Christian Klien: „Jetzt darfst dir keinen Nuller leisten“

6. Okt.
Person, Human, Crowd

Foto: ServusTV/Leo Neumayr

ServusTV-Experte Christian Klien und seine mittlerweile traditionelle Vorab-Analyse zum Großen Preis der Türkei.

Zwei magere Punkte liegt Weltmeister Lewis Hamilton bei sieben ausstehenden Rennen vor Herausforderer Max Verstappen. ServusTV-Experte Christian Klien: „Jetzt darfst du dir keinen Nuller leisten. Denn lang geht es nicht mehr.“ ServusTV überträgt die Formel 1 aus Istanbul von Freitag bis Sonntag live.

Keine langweiligen Rennen

In der Königsklasse geht es weiterhin heiß her. Und auch der Große Preis von Russland bildete keine Ausnahme. „Sotschi ist eine Strecke, auf der normalerweise nicht viel passiert“, weiß ServusTV-Experte Christian Klien. „Aber das Qualifying, der Motorenwechsel von Max Verstappen und die Regenspritzer haben einiges durcheinander gewirbelt.“

Motorwechsel als schlechter Joker

Für den vom Ende des Feldes gestarteten Max Verstappen sei der Grand Prix mit Platz zwei fast optimal verlaufen, obwohl der Red Bull-Pilot ohne Reifen-Fauxpas von Lando Norris wohl die WM weiter anführen würde. Aber: „In der Regel kommst du mit den drei erlaubten Power-Units pro Saison nicht aus. Und Lewis Hamilton muss diesen schlechten Joker samt Strafversetzung erst ziehen. Max hat den Tausch schon hinter sich.“

Rekordjäger Lewis Hamilton

Mit unglaublichen 100 Grand-Prix-Siegen und über 4.000 gesammelten WM-Punkten setzte Hamilton am Schwarzen Meer dennoch zwei Meilensteine. „Diese Rekorde hat er sicher irgendwie im Hinterkopf“, vermutet Klien. „Wenn du 97 Siege hast, willst du ja auch 100. Aber mehr treibt ihn die Competition an. Als der Erfahrene will er zeigen, warum er der erfolgreichste Fahrer aller Zeiten ist und mit den Jungen noch mithalten kann. Vor allem jetzt, wenn er nicht mehr das absolut beste Auto hat und um die Siege kämpfen muss."

Langes Hin und Her in Istanbul

Am Wochenende geht die Formel 1 in Istanbul in Szene. Ursprünglich nicht im Kalender, sollte das Rennen zunächst den Grand Prix von Kanada übernehmen, ehe es in die Steiermark wanderte. Und nun springt die Türkei als Ersatz für Singapur ein. Bedenken hat der ServusTV-Experte trotz am Bosporus steigender Inzidenzen keine. „Ob geimpft oder nicht, wird jeder in der Bubble ständig PCR-getestet. Im Paddock musst du überall Maske tragen. Medienleute kommen praktisch nirgends hinein. Und man hat schon bewiesen, dass das Konzept funktioniert.“

Layout spricht für rote Bullen

In den beiden Mercedes-Territorien Monza und Sotschi konnte Lewis Hamilton lediglich sieben Punkte mehr als sein Rivale holen. Den Istanbul Park, wo der Brite im Vorjahr seinen siebten Titelgewinn fixiert hatte, schätzt der Hohenemser aber als Red Bull-Strecke ein. „Der Kurs ist schnell, flüssig, kurvenreich.“ Zudem soll Verstappens neue Power-Unit ein Upgrade erhalten haben. „Die zwei sind aber so nah beieinander, dass viel von der Tagesform abhängt, von wo sie wegfahren und ob sie dadurch die Strategie vorgeben können.“

Spannungen gut für den Sport

Dass zwischen den beiden Lagern ungebrochen Giftpfeile fliegen, verleihe dem Duell eine extra Portion an Brisanz, wie der 49-fache Grand-Prix-Starter meint. „Die Situation ist gut für den Sport. Und an Max prallt das sowieso ab, ihm ist es wurscht.“ Die Rennfahrer würden Kollisionen wie in Silverstone oder Monza ohnehin weniger kritisch sehen als die Medien, die atmosphärische Spannungen zusätzlich aufblasen. „In anderen Klassen hast du solche aggressiven Überholmanöver andauernd, da interessiert es aber niemanden.“

Mehr Breite an der Spitze

Generell biete die Formel 1 in diesem Jahr nicht nur wegen des hitzigen Titelduells höchsten Unterhaltungswert, freut sich Klien. „McLaren fightet voll mit, Daniel Ricciardo hat in Monza gewonnen, Norris hätte sich in Russland den Sieg verdient und Ferrari fährt wieder ums Podest. Und selbst auf Strecken, die in der Vergangenheit eher langweilige Rennen gebracht haben, ist es aufregend. Es bleibt also spannend.“

Der Große Preis der Türkei bei Servus TV

Rund um die Rennaction gibt’s ein One-on-One mit McLaren-Pilot Lando Norris, sowie Seitenblicke zum DTM-Finale am Norisring samt Interview mit Serienchef Gerhard Berger. Weiters erklärt Experte Philipp Brändle in der Rubrik Einmaleins technische Details aus der Formel 1. Andrea Schlager und Christian Klien melden sich direkt aus der Boxengasse des Istanbul Parks. Kommentiert werden die Sessions von Andreas Gröbl und seinen Experten Nico Hülkenberg und Mathias Lauda.

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