Dovizioso-Comeback: Manager verrät die Hintergründe

9. Sept.
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Foto: Motorsport Images

In Kürze kehrt Andrea Dovizioso mit Petronas-Yamaha in die MotoGP zurück - so bewertet sein Manager Simone Battistella das Comeback des langjährigen Ducati-Stars.

Die Meldung schlug ein wie eine Bombe: Yamaha-Manager Lin Jarvis bestätigte zuletzt in Silverstone, dass Andrea Dovizioso in die MotoGP zurückkehrt. Sein mit Spannung erwartetes Comeback ist demnach für den San-Marino-Grand-Prix geplant, der direkt an das kommende MotoGP-Wochenende in Aragon (LIVE bei ServusTV, im Stream & in der App) anschließt. In Misano soll auch das Projekt offiziell vorgestellt werden, das nach dem Ausstieg von Sponsor Petronas folgt.

Anführen soll dieses Projekt kein Geringerer als Dovizioso. Für die kommende Saison hat sich der Italiener schon das beste verfügbare Motorrad gesichert, nämlich das aktuelle Werks-Bike. Die laufende Saison wird "Dovi" ab Misano auf einer älteren Yamaha M1 zu Ende fahren - einem Motorrad, das auf dem 2019er-Modell basiert.

"Die verbleibenden 2021er-Rennen werden eine Art Test für Andrea sein. Er ist das Motorrad noch nicht gefahren, kennt das Team noch nicht und auch nicht die Reifen. Er wird gegen sehr erfahrene Piloten antreten. Also wird das, was jetzt kommt, eine Vorbereitung für 2022 sein", sagt Simone Battistella der italienischen Edition von 'Motorsport.com'.

"Die Geschichte mit Ducati war ausgereizt"

Der Dovizioso-Manager ist noch immer überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, Ducati zu verlassen. "Diese Geschichte war ausgereizt. Denn uns war klar, dass sie ihm nie das geben würden, was er braucht, um um einen WM-Titel zu kämpfen." Eine Aussage, die fast zwangsläufig zur Frage führt: Wird dem Italiener dieser Wunsch bei Yamaha erfüllt?

Glaubt man einigen Konkurrenten, ist das Engagement von Dovizioso bei Yamaha eher der Situation geschuldet als ein ausdrücklicher Wunsch des Herstellers. Denn die Japaner konzentrieren sich aktuell voll und ganz auf WM-Leader Fabio Quartararo.

Bei Ducati, Honda und Suzuki ist man der Ansicht, dass der Yamaha-Deal mit dem Italiener eine vorübergehende Lösung ist, um eine der beiden dort frei gewordenen Sitze zu vergeben. "Zuerst stand SRT mit einem Team ohne Fahrer da. Und dann hatten sie weder Fahrer noch einen Sponsor", argumentiert die Konkurrenz.

Was Dovizioso bei Yamaha verdienen wird

Und tatsächlich kam das Sensations-Comeback vor allem durch die vorzeitige Trennung von Yamaha und Maverick Vinales zustande. Der in Ungnade gefallene Spanier hatte zunächst auf sein zweites Vertragsjahr 2022 verzichtet. Und fährt nun auch den Rest der Saison nicht für Yamaha, sondern wechselt zu Aprilia. Für die Japaner eine Ersparnis, die mit stolzen rund zehn Millionen Euro zu Buche schlägt.

Dieses Geld soll nun ins Satellitenteam fließen, wenn der Ausstieg von Hauptsponsor Petronas vollzogen wird. Battistella betont: "Es ist klar, dass Andrea nicht wegen des Geldes in den Rennsport zurückkehrt. Sondern weil ihn das Projekt und das Motorrad reizt. Und weil er davon überzeugt ist, dass er in dieser Konstellation konkurrenzfähig sein kann."

"Die Pause, die er sich genommen hat, hat ihm erlaubt, seine Batterien wieder aufzuladen", sagt der Manager über das Sabbatical von Dovizioso, das nun doch etwas kürzer ausfällt. Das Gehalt des einstigen Ducati-Stars dürfte 2022 rund zwei Millionen Euro betragen.

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