Formel 1: Hamilton in Sotschi gegen Verstappen unter Druck

22. Sept.
SPA,BELGIUM,26.AUG.21 - MOTORSPORTS, FORMULA 1 - Grand Prix of Belgium, Circuit de Spa-Francorchamps, preview, FIA press conference. Image shows Lewis Hamilton (GBR/ Mercedes).

Foto: GEPA Pictures / XPB Images / Charniaux

Das verbissenen geführte Duell der WM-Rivalen geht in eine neue Runde: Kommt es in Russland zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton erneut zum Showdown?

Die Reise nach Russland dürfte Lewis Hamilton gerade recht kommen. Denn im vergifteten Titel-Duell mit WM-Spitzenreiter Max Verstappen scheint der Rekord-Weltmeister endlich mal wieder klar im Vorteil zu sein. Immer wenn in Sotschi bislang gefahren wurde, kam am Ende ein Mercedes als Erster ins Ziel. Hamilton ist mit vier Erfolgen zugleich Rekordsieger, während es Red-Bull-Star Verstappen dort als Vorjahres-Zweiter überhaupt nur einmal aufs Podest brachte.

Fünf Punkte beträgt Hamiltons Rückstand in der Gesamtwertung vor dem kommenden Rennen. "Mein Batmobil", schrieb der Engländer vor der Abreise in den Olympia-Ort von 2014 bei Instagram zu einem Foto seines schwarzen Wagens mit der Startnummer 44. Und auch, wenn es für den 36-Jährigen nicht wie in den Batman-Filmen um den Kampf gegen Bösewichte geht, so hat der Brite doch eine klare Mission.

Hamilton jagt Schumacher-Rekord

Als erster Fahrer will Hamilton im Dezember zum achten Mal Weltmeister werden und so auch Legende Michael Schumacher übertrumpfen. Nach der für ihn mäßigen Bilanz von nur einem Sieg aus den letzten zehn Rennen steigt der Druck vor dem 15. von 22 WM-Läufen an diesem Sonntag (Re-Live bei ServusTV, im Stream & in allen Apps) an der Schwarzmeerküste allerdings.

Nach Rennsiegen führt der Niederländer Verstappen in diesem Jahr mit 7:4. Mit Spannung wird nach dem Zusammenprall der Rivalen zuletzt in Monza das nächste Kräftemessen erwartet. Verstappen wurde nach dem harten Zweikampf, der für beide Fahrer das Aus in Italien bedeutete, mit einer Startplatzstrafe belegt. Drei Positionen weiter hinten muss der Red-Bull-Star in Sotschi losfahren.

Es könnten jedoch noch mehr werden, falls Red Bull sich dazu entscheidet, den Motor des Herausforderers zu wechseln. Dann müsste er sich in der Startaufstellung ganz hinten einreihen. Fachmedien spekulieren bereits über dieses mögliche Szenario auf einer Strecke, die Verstappens Auto noch nie besonders gelegen ist. Für den Wechsel der Power Unit in Blickrichtung Reglement-Änderung 2022 hat sich bereits Ferrari für Charles Leclerc entschieden. Der Monegasse startet damit - Stand Mittwochabend - von ganz hinten.

"Das war sicher nicht lebensgefährdend"

Hamilton kehrt auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs nach einem Schock ins Auto zurück. "Ich fahre seit langer Zeit Rennen und bin so dankbar, dass ich immer noch hier bin", sagte der Weltmeister in Monza, nachdem Verstappens Auto mit einem Rad auf seinem Helm gelandet war. Der Cockpit-Schutz Halo verhinderte eine schlimme Verletzung, trotzdem gab es Sticheleien von Erzrivale Red Bull. "Der ganze Vorfall war sicher nicht lebensgefährdend. Wenn er wirklich seriöse Nackenschmerzen oder Probleme gehabt hätte, dann wäre er nicht in New York gewesen", meinte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko.

Tatsächlich jettete Hamilton direkt am Tag nach dem Crash zur Met Gala in die USA. Dort nahm er an der Mode- und Spenden-Veranstaltung teil und unterstützte auch Nachwuchs-Designer. "Ich finde, Lewis hat nach dem Unfall von Monza zu sehr dramatisiert. Angesichts dessen, dass er am nächsten Tag putzmunter nach New York geflogen ist", pflichtete Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher Marko bei.

Hamilton peilt 100. Grand-Prix-Sieg an

In Monza waren Hamilton und Verstappen zum zweiten Mal in dieser Saison folgenschwer kollidiert. Zuvor hatte es schon in Silverstone einen Crash zwischen beiden gegeben. Keiner will nachgeben und dem Kontrahenten auch nur einen Zentimeter Platz zu viel gönnen. "Wir von unserer Seite versuchen auf Max einzuwirken, dass eben gegenseitiger Respekt da ist und Kollisionen zu vermeiden sind", sagte Marko. Ähnlich verfährt auch Mercedes und vertraut ganz auf die Erfahrung von Hamilton, der in Sotschi als Erster seinen 100. Grand-Prix-Sieg schaffen kann.

"Lewis bestreitet in dieser Saison zum zehnten Mal in seiner Formel-1-Karriere einen WM-Kampf. Und er ist hochkonzentriert auf seine Ziele für die nächsten acht Rennen", stellt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff vor dem nächsten Showdown der WM-Rivalen Zuversicht zur Schau. (APA/red.)

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