Erling Haaland: Torjäger außer Dienst

16. Apr.
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Foto: GEPA pictures/ Witters

Erling Haaland trifft nicht mehr, seit sein Berater Mino Raiola durch Europa tourte. Seit 585 Minuten wartet der BVB-Star inzwischen auf ein Tor.

Das Zählen von torlosen Minuten blieb Erling Haaland in seinem jungen Stürmer-Leben bislang erspart. Der Norweger traf einfach immer, egal wann, egal wo. Doch das hat nun ein Ende. "Fem hundre og attifem minutter", 585 Minuten also, sei der Knipser von Borussia Dortmund inzwischen ohne Tor, rechneten norwegische Medien zuletzt vor. Eine halbe Ewigkeit also im Universum des Erling H.

Eine zweite Rechnung geht so: Seit Berater Mino Raiola mit Haalands Vater Alf-Inge auf große Europa-Tour ging und Top-Klubs in Spanien und England besuchte, hat das Objekt der Begierde das Tor nicht mehr gefunden. Nach seinem Doppelpack gegen Köln am 20. März ging Erling Haaland je zweimal in der Bundesliga und der Champions League sowie in allen drei WM-Qualifikationsspielen leer aus.

"Natürlich ist man es gewohnt, dass er fast zum Vergnügen Tore schießt, und das in jedem einzelnen Spiel", sagte BVB-Trainer Edin Terzic zuletzt über die Flaute des 20-Jährigen. Sorgen mache ihm das aber nicht. "Er ist jung, er ist ein Mensch. Es gibt Zeiten, da trifft man eben nicht", so Terzic. Manchmal eben auch sieben Pflichtspiele in Folge.

Erling Haaland: Quote von einem Tor pro Spiel

Dabei hatte Erling Haaland zuvor eine sensationelle Quote von einem Tor pro Spiel. "Sieben Spiele ohne Treffer können sich im jungen Leben des Erling Braut Haalands schnell wie ein ganzes Jahr anfühlen", schrieb die norwegische Online-Zeitung Nettavisen.

Dem Zählen ein Ende bereiten kann Erling Haaland am Sonntag im Heimspiel gegen Werder Bremen. Es wird höchste Zeit: Im Kampf um die Champions-League-Plätze braucht der BVB dringend die alte Kaltschnäuzigkeit seines besten Torschützen. Denn sollten die Westfalen die Königsklasse verpassen, könnte auch Haaland schneller weg sein, als dem Klub lieb ist.

Michael Zorc will davon freilich nichts hören. "Fakt ist: Ohne unsere Unterschrift geht nichts. Wir planen mit ihm, unabhängig davon, ob wir uns für die Champions League qualifizieren oder nicht", sagte der BVB-Sportdirektor erst am Mittwoch. Er fügte aber auch an: "Dass er sich grundsätzlich Gedanken macht, wie es weitergeht, ist normal. Ich finde, da ist nichts Verwerfliches dran."

Das liebe Geld

Am Ende geht es wohl nicht zuletzt um das liebe Geld. Erling Haaland besitzt noch einen Vertrag bis 2024, der erst im Sommer 2022 eine Ausstiegs-Klausel von rund 75 Millionen Euro enthält. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten könnte diese leistungsbezogen noch auf mehr als 80 Millionen Euro steigen.

In diesem Sommer dürfte eine Ablösesumme indes weit höher liegen, viele Vereine kommen für einen solchen Betrag nicht in Frage. Als heißester Kandidat gilt derzeit Manchester City, was Spekulationen Tür und Tor öffnet. So wird bereits Andre Silva von Eintracht Frankfurt als Haaland-Nachfolger beim BVB gehandelt, angeblich ist der Portugiese für 30 Millionen Euro zu haben.

Noch aber ist das alles Zukunftsmusik. "Unsere Saison ist noch nicht vorbei", sagte Erling Haaland zuletzt. (SID/red.)

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