CL: Chelsea peilt nach neun Jahren wieder Finale an

5. Mai
PARIS,FRANCE,28.NOV.18 - SOCCER - UEFA Champions League, group stage, Paris Saint-Germain vs Liverpool FC. Image shows head coach Thomas Tuchel (PSG).

Foto: GEPA Pictures / Panoramic / Gwendoline Le Goff

Fast ein Jahrzehnt nach dem Final-Triumph von München winkt Chelsea wieder ein CL-Endspiel - Gegner Real Madrid hofft im Halbfinal-Rückspiel vor allem auf seinen Torjäger.

Neun Jahre nach dem Triumph in der Champions League nimmt der FC Chelsea wieder den Einzug ins Endspiel um den begehrten Henkelpokal in Angriff. Nach dem 1:1 bei Real Madrid im Halbfinal-Hinspiel reicht den "Blues" am Mittwoch beim zweiten Duell an der heimischen Stamford Bridge ein torloses Remis zum Aufstieg. Bei den Gästen aus Spanien hofft man auf Karim Benzema. Den zuletzt starken Franzosen im Griff zu haben, dürfte für Chelsea die halbe Miete zum Final-Einzug sein.

71 Tore hat Benzema in der Champions League bisher erzielt. Der 33-jährige Angreifer hielt die Hoffnungen auf den 14. Titelgewinn Reals im höchsten Europacup-Bewerb auch dieses Mal am Leben. Beim Remis in der Vorwoche traf Benzema sehenswert zum Ausgleich. 28 Tore in 41 Pflichtspielen hat der seit bald zwölf Jahren für die Madrilenen spielende Angreifer in dieser Saison erzielt. Club-intern am nächsten kommt Benzema ein defensiver Mittelfeldspieler: Casemiro durfte bisher sechsmal über seine Tore jubeln.

Real setzt auf seine große Erfahrung

Einer, der sein Können in den letzten Monaten kaum zeigen konnte, ist ein weiterer Hoffnungsträger von Real. Eden Hazard stand beim 2:0 gegen Osasuna am Wochenende 70 Minuten am Rasen. Der Belgier spielt in London an seiner alten Wirkungsstätte. Um eine Ablösesumme von 100 Millionen Euro ging Hazard 2019 nach Madrid. Dort konnte der 30-Jährige wegen diverser Blessuren aber bisher kaum seine Qualitäten zeigen.

Zinedine Zidane ließ durchblicken, dass er in London auch auf weitere zuletzt angeschlagene Akteure mit Erfahrung auf großen Bühnen setzen wird. Luka Modric und Toni Kroos wurden gegen Osasuna geschont. Sergio Ramos kehrte nach langer Verletzungspause und einer Corona-Erkrankung in die Mannschaft zurück und könnte den verletzten Raphael Varane ersetzen. Linksverteidiger Marcelo saß im Flieger, nachdem er am Dienstag noch seinen Dienst als Wahlhelfer absolviert hatte.

Auf die "Merengues" wartet nach der Partie gegen Chelsea ein weiteres Spiel, in dem es womöglich schon um einen Titel geht. Bei einem Ausrutscher gegen den FC Sevilla am Sonntag könnte Real im spanischen Liga-Finale wichtige Zähler liegen lassen. "Wir müssen weiter um alles kämpfen. Wir wissen, dass wir gewinnen können", meinte Zidane mit Blick auf Liga und Champions League. "Ich werde nicht soweit gehen zu sagen, dass wir gewinnen werden. Aber wir werden alles versuchen", erklärte er. Real stand zuletzt 2018 im Endspiel, damals gewann die Mannschaft unter Zidane in der "Königsklasse" zum dritten Mal in Folge.

Deutsche Chelsea-Stars sollen es richten

Chelsea fügte dem FC Bayern 2012 in dessen "Finale dahoam" in München eine schmerzhafte Niederlage zu. Die Londoner setzen nun vor allem auf ihre deutsche Abteilung. Trainer Thomas Tuchel hat die Mannschaft zu einer kompakten Einheit geformt. In den 23 Partien unter dem seit Jänner in England arbeitenden Tuchel hat das Team nur zehn Gegentreffer kassiert. Chelsea schoss jedoch auch nur 30 Tore. Spektakulär ist es nicht, wie die "Blues" aktuell spielen - effektiv aber allemal.

Im Angriff sollen es ebenfalls Deutsche richten. Timo Werner zeigt aufsteigende Form, Kai Havertz erzielte beim 2:0 gegen Abstiegs-Kandidat Fulham beide Treffer. Ebenfalls stark agiert seit Monaten Mason Mount. Der englische Internationale verletzte sich gegen Fulham am Rücken, soll aber fit werden. Das Selbstvertrauen ist groß im Lager der Londoner. "Wir sind auf einen großen Kampf vorbereitet. Wir werden aber eine großartige Leistung brauchen, weil Real es uns sicher schwer machen wird", sagte Tuchel. Auf sein Rezept gegen Ramos angesprochen, hatte der Coach scherzhaft eine Lösung parat. "Wir werden einfach ohne Stürmer antreten. Dann hat Ramos niemanden, gegen den er kämpfen muss." (APA/red.)

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