EBEL-Boss Feichtinger zum Linz-Knall: „Ich hoffe, dass die Vernunft siegt“

14. Apr.
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ATZENBRUGG,AUSTRIA,30.SEP.19 – GOLF – Golfweek, Color of Sports. Image shows Christian Feichtinger (Erste Bank Liga). Photo: GEPA pictures/ Walter Luger

Nach dem Knalleffekt im Linzer Eishockey meldet sich Christian Feichtinger zu Wort: Der EBEL-Boss fordert Klarheit, wie es jetzt in der Stahlstadt weitergeht.

Die Erste Bank Eishockey Liga wurde von der Vereinsgründung in Linz am Ostermontag offenbar überrascht. Geschäftsführer Christian Feichtinger stellte klar, dass derzeit nur die Black Wings der Liga angehören.

"Wir haben einen Verein, die Black Wings, durch Präsident Peter Freunschlag vertreten, der ordnungsgemäß gemeldet hat. Und der damit bestätigt, dass das Gamebook (die Liga-Regularien, Anm. d. Red.) erfüllt wird", sagte Feichtinger. "Wir haben einen Verein, der sich an alle Vorgaben hält", betonte er.

In Gesprächen will Feichtinger in den nächsten Tagen aber Klarheit, wie es in Linz nun weitergeht. Denn auch er weiß, dass das Personen-Komitee des neuen Vereins "ein sehr potentes" ist. "Ich hoffe, dass die Vernunft siegt. In Zeiten wie diesen ist es sowieso nicht so einfach", schloss Feichtinger.

Gründung von Linzer Neo-Club sorgt für Aufsehen

Zuvor hatte die Nachricht für Aufsehen gesorgt, dass sich in Linz ein neuer Eishockey-Verein gegründet, der einen Antrag auf Aufnahme in die Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) stellen will. Laut Presseaussendung sollen ein erweiterter Vorstand und ein Präsidium in der ersten konstituierenden Generalversammlung gewählt werden. Hinter den Förderern stehen ehemalige Vize-Präsidenten der Black Wings Linz sowie der Ex-Manager und aktuelle Sponsoren.

Im Linzer Eishockey prägten interne Streitigkeiten bei den Black Wings Linz in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen. Präsident Peter Freunschlag hatte zuletzt Gregor Baumgartner als neuen Manager der Linzer präsentiert. Dessen Vorgänger Christian Perthaler steht nun auf der Unterstütze-Liste des neuen Eishockey-Vereins. Ebenso wie Karl Egger, Peter Zauner und Peter Matausch, die in einer Vorstands-Sitzung im März als Vize-Präsidenten bei den Black Wings ihren Rücktritt erklärt hatten - wobei unklar ist, ob dies rechtlich auch hält.

Black-Wings-Sponsoren wechseln die Fronten

Die Hauptsponsoren Liwest (Stefan Gintenreiter) und Linz AG (Erich Haider) wechselten laut Papier ebenfalls die Fronten, dazu mindestens drei Fanclubs. Freunschlag sieht dieser Neugründung verwundert, aber ruhig entgegen.

"Der ganze Verein steht hinter mir, bis auf die Vize-Präsidenten und der Manager, die sich abgesondert haben. Und es heißt ja nicht, dass die Sponsoren nicht auch noch bei uns Sponsortätigkeit machen werden, das werden wir in den nächsten Wochen klären." Aufgrund der Corona-Pandemie müsse man sowieso mit einem verminderten Budget rechnen, erklärte der Clubchef auf APA-Anfrage.

Die Vorgehensweise kann Freunschlag aber nicht nachvollziehen. "Es ist für mich unverständlich, warum die Leute so einen Weg bestreiten wollen, einen neuen Verein gründen und mich unter Druck setzen." Für die Black Wings sei es aber noch nicht vorbei. "Das ist nicht das Ende. Aber es wird schwieriger, weil die Herren einige Sponsoren abziehen."

Eishockey-Verein Linz will für EBEL melden

Vergangene Woche hatte Präsident Freunschlag im APA-Gespräch noch erklärt, dass er einige Forderungen seiner Kritiker umsetzen sowie den Verein "demokratisieren und finanzielle Transparenz" schaffen wolle. Bezüglich der Hauptsponsoren hatte er sich zuversichtlich gezeigt, dass diese erhalten bleiben. Dem scheint nun nicht so.

Der neue "Eishockey-Verein Linz" schrieb in der Aussendung vom Montag: "Wir wollen einen demokratischen, erfolgreichen Eishockey-Verein in Linz. Nach den Turbulenzen der letzten Wochen gibt es nur mehr eine Lösung: ein Neustart! Ein neuer Eishockey-Verein Linz mit einer gültigen Lizenz für die Erste Bank Eishockey Liga. Wir haben einen neuen Verein angemeldet und konnten viele Unterstützer für dieses Projekt begeistern."

Laut Freunschlag sei gemäß den Statuten die Anmeldefrist für die kommenden Saison aber bereits abgelaufen. Er rechnet also nicht mit einer Meisterschafts-Teilnahme des neuen Vereins in der Saison 2020/21. In Linz gibt es darüber hinaus auch nur eine Eishalle und eine weitere Trainingshalle. (APA/red.)

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