Formel 1: Wolff verteidigt Hamilton – „keine Schuldzuweisung“ möglich

22. Juli
SPIELBERG,AUSTRIA,28.JUN.19 - MOTORSPORTS, FORMULA 1 - Grand Prix of Austria, Red Bull Ring, free practice. Image shows executive director Toto Wolff (Mercedes).

Foto: GEPA Pictures / Harald Steiner

Die Diskussion um die Kollision zwischen Hamilton und Verstappen in Silverstone reißt nicht ab: Jetzt hält Mercedes-Teamchef Toto Wolff ein Plädoyer für seinen Star-Piloten.

Nach dem folgenschweren und heftig diskutierten Highspeed-Crash zwischen Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und WM-Spitzeneiter Max Verstappen ist für Mercedes-Teamchef Toto Wolff eine klare Schuldzuweisung in Richtung Hamilton nicht gerechtfertigt. "Das lässt die Emotionen hochkommen. Aber man kann in diesem Fall keine eindeutige Schuldzuweisung fällen", sagte der Wiener im Interview mit RTL/ntv am Mittwoch.

"Es sind zwei Rennfahrer - einer ein siebenmaliger Champion, der in der Vergangenheit nicht gerade aufgefallen ist, dass er aggressiv fährt - die einfach kollidiert sind", führte Wolff seine Einschätzung näher aus.

Hamilton verkürzt WM-Rückstand

Mercedes-Pilot Hamilton war am vergangenen Sonntag bei seinem Heimrennen in Silverstone in der ersten Runde mit Verstappen kollidiert. Der Niederländer (23) war nach einer Berührung der Räder beider Autos in die Reifenstapel gekracht. Hamilton gewann trotz einer Zehn-Sekunden-Strafe, verkürzte so den WM-Rückstand auf Verstappen auf nur noch acht Punkte. Verstappen und sein Team Red Bull Racing hatten Hamilton für den Zweikampf heftig kritisiert und eine schärfere Bestrafung gefordert.

"Man sieht anhand der Kommentare, insbesondere anhand der Fahrer, dass es nicht ganz klar ist. Es ist wahrscheinlich eine 50:50-Situation. Leclerc und Alonso beispielsweise geben die Schuld Verstappen. Ich will aber gar keine Schuldzuweisungen durchführen. Es ist hartes Racing, was zwischen den beiden stattgefunden hat", sagte Wolff.

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Wolff: "Es ist hartes Racing"

Auch von den Red-Bull-Vorwürfen, Hamiltons Manöver sei im Hinblick auf den WM-Stand eine "Verzweiflungstat" gewesen, sah Wolff ab und nahm seinen Piloten weiter in Schutz. "Er hat gerade auch in der Vergangenheit bewiesen, dass er nicht auf solche Aktionen aus ist, jemanden von der Bahn zu fahren oder zu kollidieren. Ganz im Gegenteil: Er hat in vielen letzten Rennen bewiesen, dass er sich im Zweifelsfall aus der Situation herausnimmt. Dass er einfach auch nachgibt und keine Kollision eingeht", sagte Wolff. (APA/red.)

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