Dovizioso strebt Duell mit Marquez an: „Sind bereit zu kämpfen“

10. Aug.
LAT

Andrea Dovizioso schaffte es im Qualifying von Spielberg auf Startplatz drei

Ducati-Pilot Andrea Dovizioso erreichte in Spielberg zum ersten Mal seit Argentinien Startreihe eins - Wie er seine Chancen auf einen Zweikampf mit Marc Marquez sieht

Nachdem Marc Marquez auch am Qualifying-Tag in Spielberg eine beeindruckende Rennpace zeigte und sich schließlich mit einer überlegenen Pole-Position gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte, stellt sich die Frage, ob es für den Honda-Pilot beim Österreich-GP ein ähnlich reibungsloser Durchmarsch wird wie zuletzt in Brünn.

Eigentlich gilt der Red Bull Ring als Ducati-Territorium. Seit der Rückkehr der MotoGP auf die Strecke 2016 hat der italienische Hersteller immer mit einem andere Fahrer gewonnen. Die letzten beiden Jahre allerdings nur knapp gegen Marquez. 2017 war Andrea Dovizioso in Spielberg siegreich. Für ihn reichte es am Samstag zwar für die erste Startreihe, auf Marquez fehlten allerdings satte 0,488 Sekunden.

"Er war wirklich schnell, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Temperaturen so hoch waren. Das hat es schwer gemacht, eine solche Rundenzeit zu fahren. Deshalb ist das schon etwas Besonderes. Aber zum Glück sind wir ein bisschen näher, was die Pace angeht", kommentiert Dovizioso die Pole-Zeit des Weltmeisters, die zugleich einen neuen Streckenrekord markierte.

Dovizioso lobt konstante Rennpace in Spielberg

Im letzten Umlauf musste sich der Ducati-Pilot dann sogar noch Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) geschlagen geben, der ihn auf P3 verdrängte. Dennoch zieht er ein positives Fazit: "Unser Ziel war es, in der ersten Startreihe zu stehen, und das ist uns gelungen. Das freut mich, denn im Qualifying war mein Gefühl nicht wie im Training, deshalb konnte ich keine tiefe 1:23er-Zeit fahren."

"Aber letzten Endes war die erste Startreihe sehr wichtig, denn wir wissen, dass Marc eine sehr gute Pace hat und vorne bleiben will, um den Rhythmus zu bestimmen. Dafür müssen wir bereit sein", erklärt Dovizioso weiter und gibt sich zuversichtlich: "Wir haben hart auf das Rennen hingearbeitet und sind ziemlich konstant."

Allerdings gilt das eben auch für Marquez, der "in jedem Training, auf jedem Reifen" schnell unterwegs war, wie sein Ducati-Konkurrent selbst betont. "Aber wir sind da und ich denke, wir sind bereit zu kämpfen. Es gibt immer noch etwas, das wir verbessern können, was positiv ist. Mal sehen, wie die Bedingungen morgen sind und ob wir im Warm-up daran arbeiten können", blickt Dovizioso voraus.

Wo sich Ducati am Sonntag noch steigern muss

Dabei geht es vor allem um den dritten Streckenabschnitt, in dem der 33-Jährige laut eigener Aussage noch zu viel Zeit verliert. "Es ist ein Punkt, den ich ganz sicher noch verbessern kann. Darauf konzentrieren wir uns, studieren die Daten, auch von anderen Ducati-Fahrern, denn jeder fährt auf eine andere Art und Weise. Daraus kann man positive Dinge ziehen. Es gibt noch Spielraum", sagt er.

Teamkollege Danilo Petrucci kann sich Dovizioso allerdings nur bedingt zum Vorbild nehmen, denn er tut sich auf dem Red Bull Ring deutlich schwerer. Das wurde auch im Qualifying deutlich. Nach einem Sturz im zweiten Run kam der Italiener nämlich nicht über Platz zwölf hinaus und hat im Rennen entsprechend viel Arbeit vor sich.

"Ich war sehr, sehr glücklich mit dem Gefühl, das ich im vierten Freien Training hatte. Ich war mit dem harten Vorderreifen recht schnell", rekapituliert Petrucci. "Aber für das Qualifying habe ich den Medium-Reifen gewählt. Er gab mir nicht genug Unterstützung. Ich versuchte, das Tempo mit in die Kurve zu nehmen, aber immer wenn ich die Bremse gelöst habe, geriet ich in Sturzgefahr." Und so passierte es...

Petrucci erklärt, was er hinter Marquez gelernt hat

In Kurve 4 ging der Ducati-Pilot zu Boden und konnte nicht mehr angreifen. "Im ersten Sektor war ich schnell, habe es dann aber ein bisschen übertrieben und bin übers Vorderrad weggerutscht", erklärt er den Crash. "Das ist schade, denn heute Morgen haben wir ein gutes Set-up gefunden und auch im FT4 war meine Pace gut. Der Startplatz stellt uns absolut nicht zufrieden."

Doch umso fokussierter und motivierter sei er für den Rennsonntag, betont Petrucci. "Das Podium wird mit Sicherheit schwierig. Wir müssen verstehen, wie die Bedingungen morgen sind, aber die Top 5 sind immer noch möglich. Denn die Pace ist da", schätzt er. Um mit Polesetter Marquez kämpfen zu können, reiche es aber nicht.

Im vierten Freien Training folgte der Ducati-Pilot dem Honda-Konkurrenten für zwei Runden. "Aber meine Pace hat einfach nicht gereicht. Er war immer zwei oder drei Zehntel schneller. Es ist deshalb schwierig, an ihm dranzubleiben, weil er immer noch ein bisschen mehr in petto hat." Hinter ihm zu fahren sei aber trotzdem hilfreich gewesen, "um zu verstehen, was wir auf dem Motorrad brauchen".

Petrucci erklärt: "Marc ist in der Lage, auf der Bremse mehr Tempo mit in die Kurven zu nehmen. Das ist für uns im Moment nicht möglich, auch wenn ich mit dem harten Vorderreifen an Bremsstabilität gewinne. In der Kurve verlieren wir dennoch. Aber zumindest wissen wir, in welchem Bereich wir weiter arbeiten müssen. Morgen wird Marc für mich allerdings kein Problem sein - leider."

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