Formel 1: Perez siegt nach Verstappen-Reifenplatzer in Baku

6. Juni
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Foto: GEPA Pictures / FIA Pool Image for Editorial Use / Pool via XPB Images

Unglaubliche Dramatik in der Schlussphase des Aserbaidschan-GP: Leader Verstappen fällt kurz vor der Zielflagge aus - beim Re-Start wirft dann Hamilton den Sieg weg.

Sergio Perez hat am Sonntag beim Aserbaidschan-Grand-Prix in Baku (ab 16:30 Uhr Re-Live bei ServusTV, im Stream & in der App) einen dramatischen ersten Sieg für Red Bull eingefahren. Der Mexikaner profitierte von einem späten Reifenschaden seines zuvor souverän führenden Teamkollegen Max Verstappen. Der Niederländer führt die WM-Wertung nach dem sechsten WM-Lauf weiter vier Punkte vor Lewis Hamilton an. Dem Mercedes-Star unterlief kurz nach dem stehenden Re-Start zwei Runden vor dem Renn-Ende ein folgenschwerer Fahrfehler.

Sebastian Vettel überraschte erneut auf einem Stadtkurs, holte als Zweiter seinen ersten Podestplatz für Aston Martin. AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly krönte sein gelungenes Wochenende als Dritter. Für Perez war es nach seiner Premiere in Bahrain 2020 (damals Racing Point) sein zweiter Sieg. Das nächste Rennen steht in zwei Wochen mit dem Frankreich-Grand-Prix in Le Castellet auf dem Programm, ehe das Österreich-Doppel mit zwei Rennen (27. Juni/4. Juli) in Spielberg steigt.

Red Bull mit gemischten Gefühlen

"Ende gut, alles gut. Es ist nur schade, weil wir die Führung drastisch ausgebaut hätten", meinte Helmut Marko mit Blick auf Verstappens verhängnisvollen Unfall, den der 23-Jährige immerhin unverletzt überstand. "Da ist uns allen das Herz in die Hose gefallen", meinte der Red-Bull-Berater. Verstappen selbst war entsprechend bedient. "Es wäre eigentlich ein ganz einfacher Sieg gewesen." In der Konstrukteurs-Wertung liegen die Österreicher nun 27 Punkte vor Mercedes, weil die Silberpfeile von Valtteri Bottas (12.) und Hamilton (15.) beide ohne Punkte blieben.

Pole-Mann Charles Leclerc wurde Vierter. Der Ferrari konnte mit dem Tempo von Mercedes und Red Bull Racing wie erwartet nicht mithalten. Nach einer von Disziplin geprägten Startphase schnappten sich Hamilton (Runde 3), Verstappen (7) und Perez (8) Leclerc jeweils auf der langen Zielgeraden. Der Monegasse bog nach dem Realitäts-Check zum Reifenwechseln in die Box ab - und spielte fortan wie Teamkollege Carlos Sainz nur noch eine Nebenrolle.

Erster Dämpfer für Hamilton

Hamilton verlor dann früh Zeit an der Box, weil Gasly in der Fast-Lane am stoppenden Mercedes vorbeifuhr. Die Red-Bull-Crew von Verstappen brillierte zunächst mit einem Blitz-Stopp von 1,9 Sekunden, patzte aber bei Perez (4,3). Das reichte trotzdem, um sich zwischen Verstappen und Hamilton zu schieben. Die Taktik der "Bullen" ging auf. Verstappen gab Gas, dahinter saß Hamilton hinter Perez fest und rutschte zeitweise aus dem wichtigen DRS-Fenster.

Während Red Bull scheinbar unbeirrt auf den zweiten Doppelsieg in der Turbo-Hybrid-Ära (nach Malaysia 2016) zusteuerte, gab Lance Stroll ein erstes mahnendes Beispiel ab. Der Kanadier schlug nach einem Reifenschaden heftig in die Streckenbegrenzung ein, stieg unverletzt aus seinem Wagen. Die erste Safety-Car-Phase war die Folge.

Vettel feiert Wiederauferstehung

Verstappen, der zuvor eine komfortable Führung herausgefahren hatte, war seinen Vorsprung los. Kaum war wieder Normalbetrieb, da donnerte Vettel los, schnappte sich Leclerc und Gasly und war plötzlich Vierter. An der Spitze kontrollierte Verstappen erneut souverän das Geschehen. Doch dann gab bei Top-Speed - wie bei Stroll hinten links - der Pirelli-Reifen auf.

Das Rennen wurde für Aufräumarbeiten lange unterbrochen, beim Neustart verbremste sich Hamilton bei seiner Attacke auf Perez in der ersten Kurve und rutschte weit zurück. Völlig konsterniert sprach der siebenfache Weltmeister noch im Auto sitzend von einem Bedienungsfehler. (APA/red.)

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