Europa League: Nach Elfmeter-Marathon holt Villarreal ersten Titel

27. Mai
Person, Human, Crowd

Foto: GEPA pictures/ Wrofoto/ Piotr Hawalej

Das Finale der Europa League entpuppt sich als Elfmeter-Marathon: Erst der 22. Spieler verschießt. Villarreal holt den ersten Titel.

Das Gelbe U-Boot schreibt Geschichte. Der FC Villarreal hat im größten Spiel seiner Klub-Historie den englischen Rekordmeister Manchester United niedergerungen und erstmals die Europa League gewonnen. Die Mannschaft des Erfolgstrainers Unai Emery gewann das Finale in einem schier endlosen Elfmeterschießen mit 11:10. Nach 120 Minuten hatte es im polnischen Danzig 1:1 (1:1, 1:0) gestanden. Villarreal holte damit in seinem ersten internationalen Finale gleich den ersten großen Titel.

Top-Stürmer Gerard Moreno (29.) hatte die Spanier vor 9.500 Zuschauern in Führung gebracht. Edinson Cavani (55.) glich in einem wenig aufreibenden Spiel jedoch aus. Villarreals Torwart Geronimo Rulli hielt dann im Elfmeterschießen entscheidend gegen United-Keeper David de Gea - alle Feldspieler hatten bereits geschossen.

Am Ende des Abends stand damit ein gleichermaßen unerwartbarer und erwartbarer Erfolg. Zwar stand der 1923 gegründete FC Villarreal zuvor noch ohne Triumphe da. Coach Emery ist aber ein Europa-League-Experte. Dreimal (2014, 2015, 2016) gewann er den 15 kg schweren Silberpokal mit dem FC Sevilla. Insgesamt fünfmal stand er nun schon im Finale.

Europa League: Manchester war Favorit

Manchester United dagegen ist auf dem angestrebten Weg zurück in die europäische Spitze nun erstmal gestolpert. Seit 2017 wartet der einst so erfolgsverwöhnte Klub auf einen Titel. Das Finale am Mittwoch sollte eigentlich den ersten sichtbaren Ertrag unter Teammanager Ole Gunnar Solskjaer bringen. Der Norweger, der als Stürmer rund um die Jahrtausendwende mit United von Erfolg zu Erfolg eilte, ist schon seit Ende 2018 im Amt.

Auch aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs war Manchester als Favorit in dieses Finale der Europa League gegangen. Nach dem Aus in der Gruppenphase der Champions League hatten sich die Red Devils wieder gefangen. In der Premier League sprang so noch der äußerst achtbare zweite Platz hinter dem Stadtrivalen City heraus.

Villarreal, Siebenter in La Liga, kam mit dem Status als Außenseiter von Beginn an aber gut zurecht. Die Spanier überließen dem Gegner in der ersten Hälfte den Ballbesitz. Alle anderen Werte sprachen bis zur Pause aber für die Mannschaft in Knallgelb, für das Submarino amarillo, das Gelbe U-Boot: Zweikämpfe, Torschüsse, Eckbälle.

Verdiente Führung für Villarreal

Die Führung fiel damit durchaus verdient. Moreno, der aufgrund seiner Topform auch in Spaniens EM-Kader steht, verwertete einen Freistoß von Daniel Parejo zum 1:0. United wurde auch in der zweiten Hälfte zunächst nicht zwingender, Villarreal verteidigte resolut - wurde dann aber selbst Opfer einer Standardsituation. Nach einer Ecke fiel der Ball Cavani vor die Füße, der musste nur noch einschieben.

In der Folge verflachte das Spiel allerdings, der Ausgleich brachte United keineswegs neuen Schwung. Bis in die Verlängerung blieben die beiden Treffer der jeweils einzige Schuss der Teams auf das Tor des Gegners. (SID/red.)

Empfohlene Videos