Frisches Geld: LaLiga verkauft Anteile für 2,7 Milliarden Euro

4. Aug.
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Foto: GEPA Pictures / Cordon Press / LaLiga

Warmer Geldregen für die spanische Liga: Rund ein Jahr lang haben die Liga-Bosse mit einem Finanz-Investor verhandelt - jetzt ist der Deal scheinbar unter Dach und Fach.

Im Zuge eines bahnbrechenden Milliarden-Deals stellt sich die spanische Fußball-Liga neu auf und verschafft ihren Klubs damit frisches Geld. LaLiga stimmte eigenen Angaben zufolge grundsätzlich einem Verkauf von zehn Prozent ihres Geschäfts an die internationale Beteiligungs-Gesellschaft CVC für 2,7 Milliarden Euro zu. Die endgültigen Beschlüsse durch die Führungsgremien beider Vertragspartner werden in Kürze erwartet.

Spaniens Eliteklasse sorgt damit für ein Novum im Profi-Fußball. Keine andere Top-Liga in Europa ist bislang eine strategische Partnerschaft mit einem privaten Investor eingegangen.

Liga wird zu "digitalem Unterhaltungskonzern"

"Der Vorgang soll das globale Wachstum von LaLiga und ihrer Clubs weiter voranbringen. Und damit den Wandel der Liga zu einem weltweiten digitalen Unterhaltungskonzern fortsetzen", teilte die Liga mit. 90 Prozent des CVC-Investments (2,3 Milliarden Euro) sollen direkt an die Vereine fließen.

Für den Einstieg von CVC, dem früheren Besitzer der Formel 1 und eine der zehn größten Beteiligungs-Gesellschaften weltweit, wird das gesamte Geschäft der Liga in eine neu gegründete Firma überführt. An diesem Unternehmen hält der in Luxemburg ansässige Private-Equity-Konzern eine Minderheitsbeteiligung von zehn Prozent.

Der Wert der spanischen Liga wird demnach momentan auf insgesamt 24,2 Milliarden Euro beziffert. Darin sind sämtliche TV- und andere Vermarktungsrechte sowie weitere Beteiligungen und Joint Ventures enthalten.

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Top-Clubs Real und Barca notorisch klamm

Der Verkauf von Anteilen ist ein neuer Weg zur Öffnung neuer Geldquellen. Die Corona-Pandemie hat die Finanzprobleme von Top-Clubs wie Real Madrid oder FC Barcelona weiter zugespitzt. Zur Refinanzierung ihrer horrenden Ausgaben kämpfen diese beiden Vereine auch noch weiterhin um die im Frühjahr spektakulär gescheiterte Einführung einer milliardenschweren Super League mit vielen europäischen Spitzen-Clubs.

Neben LaLiga hatte sich zuletzt auch die Serie A in Italien ernsthaft mit dem Verkauf von Anteilen an ein Konsortium beschäftigt, in dem CVC ebenfalls vertreten ist. Nach einer prinzipiellen Befürwortung des Projekts im Herbst 2020 durch die Vereine steht hinter dem Deal derzeit aber ein Fragezeichen. Spitzen-Clubs wie Rekordmeister Juventus Turin, Titelträger Inter Mailand und Ex-Meister SSC Neapel ist das bisherige Angebot der Investoren in Höhe von 1,7 Milliarden Euro zu niedrig. (SID/red.)

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