Ducati liebäugelt weiter mit kleinster Klasse: „Moto3-Bike wäre kein Problem“

6. Apr.
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Die Moto3 übt auf Ducati nach wie vor einen großen Reiz aus - doch die Italiener wollen sich vorerst auf die MotoGP und die Superbike-WM konzentrieren.

Es ist kein Geheimnis, dass Ducati ein gewisses Interesse hat, in die Moto3-WM einzusteigen. Mit einem Engagement in der kleinsten der drei Grand-Prix-Klassen könnte man junge Fahrer an die Marke binden. Zudem wäre es eine Chance, Motorräder mit niedrigen Hubräumen zu bewerben. Diesbezüglich gibt es in Ducatis Produkt-Portfolio große Potenziale.

KTM machte es in den letzten Jahren vor. Die Österreicher konnten ihre Talente von der Moto3 über die Moto2 bis in die MotoGP führen. Und haben so beste Voraussetzungen, die begehrten Talente langfristig an die Marke zu binden. Dieses Szenario übt auch auf Ducati einen gewissen Reiz aus.

KTM beerdigte Moto2-Projekt nach wenigen Jahren

Doch KTM beerdigte das Moto2-Projekt nach wenigen Jahren. In der Saison 2020 startet der Hersteller nur in der Moto3 und der MotoGP mit eigenen Bikes. In der Moto2 greift KTM auf Kalex zurück und schließt damit die Lücke zwischen der Moto3 und der MotoGP.

"Man müsste verstehen, warum KTM diese Wahl getroffen hat und müsste sie fragen", grübelt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich glaube, sie hatten auch für 2020 vertragliche Verpflichtungen mit dem Team Ajo."

"Ich vermute, sie haben eine Lösung gefunden, um ihre Verpflichtungen sowohl mit dem Team als auch mit den Fahrern einzuhalten. Nachdem sie beim Grand Prix von Österreich ankündigten, dass sie das Moto2-Entwicklungsprogramm beenden würden, um sich auf die MotoGP und die Moto3 zu konzentrieren", so Ciabatti.

"Was Ducati angeht, würden wir gerne einsteigen"

"Es ist also eine Frage, ob es eine Strategie oder eine taktische Entscheidung ist, ein Problem mit bestehenden Verträgen zu lösen. Was Ducati angeht, haben wir vor ein paar Jahren gesagt, dass wir gerne in die Moto3 einsteigen würden. Aber es ist ebenso klar, dass dies nicht die Zeit ist, besonders heute, um über ein Engagement nachzudenken, das über das hinausgeht, was wir bereits haben", stellt der Ducati-Manager klar.

"Es wäre kein großes Problem, ein konkurrenzfähiges Moto3-Bike zu bauen. Aber wir müssen dafür Geld und Personal aufwenden", kommentiert Ciabatti. "In diesem Moment scheint es mehr denn je notwendig zu sein, unsere Anstrengungen auf die MotoGP und die Superbike-WM zu konzentrieren."

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