Dominic Thiem vor dem ATP Madrid Masters: 7 Gründe für den Turniersieg

6. Mai
Tennis, Person, Sport
Bereits am Donnerstag reiste Dominic Thiem zum ATP Masters 1000 in Madrid. In der spanischen Hauptstadt will Österreichs Nummer eins seine aktuelle Topform fortsetzen.

„Ich kann mir mit dem Barcelona-Titel in Madrid nichts kaufen. Dort startet alles wieder bei null. Alle Gegner werden richtig hungrig sein“, meint Thiem vor seinem nächsten Turnierstart. Hier sind sieben Gründe, warum die Nummer fünf der Welt dennoch zu den absoluten Top-Favoriten zählt.

Text: Lukas Zahrer // tennisnet.com

1. Dominic Thiems Bilanz in Madrid

Von den neun Masters-Turnieren im ATP-Kalender ist jenes von Madrid bislang der erfolgreichste Boden aus Sicht des Niederösterreichers gewesen. Rechnet man die Qualifikations-Partien von seinem ersten Antreten 2014 mit, steht Thiem bei einer Siegquote von 80 Prozent: Zwölf seiner bislang 15 bestrittenen Matches in Madrid entschied er für sich.

Gemeinsamer Aufschlag auf der ATP World Tour:
ServusTV und Sky kooperieren zu insgesamt 15 Spielen der ATP-Tour. ServusTV ist exklusiver FreeTV-Broadcaster in Österreich. Der Fokus wird dabei auf den Matches von Dominic Thiem liegen. ServusTV wird ausgewählte Top-Spiele des österreichischen Tennis-Stars live und exklusiv im österreichischen Free-TV sowie im Livestream auf servustv.com übertragen und rechtzeitig vor der jeweiligen Übertragung informieren - so auch in Madrid!

Darunter fallen Siege gegen Stan Wawrinka (2014), Grigor Dimitrov (2017) und Rafael Nadal (2018). Lediglich ein Mal musste Thiem sich bereits in der ersten Runde geschlagen geben. Im Jahr 2016 erwischte er mit Juan Martin del Potro ein hartes Auftaktlos.

Ein Jahr später erreichte er sein erstes Masters-Finale, wo er Nadal in zwei engen Sätzen unterlegen war. Im Vorjahr konnte er den Spanier im Viertelfinale bezwingen, ehe im Endspiel Alexander Zverev zu stark war.

2. Dominic Thiem nach seinem größten Sandplatz-Titel

Die Formkurve stimmt: Eine Ebene unter den Masters-Turnieren holte sich Thiem Ende April den größten Sandplatz-Titel seiner Karriere. Bei den Barcelona Open gewann er zum dritten Mal nach Acapulco 2016 und Rio de Janeiro 2017 ein Turnier der ATP-500-Serie. Auf dem Weg zum Titel eliminierte er vier Top-30-Spieler und gab im gesamten Verlauf keinen einzigen Satz ab.

Zum vierten Mal konnte der 25-Jährige zudem Rafael Nadal auf dessen Lieblingsbelag schlagen, lediglich Novak Djokovic gelang dies öfters (7 Mal). Thiem ist zudem neben Roger Federer der einzige Spieler, der in diesem Jahr bereits zwei ATP-Titel gewann.

Trotz dreier Auftakt-Niederlagen in 2019 ist es bislang eine äußert erfolgreiche Saison: Noch nie in seiner Karriere hatte Thiem zum aktuellen Zeitpunkt des Kalenderjahres mehr Punkte im Race to London gesammelt. Aktuell steht er bei 1.735 Punkten, seine bisherige Bestmarke stammt aus dem Jahr 2017 mit 1.530 Punkten, gefolgt von der Saison 2016 mit 1.380 Punkten.

3. Madrid Open: Dominic Thiem mit ausreichend Vorlaufzeit

Immer wieder scheint es für Thiem besonders wichtig, sich in den Tagen vor einem Turnier auf die entsprechenden Bedingungen einzustellen. Aufgrund seines frühen Aus in Rio de Janeiro reiste der mittlerweile 13-fache ATP-Titelträger etwa bereits zwei Wochen vor Turnierstart nach Indian Wells, um sich einerseits in Form zu bringen, andererseits aber eine Gewöhnungsphase zu absolvieren. Wenig später holte er seinen bis dato größten Karriere-Sieg.

