Formel 1: Leclerc – Bestzeit, Crash, Pole

22. Mai
Charles Leclerc; Formel 1; Ferrari; 2021

Foto: (C) GEPA pictures/ XPB Images/ Charniaux

Bange Minuten bei Ferrari. In der Schlussphase des Qualifyings krachte Charles Leclerc in Monaco in die Leitplanken. Eine Rückreihung steht noch im Raum.

Bestzeit, Crash - Pole: In einem höchst kuriosen Qualifying zum Großen Preis von Monaco hat Charles Leclerc sein Ferrari-Team wieder wachgeküsst. Der 23-Jährige drehte bei seinem Heimspiel in 1:10,346 Minuten die schnellste Runde im Kampf um die Pole Position, krachte wenig später in die Leitplanke und beendete damit die Einheit für alle.

Ob er auch von Rang eins ins Rennen (Sonntag, ab 13:30 Uhr LIVE bei ServusTV, im Stream und der App) gehen kann, ist fraglich. Er gehe „davon aus, dass das Getriebe gewechselt werden muss", sagte Leclerc nach seinem Abflug in der Hafenschikane. Das würde bedeuten, dass er nur von Rang sechs in den fünften WM-Lauf starten würde.

„Es ist eine Schande, in der Mauer zu landen. Trotzdem bin ich glücklich über meine schnelle Runde und diese Pole", sagte Leclerc: „Morgen werden die Punkte aber erst vergeben. Bisher hatte ich hier immer sehr viel Pech, also warten wir ab." Ferrari stand zuletzt in Mexiko 2019 durch Leclerc auf der Pole Position.

Kann Verstappen profitieren?

Profitieren von einer Rückversetzung würde Red Bull-Star Max Verstappen, der das Qualifying als Zweiter vor Valtteri Bottas im Mercedes beendete - und seinen großen Rivalen Lewis Hamilton um fünf Plätze distanzierte. Der Rekordweltmeister und WM-Spitzenreiter aus England fand im zweiten Mercedes nie seinen gefürchteten Rhythmus. Ihn erwartet ein schwieriges Rennen: Seit 2000 konnte auf den engen Straßen des Fürstentums nur gewinnen, wer von den Plätzen eins bis drei startete. Damit droht auch Hamiltons Polster im Titelkampf auf Verstappen von derzeit 14 Punkten zu schrumpfen.

„Es war ein schlechter Tag, aber es könnte auch schlimmer sein", sagte Hamilton: „Ich habe die Reifen nicht zum Arbeiten gebracht. Ich hoffe, dass zumindest Platz sieben drin ist. Vielleicht können wir mit der Strategie ein bisschen spielen. Ich hoffe auch auf Regen."

Direkt hinter Hamilton steht Sebastian Vettel im Aston Martin. Rang acht bedeutete das beste Qualifying-Ergebnis für den viermaligen Weltmeister aus Heppenheim seit 18 Rennen. „So weit, so gut", sagte Vettel: „Wir können auf dieser Strecke ein bisschen mehr den Unterschied machen. Vielleicht kann ich am Start den Lewis vernaschen. Danach würde es aber schwer, ihn hinter mir zu halten."

Hamilton wiederum, der Mann der 100 Poles, war zuletzt vor fast drei Jahren beim Großen Preis von Deutschland in der Qualifikation schlechter platziert.

Schwarzer Tag für Schumacher

Mick Schumacher erlebte den ersten Tiefschlag seiner noch jungen Formel 1-Karriere. Nach seinem schweren Crash kurz vor dem Ende des dritten freien Trainings verpasste der 22-Jährige wegen zu starker Schäden am Chassis seines Haas das Qualifying. Er wird damit vom Ende des Feldes starten.

Der Königsklassen-Neuling verlor die Kontrolle über seinen Rennwagen und schlug seitlich in der Leitplanke ein. Schumacher blieb unverletzt. „Es ist sehr ärgerlich", sagte er und: „Es wäre eine gute Chance gewesen, mit Williams zu kämpfen. Es tut mir einfach nur leid fürs Team. Aber wir haben noch das Rennen, das wird sehr interessant hier. Wir haben eine gute Idee, was mögliche Strategien für morgen angeht."

Weil auf dem engen und kurvenreichen Kurs Überholen kaum möglich ist, ist ein guter Startplatz vorentscheidend für den Sieg. Bei den letzten 20 Monaco-Rennen startete der spätere Gewinner 16-mal von Platz eins oder zwei, viermal von Rang drei. (SID/Red)

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