Emilia-Romagna-GP: Verstappen siegt – Leclerc ärgert sich

24. Apr.
Auto, Auto, Fahrzeug

Foto: (C) GEPA pictures/ XPB Images/ Coates

Zuerst fliegt Carlos Sainz in Runde 1 raus, dann übernimmt sich Charles Leclerc. Max Verstappen feierte Start-Ziel-Sieg.

Dreher von Charles Leclerc, Carlos Sainz raus: Ferrari hat ausgerechnet beim Heimspiel in Imola die erste bittere Pleite der Saison kassiert. Während Wunderknabe Leclerc sich zehn Runden vor Rennende drehte und mit Rang sechs einiges von seinem Vorsprung auf den siegreichen Weltmeister Max Verstappen verlor, bewies der Red Bull-Star bei seinem Start-Ziel-Sieg, dass er jedem Druck gewachsen ist.

Auch Sebastian Vettel ließ seine fahrerische Klasse bei schwierigen Bedingungen aufblitzen und holte als Achter die ersten WM-Punkte der Saison für sich persönlich und sein schwächelndes Aston Martin-Team.

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Mick Schumacher im Haas dagegen konnte eine gute Ausgangsposition abermals nicht nutzen. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher, der 2006 letzter Ferrari-Sieger in Imola war, wartet auch nach seinem 25. Grand Prix auf die ersten Punkte. Schumacher wurde 17., sein Teamkollege Kevin Magnussen nahm als Neunter wieder einmal Zählbares mit.

Verkorkstes Wochenende für Hamilton

Allerdings war Schumacher mit seiner Nullnummer in durchaus prominenter Gesellschaft: Der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton beendete ein vollkommen verkorkstes Wochenende im Mercedes auf Rang 13, sein neuer Teamkollege George Russell schlug ihn als Vierter im dritten Rennen in Folge. Zu allem Überfluss musste sich Hamilton in der 41. von 63 Runden von seinem Erzrivalen Verstappen überrunden lassen. Seine Gegner am Sonntag hießen Gasly, Stroll oder Albon.

Hamilton wird in diesem Jahr nichts mit der WM zu tun haben. Anders als Leclerc, der nach den vierten Saisonrennen trotz seines Patzers mit 86 Punkten das Klassement anführt. Verstappen ist nach seinem 22. Formel-1-Sieg nun Zweiter (59). Der Speed stimmt beim Weltmeister, seine zwei Defekte in Bahrain und Australien schlagen aber ins Kontor. Zweiter beim Großen Preis der Emilia-Romagna wurde Verstappens Teamkollege Sergio Perez, Rang drei ging an McLaren-Pilot Lando Norris.

Leclerc: Auf Jubel folgte Ärger

Eigentlich war in Imola alles angerichtet für eine Ferrari-Sause: Die jüngsten Erfolge der Scuderia sorgten für volle und vornehmlich in Rot getauchte Tribünen entlang der 4,909 km langen Traditionsstrecke. „Mamma mia! Das ist unglaublich", schwärmte Leclerc während der Fahrerparade. Die etwa 100.000 Fans mussten allerdings hart im Nehmen sein: Am Freitag hatte es lange und teils stark geregnet, am Sonntag kehrten die Schauer zurück in die Emilia-Romagna.

Auf nasser Strecke im Autodromo Enzo e Dino Ferrari kam Leclerc schleppend weg, der Hoffnungsträger der Ferraristi fiel von Rang zwei auf vier zurück. Noch schlimmer erging es seinem Teamkollegen Carlos Sainz, der Spanier wurde in der ersten Kurve von McLaren-Pilot Daniel Ricciardo abgeräumt und schied aus.

Mick Schumacher startete von Platz zehn und damit erstmals in seiner Formel-1-Karriere von einem Punkterang. Der 23-Jährige drehte sich aber in der ersten Runde und fiel weit zurück - sein Rennen war früh gelaufen. Vettel hingegen gewann beim Start vier Plätze und konnte bei Nässe um Punkte kämpfen.

Perez: Das Schutzschild von Verstappen

Leclerc hatte nach seinem schlechten Start ein Problem, und das hieß Lando Norris. Der Brite hielt den Monegassen bis zur achten Runde hinter sich, die beiden Red Bull setzten sich in dieser Phase ab.

Auf der Strecke passierte recht wenig, zum bestimmenden Thema im Boxenfunk wurde die Frage, ob beziehungsweise wann weiterer Regen erwartet wird. Die Reifenwahl beim nächsten Stopp wurde zur meistdiskutierten Frage. Nach knapp einem Renndrittel begann das Wechseln auf Trockenreifen.

Verstappen blieb klar vorn und kontrollierte das Rennen. Leclerc arbeitete sich vergeblich an Perez ab, der als Schutzschild für seinen niederländischen Teamkollegen fungierte. Leclerc wollte den Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde und Rang zwei - dann drehte er sich folgenschwer. (SID/Red.)

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