Emotionale Rückkehr: Murray sorgt in Melbourne für Glanzpunkt

18. Jan.
MELBOURNE,AUSTRALIA,14.JAN.19 - TENNIS - ATP World Tour, Grand Slam, Australian Open. Image shows the rejoicing of Andy Murray (GBR).

Foto: GEPA Pictures / Matthias Hauer

Nach einem emotionalen Auftritt steht Andy Murray bei den Australian Open erstmals seit fünf Jahren in der 2. Runde - bei den Frauen streicht auch die letzte Deutsche früh die Segel.

Aus den Top 16 der Setzlisten bei den Australian Open musste am Dienstag nur Angelique Kerber die Segel streichen. Co-Titelfavorit Daniil Medwedew (RUS-2) besiegte Henri Laaksonen (SUI) 6:1, 6:4, 7:6(3), Landsmann Andrej Rublew (5) setzte sich gegen Gianluca Mager (ITA) mit 6:3, 6:2, 6:2. Stefanos Tsitipas (GRE-4) überzeugte gegen Mikael Ymer (SWE) mit 6:2, 6:4, 6:3. Bei den Frauen stieg Aryna Sabalenka (BLR-2) in drei, Garbine Muguruza (ESP-3) in zwei Sätzen auf.

Medwedew kontrollierte seine Partie, bei eigenem Service kam er kaum in Bedrängnis. Damit steht erstmals seit 1995 kein Schweizer in der zweiten Runde, Stan Wawrinka und Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer fehlen in Melbourne beide verletzt. Für Medwedew geht es im Zweitrunden-Hit gegen den zuletzt an Corona erkrankten Lokalmatador Nick Kyrgios weiter. Ersterer hätte den ausgewiesenen Novak Djokovic übrigens gerne im Turnier gesehen: "Ich mag Herausforderungen", unterstrich Medwedew seine Ambitionen.

Murray beendet schwarze Melbourne-Serie

Eine starke Leistung bot der zweifache Olympiasieger Andy Murray, der den Georgier Nikoloz Basilaschwili (21) mit 6:1, 3:6, 6:4, 6:7(5) und 6:4 eliminierte. Für den Schotten war es nach seiner Hüft-OP der erste Matchsieg bei den Australian Open (täglich ein Top-Match LIVE bei ServusTV, im Stream & in allen Apps) seit fünf Jahren und daher sehr emotional. Vor drei Jahren hatte er in "Down Under" unter Tränen quasi schon seinen Rücktritt bekanntgegeben. "Es ist fantastisch, zurück zu sein", sagte der 34-Jährige nach seinem in 3:52 Stunden fixierten Erfolg.

"Es sind Tage wie heute, für die es der Aufwand wert ist", freute sich der frühere Weltranglisten-Erste. "Auf solche Siege bin ich stolz." Murray scheint derzeit so stark zu sein wie lange nicht mehr, letzte Woche erreichte er beim Turnier in Sydney das Endspiel. Fünfmal stand Murry bei den Australian Open im Finale - viermal verlor er gegen Novak Djokovic, einmal gegen Roger Federer. Unterdessen musste der Norweger Casper Ruud (8) seine Nennung wegen einer Knöchelverletzung kampflos zurückziehen.

Tsitsipas' Leistungsstärke war zunächst ungewiss, nachdem er sich im November einer Ellenbogen-OP unterziehen musste. Nach dem Rückzug von Ruud zählt er nun aber zumindest auf dem Papier als Favorit auf den Halbfinal-Einzug. Seine nächste Hürde ist mit Sebastian Baez ebenfalls vermeintlich machbar, der Argentinier setzte sich gegen den Spanier Albert Ramos-Vinalos durch.

Shooting-Star Fernandez schon raus

Bei den Frauen musste US-Open-Finalistin Leylah Fernandez mit einem 4:6, 2:6 gegen die australische Wildcard-Starterin Maddison Ingles früh die Segel streichen. Der Kanadierin unterliefen gleich 30 unerzwungene Fehler. Kein Weiterkommen gab es auch für die zweifache Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova. Die tschechische Melbourne-Finalistin von 2019 hatte gegen Sorana Cirstea keine Chance, unterlag der Rumänin glatt mit 2:6, 2:6. "So ist der Sport, da muss ich mich einfach durchkämpfen", befand Kvitova enttäuscht.

Turnierfavoritin Aryna Sabalenka hatte große Mühe mit ihrem Aufschlag, quälte sich gegen Lokalmatadorin Storm Sanders zu einem 5:7, 6:3, 6:2-Erfolg. Garbine Muguruza tat sich gegen die junge Französin Clara Burel ebenfalls schwer, gewann letztlich aber mit 6:3, 6:4 und blieb damit in Melbourne weiter ohne Auftakt-Niederlage. Anett Kontaveit (EST-6) besiegte die Tschechin Katerina Siniakova 6:2, 6:3, Iga Swiatek (POL-7) setzte sich gegen Harriet Dart (GBR) mit 6:3, 6:0 durch. Simon Halep (ROU-14) startete mit einem 6:4, 6:3 gegen Magdalena Frech (POL) ins Turnier.

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US-Open Siegerin Raducanu stark

Als Letzte des Tages zog Emma Raducanu in die zweite Runde ein, gewann den Schlager gegen US-Girl Sloane Stephens mit 6:0, 2:6 und 6:1. Die 19-jährige Sensationssiegerin der US Open gewann ihren ersten Satz überhaupt bei den Australian Open in nur 17 Minuten. Die US-Open-Siegerin von 2017 auf der Gegenseite fand im zweiten Satz aber ihren Rhythmus, alles lief auf eine spannende Entscheidung im dritten Durchgang hinaus. Da zog die als Nummer 17 gesetzte Raducanu im Eiltempo auf 5:0 davon.

Durch Kerbers Out nach ihrem 4:6, 3:6 gegen die Estin Kaia Kanepi stand fest, dass erstmals seit 1977 keine deutsche Spielerin in der zweiten Melbourne-Runde steht. Vor sechs Jahren hatte Kerber in "Down Under" noch triumphiert. Nun aber war die Nummer 16 des Turniers u.a. durch eine im Dezember erlittene Corona-Erkrankung beeinträchtigt in die Australian Open gestartet. (APA/red.)

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