Als er nach seinem Turniersieg nach Miami weiterreiste, scheiterte er dort nur fünf Tage später in Runde zwei an Hubert Hurkacz in zwei Sätzen. Auch beim ATP-500-Turnier in Rio lagen nur vier Tage zwischen seinem letzten Match in Buenos Aires und der Auftaktniederlage gegen den späteren Turniersieger Laslo Djere. In Madrid sollte Thiem ausreichend Vorlaufzeit haben. Er reiste am Donnerstag an, bis zu seinem ersten Match sollte er mindestens sechs Tage Zeit haben. Zudem trifft er beim Combined Event auf seine Freundin Kristina Mladenovic.

4. Nicolas Massu: Thiems Trainerfrage geklärt

Nach einigen Wochen der Unruhe ist die Situation um den offiziellen Trainerposten von Thiem geklärt. Nicolas Massu übernimmt alle Tennis-Agenden, Günter Bresnik kümmert sich in Zukunft nur noch um Manger-Angelegenheiten. Ein klärendes Gespräch zwischen Thiem und Bresnik hat bereits stattgefunden. „Es ist eine Sache zwischen uns, die werde ich in der Öffentlichkeit nicht sagen“, meinte er gegenüber dem ORF.

Fix ist hingegen, dass Thiem auch in Zukunft die Südstadt als Trainingsstützpunkt nutzen wird. „Es ist die Stätte, auf der ich groß wurde. Hier fühle ich mich wohl, es ist nicht weit von Zuhause.“

„Ich muss so nahe wie möglich an ihm dran sein, dann können wir gut zusammenarbeiten“, sagte Massu, der ab sofort zwischen den Turnierwochen ebenfalls in Wien sein wird. „Nur wenn wir zusammen sind, weiß ich, was er braucht – nicht nur bei Turnieren.“ Die Nebengeräusche werden leiser, Thiem kann sich auf eine effiziente Vorbereitung für seine kommenden Matches konzentrieren.

5. Dominic Thiem mag Bedingungen in Madrid

Madrid liegt auf 667 Metern Seehöhe. Was für den Laien nach wenig klingt, ist für den Tennisprofi spürbar: Durch die Höhenlage ist der Absprung der Bälle höher, was Thiem unter anderem bei seinem Kick-Aufschlag zugutekommt.

Zudem verhielten sich die Show-Courts in der Caja Magica in den letzten Jahren bedeutend schneller als etwa beim darauf folgenden Sandplatz-Masters in Rom. „Für mein Spiel ist das fast perfekt. Das sind überragende Bedingungen für mich und das möchte ich ausnutzen“, sagte Thiem.

6. Dominic Thiems Affinität zu Spanien

„Bamos!“ lautete lange Thiems präferierter Anfeuerungsruf. Bis heute kamen andere wie „Come on!“ und „Allez!“ dazu, aber es ist bezeichnend, dass seine persönliche Abwandlung des spanischen „Vamos“ zum frühen Kennzeichen von Thiems Karriere wurde.

Mit Spanien verbindet den Lichtenwörther noch einiges mehr. In den letzten Jahren bereitete er sich etwa immer wieder auf Teneriffa auf die neue Saison vor. Mit Galo Blanco hatte er im Vorjahr einen spanischen Touring-Coach. Sein aktueller Trainer Massu spricht Spanisch als Muttersprache und lebte und trainierte für lange Zeit im High Performance Center in Barcelona.

Hinzu kommen Thiems Turniersiege in spanischsprechenden Ländern (Acapulco, Buenos Aires (2), Barcelona), er dürfte sich also in einer spanisch angehauchten Umgebung besonders wohl fühlen.

7. Dominic Thiems Erfahrung: Sechste Saison auf ATP-Tour

Thiem feierte im Juli 2011 in Kitzbühel sein ATP-Debüt, drei Monate später feierte er gegen Thomas Muster in der Wiener Stadthalle seinen ersten Karrieresieg auf der Profitour. Doch erst 2014 spielte er seine erste „volle“ Saison auf der ATP-Tour.

Mittlerweile kennt er das Tourleben in- und auswendig. Große Verletzungspausen blieben aus, Thiem bestreitet im Jahr 2019 die meisten großen Turniere zum sechsten Mal. Zählt man seine 25 Qualifikations-Matches hinzu, hat Thiem mittlerweile fast 400 Matches auf höchster ebene bestritten. Er stand bereits in 20 Finals und weiß daher, wie man sich tief in eine Woche schlägt. Die Erfahrung könnte vor allem in den frühen Runden ein Schlüssel auf dem Weg zum möglichen 14. ATP-Turniersieg werden.

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