Formel 1-Piloten 2021: Die Helden im Portrait

23. März
Person, Human, Clothing

Photo: GEPA pictures/ XPB Images/ Batchelor

In wenigen Tagen beginnt die neue Formel 1-Saison - natürlich LIVE bei ServusTV. Hier der Überblick zu allen Piloten und Teams.

Der große Gejagte beziehungsweise die großen Gejagten sind Weltmeister Lewis Hamilton und Mercedes. Hier die Übersicht zu allen Teams und Fahrern der Formel 1-Saison 2021:

Mercedes-AMG Petronas F1 Team

Lewis Hamilton (36):
Der Engländer lebt seit nun 15 Jahren seinen Traum und der hat ihn sehr weit gebracht. Der Junge aus dem kleinen Stevenage nahe London wollte unbedingt Kart fahren. Also übernahm sein Vater mehrere Jobs gleichzeitig, um das teure Hobby zu finanzieren. 2007 stieg Hamilton dann zum ersten schwarzen Formel 1-Piloten auf. Heute ist er Rekordweltmeister und erfolgreichster Pilot der Königsklasse, nebenbei Mode-Designer, Aktivist, Teilzeit-Musiker. Ach, und zum Ritter wurde Sir Lewis kürzlich auch geschlagen. Mit dem achten WM-Titel kann Hamilton in diesem Jahr auch Michael Schumacher hinter sich lassen.

Valtteri Bottas (31):
Mehr als 150 Rennen in der Königsklasse, zweimal schon Vize-Weltmeister - die Karrierebilanz des Finnen liest sich ziemlich beeindruckend. Eigentlich. Denn die vergangenen Jahre fühlten sich gar nicht danach an. Sein Platz beim Mercedes-Werksteam ist für Bottas Segen und Fluch zugleich: Das Auto ist so schnell, dass er damit in jedem Rennen um den Sieg fahren kann. Doch im anderen sitzt leider Lewis Hamilton. An den kam Bottas nie heran. Platz zwei in diesem Boliden ist eben eher Pflichtnummer als Erfolg. Auf ein Neues in 2021.

Red Bull Racing

Max Verstappen (23):
Der Niederländer wartet, seit Jahren schon. Auf eine Zeit, in welcher der Mercedes nicht mehr das mit Abstand beste Auto ist. In der man auch im Red Bull wieder Titel gewinnen kann. Der Fahrer Max Verstappen ist bereit dafür. Das zeigt er seit einer Weile. Mit 17 kam er als Heißsporn in die Formel 1, mit 23 scheinen die Hörner nun abgestoßen. Noch immer ist Verstappen auf der Strecke wild und entschlossen, aber immer seltener leichtsinnig. Seine Zeit wird kommen.

Sergio Perez (31):
"Wenn der nur mal in einem richtig starken Auto säße..." - Sätze wie dieser fallen seit Jahren im Fahrerlager der Formel 1, wenn es um Sergio Perez geht. Und plötzlich ist es so weit. Racing Point wurde zu Aston Martin, holte Sebastian Vettel und hatte keine Verwendung mehr für den Mexikaner. Red Bull erkannte die Chance und schnappte zu. Perez' Geschichte gehört 2021 nun zu einer der spannendsten der Königsklasse - und Verstappen hat endlich mal einen Teamrivalen, der ihn fordern könnte.

Scuderia Ferrari

Charles Leclerc (23):
So höflich und wortgewandt der junge Monegasse neben der Strecke daherkommt, so aggressiv und streitlustig kann er im Cockpit sein. Das zeigte Charles Leclerc bei Ferrari schon in den zwei gemeinsamen Jahren mit Sebastian Vettel. Vom talentierten Herausforderer mauserte er sich dort in Windeseile zur Nummer eins, auch deshalb endete Vettels Zeit in Rot. Leclerc gehört mit Verstappen und George Russell zu den jungen Piloten, die die nächsten Jahre prägen dürften.

Carlos Sainz jr. (26):
Es hat schon ein paar Vorteile, Sohn einer Rallye-Legende zu sein. Diesen zum Beispiel: Als Carlos Sainz junior zehn Jahre alt war, besuchte er mit Carlos Sainz senior ein Formel 1-Rennen, in der Ferrari-Box durfte er Michael Schumacher die Hand schütteln. Seither hegte Sainz den Traum, selbst für die Scuderia zu fahren, „es war Bestimmung", sagt er. 2021 ist diese nun wahr geworden. Und der Sohn des Rallye-Weltmeisters will irgendwann Formel 1-Weltmeister sein.

Aston Martin F1 Team

Sebastian Vettel (33):
Ganz nah war er schon dran am Karriere-Ende, sagt Sebastian Vettel. Dann kam dieses Projekt um die Ecke: Aston Martin baut ein eigenes Werksteam auf und braucht dafür einen ebenso prominenten wie erfahrenen Piloten als Fixpunkt. Vettel war schnell überzeugt, nach bitteren Jahren bei Ferrari will er vor allem sich selbst noch einiges beweisen. Und die Ansprüche der James-Bond-Marke passen dazu: Aston Martin will schon bald um den Titel kämpfen. Der ab diesem Jahr eingeführte Budgetdeckel eröffnet tatsächlich Möglichkeiten.

