DFB Pokal: Leipzigs dritter Anlauf zum Titel

10. Mai
Kevin Kampl; RB Leipzig

Foto: (C) GEPA pictures/ Picture Point/ Roger Petzsche/ POOL via Picture Point

Zwei Mal scheiterte RB Leipzig im DFB Pokal-Finale. Im dritten Anlauf soll es funktionieren. Wenn da nicht die ernüchternde Bilanz gegen den BVB wäre.

Es sind stressige Tage für Kevin Kampl, kaum Familienleben, keine Zeit zum Angeln. Mitten im packenden Bundesliga-Finale tritt der Mittelfeld-Star am Donnerstag mit RB Leipzig zum Pokalfinale gegen Borussia Dortmund (20.15 Uhr LIVE bei ServusTV, im Stream und der App) an. Gegen seinen Ex-Klub soll es endlich mit einem Titel klappen. „Das wäre das I-Tüpfelchen", sagte Kampl im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Zweimal schon hatte der Antreiber und Ballverteiler den Pokaltriumph dicht vor Augen. 2015, noch in Diensten von Borussia Dortmund, brachte er sich durch eine Gelb-Rote Karte im Halbfinale gegen die Bayern um den Lohn. Vor zwei Jahren kassierte er mit Leipzig gegen die Bayern im Endspiel eine bittere 0:3-Packung. „Jetzt möchte ich endlich mal gewinnen", sagt der älteste RB-Feldspieler verständlicherweise.

Seit 2017 gehört die Passmaschine aus dem zentralen Mittelfeld zum Leipziger Kader. Er zählt mittlerweile zu den Führungsspielern und kann sich mit dem nicht überall geschätzten Klub total identifizieren. 

Das Image vom neureichen Emporkömmling treffe bei RB nicht zu. „Es ist ja nicht so, dass wir jedes Jahr Spieler holen, die einen Einzelwert von 70 oder 80 Millionen Euro haben. Sondern das sind junge, talentierte Spieler, die hier wachsen", sagt Kampl. Deshalb wäre es "wunderschön" und "verdient", wenn sich der Verein nach dem steilen Aufstieg seit 2009 endlich auch mal Silberware in die Vitrine stellen könnte.

Tritt Nagelsmann mit Pokal-Titel ab?

Auch Trainer Julian Nagelsmann habe zum Abschied den Titel verdient. „Er hat zwei Jahre lang hier überragende Arbeit geleistet", sagt Kampl. Seit Bekanntwerdens seines Wechsels zu Bayern München „arbeitet er hier genauso akribisch weiter, gibt weiter Gas und versucht, alle mitzureißen", berichtet Kampl.

Dass einige Spieler vielleicht einen Gang zurückschalten, weil sie wissen, dass der Trainer im kommenden Jahr nicht mehr da ist, kann sich der in Solingen geborene Slowene auch nicht vorstellen. 

„Wenn du in einem Finale stehst und einen Titel gewinnen kannst, da wärst du als Spieler nicht sehr clever, wenn du die Zügel schleifen lässt" sagt der zweifache Familienvater, der keinem eine Finalniederlage wünscht: „Wir haben ja vor zwei Jahren gemerkt, wie schlecht sich das anfühlt."

Ernüchternde Bilanz gegen BVB

Vor dem BVB hat Kampl großen Respekt, behielt nach seiner Zeit dort Verantwortliche und Mitspieler in bester Erinnerung. Dass RB Leipzig im direkten Duell in den letzten sieben Spielen gegen die Borussia nicht mehr gewinnen konnte, wurmt auch Kampl, sei aber kein Nachteil vor dem Pokalfinale. „Wir sind Zweiter in der Bundesliga, müssen uns vor keinem verstecken", sagt der Musik-Fan (Deep House) und weiß: "Im Pokal kann in jedem Spiel eine verrückte Geschichte passieren."

So oder so, Leipzig hat zum Saisonschluss noch viel vor, neben dem Pokalfinale wollen die Sachsen in der Bundesliga noch die Rekordsaison (67 Punkte) toppen. 

Dafür bleibt anderes auf der Strecke, wie auch Kampls große Angelleidenschaft. Normalerweise kann er beim Angeln bestens relaxen, wie er einst verriet: "Ich sitze dann da mit meinen Kumpels, von vier, fünf Uhr morgens bis nachmittags um zwei, drei Uhr und man kommt runter, man redet über andere Dinge als Fußball, über private Sachen." (SID/Red)

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