Ferdy Druijf: „Wir sind unglaublich gestartet“

18. Feb.

Foto: (C) GEPA pictures/ Philipp Brem

Die Chancen für Rapid Wien in der UEFA Europa Conference League weiter zu kommen, sind dank dem 2:1 im Hinspiel gegen Vitesse Arnheim intakt. Auch Dank Blitz-Kanonier Ferdy Druijf.

Fußball-Rekordmeister Rapid hat gute Chancen, dass die Europacup-Saison in die Verlängerung geht. Mit einem 2:1-Erfolg gegen Vitesse Arnheim im Sechzehntelfinal-Hinspiel der UEFA Europa Conference League bugsierten sich die Wiener im Kampf um den Aufstieg in die Favoritenrolle. Die Entscheidung fällt 24. Februar im niederländischen Stadion GelreDome. „Unterm Strich habe ich ein gutes Gefühl für das Rückspiel", sagte Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer.

Der Europacup bleibt für ihn ein guter Boden. Während es zum Frühjahrsstart das bittere Cup-Out gegen Hartberg (1:2) und in der Liga ein 1:2 gegen Red Bull Salzburg gegeben hatte, gelang ausgerechnet auf internationaler Ebene die Rückkehr auf die Siegerstraße. Nach dem 1:0 in Genk im letzten UEFA Europa League-Gruppenspiel am 9. Dezember 2021 endete auch Feldhofers zweiter EC-Auftritt als Rapid-Coach erfolgreich. „Es war ein sehr schöner, erfolgreicher Europacupabend für die grünweiße Familie, ich bin überglücklich über den Sieg", resümierte der 42-Jährige.

Ein selbstkritischer Ferdy Druijf

Strahlen durfte auch Ferdy Druijf, der bei seinem Startelf-Debüt schon nach 33 Sekunden seinen ersten Rapid-Treffer erzielte. „Wir sind unglaublich gestartet, das war perfekt, ein fantastisches Gefühl", sagte die Alkmaar-Leihgabe. Lob gab es für ihn vom Trainer. „Ferdy hat genau das gebracht, was ich mir erwartet habe." Der 24-Jährige selbst gab sich auch selbstkritisch: „Ich hätte in der ersten Hälfte noch ein Tor mehr machen und auch danach noch einmal treffen müssen", trauerte Druijf vergebenen Chancen nach.

In der 52. Minute verhinderte die Latte einen Doppelpack, mit einem 3:0 - das 2:0 machte Marco Grüll (16.) - wäre der Sack wohl vorzeitig zu gewesen. So blieben die Niederländer in der Partie und übernahmen nach der Gelb-Roten Karte von Filip Stojkovic (65.) klar das Kommando. „Dann ist das Spiel gekippt", wusste Feldhofer. Und Grüll ergänzte: „Dann war es eine Abwehrschlacht, und wir haben es mit ein bisschen Glück drübergebracht."

Mehr als der Anschlusstreffer von Lois Openda (74.) gelang nicht, auch da Rapid-Goalie Paul Gartler in Hochform agierte. „Man kriegt ein bisschen eine größere Brust und freut sich, dass man der Mannschaft helfen konnte. Gott sei Dank ist mir das heute gut gelungen", sagte der 24-jährige Steirer. Dadurch konnte der erste Pflichtspielsieg im Jahr 2022 eingefahren werden.

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Rapid und die Sache mit den Ausfällen

Auch wenn der höher ausfallen hätte können, waren alle im Lager der Heimischen gut gelaunt. „Wir wissen, dass erste Halbzeit das eine oder andere Tor mehr drinnen gewesen wäre, in erster Linie überwiegt aber, dass wir das Spiel gewonnen haben", betonte Grüll. Gartler sah das genauso und blickte optimistisch voraus: „Wir haben uns eine ganz gute Ausgangsposition für das Auswärtsspiel geschaffen."

Glück hatten die Rapidler, dass ein Treffer von Vitesses ÖFB-Stürmer Adrian Grbic (48.) zu Unrecht wegen Abseits nicht anerkannt wurde. VAR gibt es im Bewerb aktuell keinen. Deshalb agierte der litauische Referee Donatas Rumsas alles andere als souverän. „Es war viel Hektik drinnen, teilweise vom Schiedsrichter unnötig herbeigeführt, weil für beide Mannschaften viele unglückliche Entscheidungen dabei waren", erläuterte Feldhofer.

Aus personeller Sicht gab es wieder schlechte Nachrichten. Innenverteidiger Martin Moormann schied am Oberschenkel angeschlagen aus. Mit Leo Greiml und Maximilian Hofmann müssen zwei Abwehrstützen noch länger pausieren. Auch Thorsten Schick steht derzeit wegen einer Knöchelblessur nicht zur Verfügung. Zudem war Lukas Sulzbacher zuletzt an Corona erkrankt. Dass nun auch Stojkovic in Arnheim gesperrt ist, macht die Situation noch schwieriger. „Die Situation in der Verteidigung sorgt für leichte Bauchschmerzen, wir haben gerade einen Engpass", ist sich Feldhofer bewusst.

Letsch: „Wenn wir gewinnen, scheiden wir nicht aus"

Zeit zum Durchschnaufen bleibt nicht, am Sonntag wartet in der Liga mit dem Gastspiel bei Sturm Graz die nächste Aufgabe. „Es war wichtig, dass wir Selbstvertrauen tanken haben können", sagte Grüll. Laut Gartler müsse man jetzt alle Kräfte mobilisieren, um am Sonntag wieder bereit zu sein.

Die Niederländer kassierten die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge. „Sorgen mache ich mir deshalb keine, aber es wird jetzt Zeit, wieder zu punkten", sagte Vitesse-Coach Thomas Letsch. Der Anschlusstreffer machte ihm im Aufstiegsrennen Mut. „0:2 wäre ein schwieriges Ergebnis gewesen, mit dem 1:2 sind wir zurück im Wettbewerb. Die Situation ist einfach, wenn wir gewinnen, scheiden wir nicht aus", verlautete der Ex-Austria-Trainer.

Er sah zwei Gesichter seines Teams. „Erste Hälfte haben wir zu viele einfache Fehler gemacht. Dass man so startet, das darf nicht passieren", bekrittelte der 53-jährige Deutsche. Was nach so einem Fehlstart samt der Negativergebnisse zuletzt in den Köpfen der Spieler abgehe, könne man sich vorstellen. „Zweite Halbzeit haben wir es ordentlich gemacht und hätten mit mehr als einer Niederlage nach Hause fahren müssen." (APA/Red.)

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