Lance Stroll (22):
Lance Stroll hat es schwer. Aber irgendwie auch leicht. Es kommt auf die Sichtweise an. Der Sohn des Milliardärs Lawrence Stroll hatte als Teenager alle Möglichkeiten. Vor dem Einstieg in die Formel 1 mietete der Vater gar einen alten Williams-Boliden und ein paar internationale Rennstrecken zum Üben. Sein Sohn sollte eben bestens vorbereitet sein. Das Image des verwöhnten Pay-Drivers wird Stroll nun allerdings nicht so recht los - auch, weil sein Vater das Team, welches jetzt Aston Martin heißt, kurzerhand gekauft hat. Stroll darf sich nun gegen einen viermaligen Weltmeister beweisen.

McLaren Racing

Daniel Ricciardo (31):
Es ist schwer, Daniel Ricciardo bei schlechter Laune zu erleben. Der Australier mit dem Dauergrinsen ist der Sonnyboy der Formel 1. Warum auch nicht? Ricciardo hat bei Red Bull schon den damals amtierenden Weltmeister Sebastian Vettel geschlagen, dem Megatalent Max Verstappen das Leben schwer gemacht, für Renault nach Jahren im Mittelmaß mehrere Podestplätze eingefahren. Gemessen daran sind sieben Grand-Prix-Siege und zweimal Platz drei in der Fahrer-WM eigentlich zu wenig. Und da ist das Problem: Ein Auto für den Titelkampf hatte er noch nicht zur Verfügung. Auch bei seinem neuen Arbeitgeber McLaren wird er kurzfristig eher nicht um die WM fahren.

Lando Norris (21):
McLaren hat gute Chancen, das Gute-Laune-Team der Formel 1 zu werden, denn auch Lando Norris ist ein ziemlicher Spaßvogel. Der junge Brite, der schon in verschiedenen Nachwuchsserien gegen Mick Schumacher antrat - und diesem meist davonfuhr - trägt allerdings auch großen Ehrgeiz und viel Potenzial in sich. Deswegen ist es nicht gesetzt, dass es auch mit Ricciardo eine "Bromance" geben wird wie zuvor mit Carlos Sainz. Unwahrscheinlich ist es aber nicht.

Alpine F1 Team

Fernando Alonso (39):
Der alte Mann will immer mehr. Seine Ausflüge nach Indianapolis, Le Mans oder zur Rallye Dakar waren für Fernando Alonso große Abenteuer, doch die Formel 1 hat den Spanier magisch in ihren Bann gezogen. Nur so lässt sich erklären, dass ein Weltmeister nach mehr als zweijähriger Formel 1-Auszeit und mehrheitlich frustrierenden Jahren nach seinen Titelgewinnen 2005 und 2006 noch einmal zurückkehrt. Alonsos Ehrgeiz ist ungebrochen: Der bald 40-Jährige erwirkte im Dezember sein Startrecht für den sogenannten Young Driver Test. Wenn es nach ihm ginge, hätte man beim Renault-Nachfolger Alpine am Neujahrstag das Werk für ihn aufgeschlossen.

Esteban Ocon (24):
Ein junger Franzose in einem französischen Auto - eigentlich eine Traumkonstellation. Doch so richtig glücklich ist Esteban Ocon, dessen Vater für den Formel 1-Traum seines hochtalentierten Sohnes einst das eigene Haus verkaufte, bei Alpine noch nicht geworden. Im Vorjahr nordete ihn Daniel Ricciardo doch ziemlich ein. 2:15 im Qualifying und 4:13 in den Rennen lautete Ocons ernüchternde Bilanz im Teamduell. In Ex-Weltmeister Fernando Alonso ist sein neuer Stallkollege gewiss keine geringere Herausforderung. Ocon steht ein wegweisendes Jahr bevor.

Haas F1 Team

Mick Schumacher (22):
Was soll man über diesen jungen Mann noch sagen, was nicht längst schon jeder weiß? Sein Vater hat die Formel 1 geprägt wie kaum jemand zuvor. Die Ferraristi verknüpfen mit Mick Schumacher den Traum einer Neuauflage der größten Ära bei den Roten, PR-Strategen reiben sich die Hände. Sein Name hat Mick Schumacher Türen geöffnet, er war aber auch Hypothek zugleich. Erstaunlich ist, wie locker Schumacher allem Anschein nach damit umgegangen ist, er gewann die Titel in der Formel 3 und zuletzt in der Formel 2. Seine eigentliche Arbeit beginnt aber erst jetzt. Er wird Geduld brauchen - die Öffentlichkeit aber auch: Der Haas ist kein Auto für vordere Plätze. Schumachers Maßstab ist der eigene Teamkollege.

