Formel 1-GP von Monaco: Das muss man wissen

19. Mai
Marina, Waterfront, Water

Foto: (C) Getty Images / Red Bull Content Pool

Die Königsklasse im Fürstentum. Warum der Formel 1-Klassiker immer fasziniert, wer Favorit ist und was es von Sebastian Vettel in Monaco zu erwarten gibt.

Max Verstappen ist heuer schnell. Nur Lewis Hamilton ist noch schneller. Bereits im Vorfeld versucht Mercedes, den Druck auf Verstappen abzuwälzen. Bevor es richtig los geht, hier noch einige Fragen und dazugehörige Antworten:

Was steht an?

Runde fünf im WM-Titelkampf zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen, eine fahrerische Fünf-Sterne-Prüfung auf nicht gerade motorsportfreundlichen Straßen - und ein Hauch von ganz normalem Monaco-Glamour. Bis zu 7.500 Zuschauer dürfen beim Rennen am Sonntag (ab 13:30 Uhr LIVE bei ServusTV, im Stream und der App) auf den Rängen Platz nehmen, damit wären die Tribünen zu 40 Prozent gefüllt. Voraussetzung ist ein negativer PCR-Test.

Wer gewinnt?

Hamiltons Mercedes-Rennstall hat die Favoritenrolle im Vorfeld zu Verstappen und Red Bull geschoben. Tatsächlich ist der Bolide des WM-Herausforderers wendiger und scheint damit prädestiniert zu sein für das Kurvengewirr im Fürstentum.

Aber: Während Hamilton drei der ersten vier Saisonrennen gewann und auch in Monaco bereits dreimal triumphierte, schaffte es Verstappen (WM-Zweiter mit 14 Punkten Rückstand) auf der Fahrerstrecke schlechthin bislang nicht aufs Podium. Den Speed hat der 23-jährige Niederländer, doch in der Vergangenheit agierte er zu oft mit der Brechstange.

Wie 2018, als er die Trainingseinheiten dominierte, den Red Bull allerdings kurz vor dem Qualifying in seine Einzelteile zerlegte. Der Max Verstappen von 2021 aber wirkt reif wie nie. Viel wird davon abhängen, wie die erste Startreihe aussieht. Seit 2004 konnte nur ein Mann aus Reihe zwei gewinnen: Lewis Hamilton (2008, 2016).

Was ist von Vettel und Schumacher zu erwarten?

Für Vettel zeigt der Trend ganz zart noch oben, nach vier Rennen für sein neues Team Aston Martin ist der viermalige Weltmeister aber immer noch ohne WM-Punkt. Zwar ist Monaco eine "Fahrerstrecke", doch in einem unruhigen Boliden wie dem AMR21 sind die Möglichkeiten des Piloten begrenzt.

Schumacher freut sich nach vier persönlich guten Auftaktrennen auf den selektiven Kurs, den er bislang nur aus der Formel 2 kennt. Doch auch sein Bolide lässt keine großen Sprünge zu. Im Normalfall ist der Haas das schwächste Auto im Feld. Das chronisch instabile Heck könnte in Monaco ein noch größeres Problem darstellen als auf weitläufigeren Strecken.

Was macht Monaco so besonders?

Auf der nur 3,337 km langen Runde warten 19 Kurven. Auslaufzonen gibt es eigentlich nicht, dafür jede Menge Leitplanken. Fehler werden gnadenlos bestraft, nicht zuletzt deswegen hat ein Sieg in Monaco einen enormen Stellenwert für die Fahrer - von denen die meisten im Steuerparadies an der Cote d'Azur leben. Ferrari-Star Charles Leclerc wurde sogar in Monaco geboren.

Normalerweise steigt am Grand-Prix-Wochenende eine Dauerparty entlang der Hafenpromenade und in den teuren Clubs. Dies wird noch nicht wieder so sein. Im Gegensatz zum Vorjahr kann das Rennen zumindest stattfinden. Ein paar Promis werden sich auch blicken lassen. Deutschlands Tennis-Star Alexander Zverev etwa, der in Monaco wohnt, will sich das Rennen in der ersten Kurve anschauen.

Gibt es irgendwas zu feiern?

Jein. Williams bestreitet im Fürstentum seinen 750. Grand Prix. Nur Ferrari und McLaren waren häufiger am Start. Allein die Scuderia hat mehr WM-Titel (31) gewonnen als das von Sir Frank Williams 1975 gegründete Privatteam (16).

In den letzten 24 Jahren, seit dem WM-Erfolg von Jacques Villeneuve im beinharten Zweikampf mit Michael Schumacher (Stichwort: Rammstoß von Jerez), zeigt die Kurve aber nach unten. Der letzte Grand-Prix-Sieg liegt neun Jahre zurück. Im Vorjahr war Williams punktloses Schlusslicht der Konstrukteurs-WM. Mit finanzstarken neuen Besitzern und unter dem deutschen Geschäftsführer Jost Capito soll es langsam wieder bergauf gehen. (SID/Red)

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