den Grand Prix von Miami von Freitag bis Sonntag live - auch bei ServusTV On.

Perfektes Wochenende bringt Verstappen heran

Mit dem Imola-Hattrick – Sprintsieg, Rennsieg, schnellste Runde – saugte sich Max Verstappen in der Weltmeisterschaft bis auf 27 Zähler an Charles Leclerc heran. Dieser zeigte mit einem unprovozierten Dreher Nerven. Ob dem Monegasse die Gelassenheit an der Spitze fehlt? „Glaube ich nicht“, meint ServusTV-Experte Christian Klien. „Er ist ja schon mit Vettel im Team um Siege gefahren. Aber klar, jetzt geht’s um die WM.“ Derart leichtfertig Punkte zu vergeben, sei zwar unnötig gewesen. „Leclerc ist aber ein schlauer Pilot, er wird schnell daraus lernen.“

Orcale Red Bull Racing-Pilot abgebrühter

Oracle Red Bull Racing habe hingegen mit guten Updates erstmals ein problemloses Wochenende absolviert. „Für Ferrari war Imola ein Wake-up-Call“, so der Hohenemser, der den Weltmeister etwas abgebrühter einschätzt als dessen Widersacher in Rot. „Für Max spricht die Erfahrung aus 2021. Mehr Druck als im letzten Jahr, geht nicht. Und trotzdem hat er sich nie aus der Ruhe bringen lassen.“ 

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Christian Klien: Rollen bei Ferrari nicht klar verteilt

Der 49-fache Grand-Prix-Starter Christian Klien sieht den Holländer in einem weiteren Punkt im Vorteil: „Bei Red Bull gibt’s eine klare Rollenverteilung. Sergio Pérez ist zudem stärker als letztes Jahr und kann Ferrari dadurch mehr Punkte wegnehmen.“ Bei der Scuderia seien die Fronten hingegen nicht eindeutig geklärt. „Carlos Sainz hat im Vorjahr mehr Punkte geholt als Leclerc und weiß, dass er jetzt in einem Auto sitzt, mit dem er um die WM fahren kann.“ Doch mache der Spanier zu viele Fehler. „Meiner Meinung nach ist die Hierarchie-Frage schon gelaufen.“

Christian Klien: Russell besticht durch Konstanz

Einziger Fahrer, der in allen vier Rennen in die Top 5 fuhr, ist George Russell, sein Vorsprung auf Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton beträgt beachtliche 21 Punkte. „Russell war in Imola das ganze Wochenende schneller und tut sich mit dem schwiegen Auto offenbar leichter“, analysiert der ServusTV-Experte. „Ich würde den WM-Stand aber nicht überbewerten. Sobald Mercedes eine Lösung findet, was wohl noch dauern wird, kommt die Klasse von Lewis raus.“

Formel 1 in Amerika angekommen

Diese Woche feiert Miami seine mit Spannung erwartete Formel-1-Premiere. Erstmals seit 1984 ist die Königsklasse zweimal in den Vereinigten Staaten zu Gast, im Oktober wird in Austin um WM-Punkte gefahren. Und 2023 kommt ein dritter US-Grand-Prix in Las Vegas hinzu. „Der lange Traum, in Amerika Fuß zu fassen, ist endlich realisiert worden“, freut sich Christian Klien auf das Spektakel. „Liberty Media hat definitiv den Markt geöffnet, die Netflix-Serie hat sicher auch viel ausgemacht. Texas hat letztes Jahr vor ausverkauften Tribünen stattgefunden, die Einschaltquoten waren enorm.“

Christian Klien: Motorsport-magnet Florida 

Von einem ähnlichen Interesse sei auch in Miami auszugehen, ist der 39-Jährige überzeugt. „Florida ist mit klassischen Strecken wie Daytona Beach und Sebring ein Zentrum des US-Motorsports, viele Piloten aus amerikanischen Rennserien wohnen auch dort.“

Spektakulärer Stadtkurs um NFL-Stadion

Vom semipermanenten Stadtkurs rund um das Hard Rock Stadium sollen die Formel-1-Piloten jedenfalls schwärmen. „Schnell, flüssig, mit Überholmöglichkeiten und technisch anspruchsvoll im letzten Sektor“, fasst der ServusTV-Experte zusammen. „Die Teams betreten aber Neuland, die Fahrer kennen die Strecke nur vom Simulator. Asphaltbeschaffenheit und Reifentemperaturen sind Unbekannte.“

Top-teams auf Augenhöhe

Deshalb komme einer möglichst schnellen Anpassungsfähigkeit an die Gegebenheiten eine besondere Bedeutung zu. „Ferrari hat bisher gezeigt, dass man das Auto sehr schnell auf den Punkt bringen kann. Aber auch Red Bull gewinnt mit jedem Rennen mehr Erkenntnisse, in welchem Bereich das Auto optimal funktioniert. Diese beiden Teams werden wieder komplett auf Augenhöhe sein“, sagt Christian Klien.

F1 bei Servus TV: Toto Wolff im Exklusiv-Interview

Rund um die Rennaction gewährt Toto Wolff in einem One-on-One Einblicke in die Gemütslage von Lewis Hamilton, dazu analysiert ServusTV das Problem von Mercedes. Im „Österreich-Moment“ steht Julia aus Tirol im Fokus, ihres Zeichens Personal Assistant des Mercedes-Chefs. Weiters gibt’s nach dem bitteren Imola-Wochenende für Ferrari einen Stimmungsbericht aus Maranello. Und ServusTV begleitet Max Verstappen im Fan-Chaos von Miami. Andrea Schlager und Nico Hülkenberg melden sich direkt aus dem Miami International Autodrome. Den Kommentar liefern Andreas Gröbl, Christian Klien, Mathias Lauda und Philipp Brändle.

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