Christian Klien: „Leclerc bereit, um Titel zu fahren“

20. Apr.
Person, Mensch, Masse

Foto: (C) ServusTV/Leo Neumayr

Die Formel 1 gastiert in Imola. Den Klassiker gibt es LIVE bei ServusTV und ServusTV On. Experte Christian Klien liefert die Vorab-Analyse.

Ferrari gibt zu Beginn der Formel-1-Saison eindeutig den Ton an. Und beim Europaauftakt steht der Scuderia ein echtes Heimspiel mit möglichen Extrapunkten bevor. ServusTV-Experte Christian Klien: „In Imola spielt alles Ferrari in die Karten.“ Der Grand Prix der Emilia-Romagna von Freitag bis Sonntag live bei ServusTV und ServusTV On.

Leclerc avanciert zum Titelfavoriten

Titelverteidiger hin, Rekordchampion her – Charles Leclerc heißt der Mann der Stunde in der Formel 1. Vor allem von der Abgebrühtheit des Ferrari-Piloten zeigt sich ServusTV-Experte Christian Klien begeistert: „Wie clever er die Rennen anlegt, zeigt, dass er mittlerweile ausgereift und absolut bereit ist, um die Weltmeisterschaft zu fahren.“

Top-Auto offenbart Killerinstinkt

Auch im direkten Vergleich zum Teamkollegen vermag der Monegasse zu überzeugen. „Carlos Sainz hat zwei sehr gute Jahre hinter sich und in der letzten Saison sogar mehr Punkte geholt als Leclerc. Aber jetzt, wenn ein Auto da ist, mit dem man Rennen gewinnen kann, kommt der Killerinstinkt von Leclerc durch. Das sind die Feinheiten, die Topfahrer ausmachen.“

Klare Hierarchie bei Ferrari

Und stark in die Saison zu starten, sei mit einem titelfähigen Boliden doppelt wichtig, weiß der Hohenemser. „Wenn Leclerc nach drei Rennen 38 Punkte Vorsprung auf Sainz hat, ist es nur logisch, dass die Motivation im Team eher zu seinem Auto hingeht. Das merkt der Spanier auch. Er hat sich schon in Bahrain und Saudi-Arabien schwer getan, der Ausfall in Australien geht auf seine Kappe. Man spürt, dass er Druck hat.“

Red Bull hadert mit Standfestigkeit

Selbst wenn er im Gesamtklassement aktuell nur den sechsten Platz belegt, scheint der bereits zweimal ausgefallene Max Verstappen am ehesten mit dem zweifachen Saisonsieger mithalten zu können. „Man sieht ja, dass Red Bull die Pace hat, muss aber zuerst einmal ins Ziel kommen“, ruft der 49-fache Grand-Prix-Starter die erste Grundregel im Motorsport in Erinnerung. „Sie hatten aber keine wirklich gravierenden Defekte, die man nicht abstellen könnte.“

mercedes weiter mit Problemen

Bei den Silberpfeilen stellt sich die Lage dramatischer dar, obwohl sie mehr WM-Punkte am Konto haben als Red Bull Racing. „Mercedes fehlt aber eine Sekunde“, so Klien. „Ein größeres Update wird es frühestens in Miami geben. Zunächst müssen sie aber das Problem finden. Und mit dem Budget-Cap kann man nicht unnötig Geld ausgeben."

Noch mehr als 500 Punkte zu vergeben

Trotz des respektablen WM-Vorsprungs des 24-jährigen Ferrarista, der 34 Zähler vor dem ersten Verfolger George Russell liegt, sei aber nichts passiert. „Die Saison ist jung, es sind noch über 500 Punkte zu vergeben. Und wir haben ein neues Reglement, da kann sich auch in der Weiterentwicklung viel tun. Aber die Punkte, die Leclerc jetzt herausgefahren hat, nimmt er mit. Die müssen die anderen erst einmal aufholen.“

Heimspiel für die Scuderia

Im Autodromo Enzo e Dino Ferrari, nur 80 Kilometer vom Stammwerk in Maranello entfernt, spricht abermals alles für das Heimteam. „Die Motivation wird jedenfalls noch höher sein“, glaubt Klien. „Und Imola ist keine Highspeed-Strecke – in langsamen Kurven liegt der Ferrari besser.“ Zwar habe Red Bull Racing ein Update angekündigt. „Die Frage ist aber, wie gut es funktioniert.“

Sprintrennen erhöht Stressfaktor

Erstmals in dieser Saison steht auch ein Sprintrennen auf dem Programm, nach Einschätzung des ServusTV-Experten ebenfalls ein Vorteil für die roten Flitzer. „Du hast weniger Vorbereitungszeit und wirst sofort gemessen. Und der Ferrari funktioniert auf allen Strecken, mit allen Reifen, unter allen Bedingungen.“ Zudem sei das Überholen in Imola schwierig. „Wer sich am schnellsten auf die Strecke einstellt und vorne wegfährt, kann das Rennen kontrollieren.“

Bei Ferrari und AlphaTauri zu Gast

Rund um die Rennaction geht ServusTV im Ferrari-Werk in Maranello der Frage nach, wie die Scuderia ihre Magie wiederfand und besucht auch AlphaTauri, die kleine Schwester von Red Bull Racing. Die Rubrik „Österreicher-Momente“ dreht sich diesmal um Jo Leberer, die Physio-Ikone von Allzeitgrößen wie Ayrton Senna und Alain Prost. Weiters gibt es eine Vorschau auf die Grand-Prix-Premiere in Miami, vom 6. bis 8. Mai live bei ServusTV zu sehen.

Servus TV-On Air-team live vor Ort

Andrea Schlager und Christian Klien melden sich direkt aus der Boxengasse des Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Kommentar und Analysen aus Imola kommen von Andreas Gröbl, Nico Hülkenberg und Mathias Lauda.

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