Nikita Masepin (22):
Nikita Masepin ist wie Mick Schumacher frisch aus der Formel 2 aufgestiegen, er kommt wie der junge Deutsche aus einem wohlhabenden Elternhaus - ist aber ansonsten das ziemliche Gegenteil. Schumacher ist smart, höflich, fokussiert und mit seinem Familienerbe so etwas wie der "Golden Boy" der Formel 1. Masepin hat sich hingegen bereits den Ruf des Bad Boy erarbeitet. Allen voran durch eine Rauferei in der Boxengasse sowie im vergangenen Herbst durch den zielsicheren Griff an die Brust einer Frau. Zudem stieß manch einem auf, wie das Geld seines Vaters den Aufstieg beschleunigte. Masepin muss viele überzeugen, auf der Strecke und außerhalb.

Scuderia AlphaTauri

Pierre Gasly (25):
Der Franzose steht auf der länger werdenden Liste der Piloten, die an Max Verstappen gescheitert sind. Gasly wird von Red Bull gefördert, überzeugte im Junior-Team Toro Rosso derart, dass er 2019 zu den Großen aufstieg: Red Bull Racing, an der Seite von Verstappen. Neben dem Ausnahmepiloten sah Gasly allerdings derart schlecht aus, dass er noch während der Saison wieder runter musste. Das kleinere Team heißt mittlerweile AlphaTauri, und immerhin dort scheint er sein Glück zu finden: Ein zweiter Rang Ende 2019 und ein Sensationssieg 2020 - Gasly ist angekommen.

Yuki Tsunoda (20):
In seiner Heimat wurde als erstes Honda auf den Japaner aufmerksam, später fiel auch Red Bull auf, mit welchem Talent Tsunoda um die Rennstrecken dieser Welt brauste. Gefördert von diesen Schwergewichten war der Aufstieg in die Formel 1 eine Frage der Zeit - und ging dann ziemlich schnell. Der dritte Rookie neben Mick Schumacher und Nikita Masepin fuhr nur jeweils ein Jahr Formel 3 (2019) und Formel 2 (2020). Sein Ziel? „Als erster Japaner in der Formel 1 gewinnen!" Der Red-Bull-Stall ist für diesen Plan nicht der schlechteste Arbeitgeber.

Alfa Romeo Racing

Kimi Räikkönen (41):
Er fährt und fährt und fährt. Kimi Räikkönen ist mittlerweile 41, selbst nach der Rückkehr Fernando Alonsos bleibt er ältester Pilot im Feld, und noch immer ist er wertvolles Mitglied der Formel 1 - vor allem für die Außenwirkung: Der Iceman ist Kult, hat eine riesige Fangemeinde, gerade weil er sich herzlich wenig darum schert, wie er wirkt. Räikkönen sagt nur das, worauf er Lust hat, und das ist ziemlich oft ziemlich wenig. Erfolge sind für den einstigen Weltmeister im Alfa Romeo nicht drin, aber auch das ist ihm wahrscheinlich: egal. Er fährt weiter, weil er es kann.

Antonio Giovinazzi (27):
Ein Italiener. Und zudem Teil des Ferrari-Universums. Kein Wunder, dass Giovinazzi stets auf ein Stammcockpit bei der Scuderia hofft. Doch mit nun 27 Jahren ist dieses Happy End in ziemlich weiter Ferne, andere Piloten zogen vorbei: Charles Leclerc, zuletzt Carlos Sainz, auch Mick Schumacher könnte in Zukunft ein starker Konkurrent werden. Immerhin, Giovinazzi hat sich bei Alfa Romeo als Stammpilot in der Formel 1 etabliert. Und wird einfach weiter hoffen, dass der große Tag kommt.

Williams F1

George Russell (23):
Ganz hinten im Feld fährt jemand herum, der schon bald ganz vorne stehen könnte: George Russell zählt neben Max Verstappen und Charles Leclerc zu den größten Talenten seiner Generation und hat einen entscheidenden Vorteil: Er ist Mercedes-Junior. Im vergangenen Jahr vertrat er bereits Lewis Hamilton in dessen Corona-Zwangspause, und das tat er so stark, dass die Branche schwärmte. Hamiltons Vertrag endet schon nach dieser Saison. Hört der Engländer auf, deutet alles darauf hin, dass sein Landsmann Russell den Silberpfeil erbt.

Nicholas Latifi (25):
Der Kanadier ist in jeder Hinsicht ein Spätstarter. Erst mit 13 begann er seine Kart-Karriere, erst mit 25 stieg er in die Formel 1 auf. Ganze vier Jahre verbrachte er zuvor in der Formel 2, eine ungewöhnlich lange Zeit im Unterbau. Nur in seiner letzten Saison dort fuhr er um den Titel, den er knapp verpasste. Dank finanzieller Unterstützung seiner milliardenschweren Eltern, Michael und Marilena, reichte es 2020 dennoch für den Aufstieg zu Williams. (SID/Red)

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