Aprilia-Rennchef: „Wäre ein Lügner, würde uns Dovi nicht interessieren“

13. Apr.
Aprilia

Foto: (C) Aprilia

Andrea Dovizioso test in Jerez für Aprilia. Schon kommen Gedanken auf. Wie die Kombination aus italienischem Fahrer auf italienischem Bike...

Andrea Dovizioso verschafft sich in diesen Tagen einen ersten Eindruck von der Aprilia RS-GP. Von Montag bis Mittwoch testet der dreimalige MotoGP-Vizeweltmeister in Jerez de la Frontera (Spanien). Um den Test vorzubereiten, hat Dovizioso im Vorfeld auch die Aprilia-Fabrik in Noale (in der Nähe von Venedig) besucht.

Am ersten Testtag fuhr der Italiener kurze Runs und kümmerte sich im die Ergonomie, damit er ideal auf der RS-GP sitzt. „Ich denke, es ist für ihn mehr eine Chance uns zu testen, als wir ihn", meint Aprilia-Rennchef Massimo Rivola.

Dieser Test ist ein erstes gegenseitiges Kennenlernen. Dovizioso bringt die Erfahrung von 229 MotoGP-Rennen mit. Er ist in der Königsklasse für Honda, Yamaha und Ducati gefahren. Ob es nach diesem Test zu einer weiteren Zusammenarbeit kommt, will man danach entscheiden.

„Ich wäre ein Lügner wenn ich sagen würde, dass mir Dovizioso egal ist und dieser eine Test genug wäre", sagt Rivola. „Es wäre natürlich eine schöne Geschichte, einen italienischen Fahrer auf einem italienischen Motorrad zu haben."

Ob und wie es weitergehen könnte, liegt in der Hand von Dovizioso. Der 35-Jährige möchte 2022 in die MotoGP zurückkehren. Aber nur, wenn er ein Gesamtpaket vorfindet, das ihn reizt und mit dem Erfolge möglich wären.

Da Yamaha, Ducati, KTM und Suzuki auf junge Fahrer setzen und Honda vertraglich besetzt ist, hat Dovizioso praktisch nur bei Aprilia eine realistische Möglichkeit. Dass die überarbeitete RS-GP Potenzial hat, konnte Aleix Espargaro in Katar unter Beweis stellen.

Aprilia testet im Mai in Mugello - mit oder ohne Dovizioso?

Für Anfang Mai hat Aprilia einen Test in Mugello geplant. Laut Gerüchteküche wird Dovizioso auch dort testen. Entschieden ist das aber noch nicht. Rivola „wäre der glücklichste Mensch der Welt" wenn das passieren würde.

Als „Concession-Team" dürfte Aprilia in dieser Saison sechs Wildcards anmelden. Theoretisch wäre das eine Möglichkeit für Dovizioso, das Vollzeitcomeback für 2022 vorzubereiten. Dass das passieren wird, soll unwahrscheinlich sein.

Sein Manager Simone Battistella hat im Vorfeld des Jerez-Tests festgehalten, dass man derzeit nicht an Wildcards denkt, sondern der Fokus auf das größere Bild 2022 gerichtet ist. Auch Rivola „denkt derzeit nicht" über Wildcards nach.

„Für die Zukunft wäre es ein schönes Ziel. Aus mehreren Gründen - seine Erfahrung, sein Talent und das Gewicht, das er mitbringt", findet Rivola. Zunächst gilt es abzuwarten, welche Schlüsse Dovizioso nach diesen drei Testtagen zieht.

Aus Rivolas Sicht wäre es der Optimalfall, wenn er Dovizioso für das restliche Jahr als Testfahrer engagieren könnte: "Selbst wenn die Chance nur bei einem Prozent liegt, müssen wir diese Chance nützen. Klappt es, dann wäre es großartig. Wenn nicht, dann müssen wir schauen ob Bradley [Smith] noch verfügbar ist."

Dovizioso ist in Jerez nicht alleine auf der Strecke. Yamaha testet mit Cal Crutchlow, Honda mit Stefan Bradl und KTM mit Mika Kallio. Zudem absolviert auch die MotoE-Klasse an diesen drei Tagen die offiziellen Testfahrten in Jerez.

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