FIA greift nach Finale durch: Masi als Rennleiter abgesetzt

17. Feb.
SAKHIR,BAHRAIN,29.MAR.19 - MOTORSPORTS, FORMULA 1 - Grand Prix of Bahrain, Bahrain International Circuit, free practice. Image shows Michael Masi (FIA Race Director).

Foto: GEPA Picture s/ XPB Images / Batchelor

FIA-Boss Mohammed Ben Sulayem hat offenbar ein Machtwort gesprochen: Der beim F1-Saisonfinale 2021 schwer in die Kritik geratene Michael Masi ist seinen Job los.

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem hat nach dem höchst umstrittenen Saisonfinale der Formel 1 Rennleiter Michael Masi abgesetzt. Das gab der neue Boss des Internationalen Automobil-Verbands am Donnerstag per Video-Mitteilung bekannt. Der 60-Jährige aus Dubai erklärte, dass bereits ab den Tests in der kommenden Woche in Barcelona das neue "Renn-Management" im Einsatz sei. Demnach sollen sich Ex-DTM-Rennleiter Niels Wittich und Ex-Rallye-Renndirektor Eduardo Freitas abwechseln.

Unterstützt wird das Duo demnach permanent von Herbie Blash als sogenannter Senior Advisor. Bei Masi, der den Posten des Rennleiters vor der Saison 2019 nach dem überraschenden Tod von Charlie Whiting übernommen hatte, bedankte sich Ben Sulayem. Der Australier bekomme einen neuen Posten innerhalb der FIA angeboten.

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Umstrittener Masi bekommt neuen Posten

Der neue FIA-Chef kündigte in seiner mehrere Punkte umfassenden Neustrukturierung nach den Vorkommnissen beim Finale vergangenes Jahr auch einen Video-Schiedsrichter vergleichbar mit dem im Fußball an.

Masi war am 12. Dezember 2021 schwer in die Kritik geraten. Im entscheidenden Rennen um den Titel hatte er mit seinen Entscheidungen das finale Überholmanöver von Red-Bull-Star Max Verstappen gegen Lewis Hamilton im Mercedes erst ermöglicht. Jüngst waren in diesem Zusammenhang Aufnahmen des Funkverkehrs zwischen Masi und dem Kommandostand von Red Bull aufgetaucht, in dem vom Rennstall das unmittelbar danach praktizierte Szenario beschrieben wurde.

Pläne des neuen FIA-Chefs finden breite Unterstützung

Ben Sulayem bekam nach eigenen Angaben für seine Pläne einstimmige Unterstützung von Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali sowie den Teamchefs. Er habe sie auch dem World Motor Sport Council und dem Senat des Verbandes vorgelegt und ebenfalls die volle Unterstützung erfahren.

Das packende Finale 2021 war nach Angaben der Motorsport-Königsklasse das Rennen mit den meisten TV-Zuschauern weltweit in der letzten Saison. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten F1-Mitteilung verfolgten 108,7 Millionen Zuschauer den Großen Preis von Abu Dhabi am 12. Dezember mit der Titel-Entscheidung zugunsten des neuen Champions Verstappen in der letzten Runde. Insgesamt verfolgten 1,55 Milliarden Zuschauer weltweit die 22 Rennen der vergangenen Saison vor dem TV. Trotz Corona-Pandemie kamen 2,69 Millionen Fans zu den Rennen an die Strecken.

Die Quote sei um 29 Prozent höher als im Jahr zuvor bei dem Rennen auf dem Yas Marina Circuit. Lewis Hamilton stand damals im Mercedes bereits zum siebten Mal als Weltmeister fest. (APA/red.)

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