Fußball-EM: England stürmt gegen Ukraine ins Halbfinale

4. Juli
ROME,ITALY,03.JUL.21 - SOCCER - UEFA European Championship, international match, quarterfinal, Ukraine vs England. Image shows the rejoicing of Harry Kane (ENG).

Foto: GEPA Pictures / Insidefoto / Antonietta Baldassarre

England steht erstmals seit der Heim-EM 1996 wieder im Halbfinale einer Fußball-Europameisterschaft. Die Three Lions besiegten am Samstag im Viertelfinale die Ukraine klar mit 4:0 (1:0). Kapitän Harry Kane (4., 50.), Harry Maguire (46.) und Jordan Henderson (63.) erzielten in Rom drei Kopfball-Tore für die erstmals im Turnierverlauf auswärts angetretenen Engländer, die nun am Mittwoch (21:00 Uhr) im Halbfinale - wieder im heimischen Wembley-Stadion - Dänemark empfangen.

Drei Jahre nach Platz vier bei der WM in Russland stehen die von Gareth Southgate betreuten Engländer erneut unter den letzten Vier bei einem Großturnier. Bei einer EM hat es für den einmaligen Weltmeister (1966) bislang noch nie zu mehr als Platz drei gereicht. Diesen holte man 1968 just im römischen Stadio Olimpico gegen die Sowjetunion (2:0). Die Ukraine verabschiedete sich mit dem erstmaligen Viertelfinal-Einzug aus dem paneuropäischen Event.

England erstmals mit Sancho in der Startelf

Southgate brachte neues Personal hinter Kane. Weil Bukayo Saka angeschlagen fehlte, stand Flügelspieler Jadon Sancho erstmals bei dieser EURO in der Startelf. Der bei Southgate gesetzte Zehner Mason Mount begann nach abgelaufener Quarantäne-Zeit als negativ getestete Kontaktperson ebenfalls wieder.

Entscheidend war zunächst aber ein Geniestreich von Raheem Sterling. Keine vier Minuten waren gespielt, da zog der Mann von Manchester City wieder einmal in die Mitte, spielte den idealen Lochpass auf Kane und der Torjäger mogelte den Ball mit dem "Spitz" am ukrainischen Schlussmann Heorhij Buschtschan vorbei (4.). In der Gruppenphase noch gescholten, stellte Kane im Achtel- und Viertelfinale seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis.

Nach dem Auftakt nach Maß beschränkten sich die Engländer auf viel Ballbesitz im wenig umkämpften Mittelfeld. Weil sich auch die Ukraine nicht aus der Deckung wagte, hielt sich der Unterhaltungswert über weite Strecken der ersten Hälfte in Grenzen. Nur selten kamen die Gelb-Blauen so gefährlich vor das Tor von Jordan Pickford, wie Roman Jaremtschuk nach einem Lapsus von Kyle Walker. Pickford, der als erster England-Goalie in fünf Turnier-Spielen in Folge unbezwungen blieb, machte die kurze Ecke zu (17.).

Entscheidung fällt kurz nach der Pause

Der verletzungsbedingte Austausch von Verteidiger Sergej Krywzow ließ Ukraine-Teamchef Andrij Schewtschenko von der Dreier-Abwehr abrücken, seine Elf wurde nach der taktischen Umstellung gefährlicher. Top-Chancen fand der Außenseiter, der beim 2:1 gegen Schweden im Achtelfinale 120 kräftezehrende Minuten erlebt hatte, aber nicht vor. England indes stieg nur selten aufs Gas, Buschtschan wehrte einen Gewaltschuss von Declan Rice ab (33.).

Dennoch war die Partie nach 50 Minuten und einem erneuten Blitzstart entschieden. Maguire spielte seine Wuchtigkeit im Luftkampf infolge eines Freistoßes von Luke Shaw aus, der Verteidiger von Manchester United köpfelte aus rund fünf Metern ein (46.). Erneut ein hoher Ball von Shaw - diesmal aus dem Spiel heraus - und ein Kopfball-Tor von Kane durch die Beine von Buschtschan bedeutete kurz darauf das 3:0 (50.).

Zu einem letzten Aufbäumen der Ukraine kam es nicht. Der eingewechselte Liverpool-Kapitän Jordan Henderson nahm die Schwächen bei hohen Bällen dankend an, bewies erneut Köpfchen und jubelte vor erstaunlich vielen englischen Fans über sein erstes Länderspiel-Tor überhaupt. Nachdem die Engländer ihre bisherige Tor-Ausbeute verdoppelt hatten, wurde durchgewechselt. Damit dürften Englands Schlüsselspieler vier Tage später recht frisch ins Duell mit Dänemark gehen. (APA/red.)

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