Dovizioso zu Honda? Das sagt er zu wilden Spekulationen

13. Nov.
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Foto: Motorsport Images

Andrea Dovizioso erklärt, warum er sich gegen Aprilia und auch gegen die Rolle als Testfahrer entschieden hat. Er kommentiert wilde Spekulationen.

Andrea Dovizioso wird 2021 ein Sabbatical-Jahr einlegen und nicht MotoGP fahren. Der dreimalige Vizeweltmeister will sich aber die Türen für ein Comeback offenhalten, falls sich eine für ihn passende Gelegenheit ergeben sollte.

Seit er im August nach acht Jahren seinen Abschied von Ducati verkündet hat, wurde Dovizioso mit einigen Projekten in Verbindung gebracht. Er hätte eventuell bei Aprilia den Platz von Andrea Iannone übernehmen können, dessen Doping-Sperre auf die Höchststrafe erweitert wurde.

Warum hat er sich gegen einen Stammplatz bei Aprilia entschieden? "Ich war sehr glücklich, dass Aprilia mir das Angebot gemacht hat. Wir hatten auch schon in der Vergangenheit darüber gesprochen. Es hat nicht gestimmt, dass wir auf die Iannone-Entscheidung gewartet haben."

Dovizioso: Keine zweite Aufbauphase wie mit Ducati

Seit Massimo Rivola Anfang 2019 die Leitung der Renn-Abteilung übernommen hat, gab es einige Umstrukturierungen. Die RS-GP 2020 ist ein komplett neuer Prototyp. Trotzdem hat Aprilia noch einen weiten Weg vor sich, um aus eigener Kraft Rennen gewinnen zu können.

"Ich denke nicht, dass diese Situation momentan für meine Karriere richtig wäre", nennt Dovizioso seinen Grund, warum er sich gegen Aprilia entschieden hat. "Ich finde, sie leisten sehr gute Arbeit, denn ihr Budget ist viel kleiner als von Honda, Yamaha oder Ducati."

"Sie machen es wirklich gut, aber das Level in der MotoGP ist so hoch. Dadurch ist es sehr schwierig. Ich habe diese Situation schon mit Ducati zu Beginn unsrer Zusammenarbeit erlebt. Die MotoGP ist schwierig."

"Nur wenn man direkt involviert ist und alle Details kennt, weiß man, wie schwierig es wirklich ist. Sie machen es sehr gut, aber in diesem Moment ist das nicht etwas, das ich brauche", sagt Dovizioso. Eine mühsame Aufbauarbeit interessiert ihn somit nicht.

Was hat gegen die Rolle als Testfahrer gesprochen?

Abgesehen von Aprilia wurde er auch mit Honda und zuletzt mit Yamaha in Verbindung gebracht. Dort hätte Dovizioso eventuell die Rolle als Testfahrer übernehmen können. Aber auch das lehnte er nach ersten Gesprächen ab.

Er wollte sich nicht für ein Jahr an eine Marke binden und dadurch eventuell in Verhandlungen mit einer anderen Marke für 2022 eingeschränkt oder benachteiligt zu sein. "Ich fühlte mich glücklich, dass alle versucht haben, mich als Testfahrer an Board zu holen."

"Aber wenn ich ein Testfahrer wäre und die Türe für 2022 nicht offen wäre, um wieder Rennen zu fahren - das war zu wichtig für mich. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, bei niemandem zu unterschreiben und frei zu sein. Im Motorsport kann alles passieren."

Dritte OP bei Marquez: Dovizioso zu Honda?

Jüngste Spekulationen brachten Dovizioso weiterhin mit Honda in Verbindung. Sollte Marc Marquez eine dritte Operation bei seinem rechten Oberarm benötigen und dadurch eventuell den Saison-Auftakt im März 2021 verpassen, dann könnte Dovizioso dort einspringen.

Für ihn selbst sind das derzeit nur wilde Spekulationen: "Ich denke, es machen sich alle zu viele Gedanken darüber, was mit Marc los ist. Ich glaube auch, dass niemand alle Details kennt - ich auch nicht. Deswegen glaube ich nicht, dass sie jetzt eine Entscheidung für nächstes Jahr treffen."

Trotzdem ist Dovizioso mit Saisonende ungebunden und könnte theoretisch überall einspringen: "Ich bin frei, also werden wir sehen. Das ist Motorsport. Nur weil ich frei bin, heißt das nicht, dass ich es automatisch machen werde, wenn mich jemand anruft. Ich werde darüber nachdenken und bewerten, was mir vorgeschlagen wird. Ich werde mit allen sprechen und dann entscheiden."

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