Fußball-EM: ÖFB-Sieg gegen Ukraine – jetzt wartet Italien

21. Juni
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Foto: GEPA Pictures / Alex Nicodim

Historischer Abend in Bukarest: Christoph Baumgartner schießt Österreich bei einer EM erstmals in die K.o.-Phase - der 1:0-Sieg ist aufgrund vieler Chancen hochverdient.

Österreichs Nationalteam steht erstmals in der Geschichte in der K.o.-Phase einer Fußball-EM. Die ÖFB-Auswahl feierte am Montag in Bukarest durch ein Tor von Christoph Baumgartner (21.) einen 1:0-Sieg über die Ukraine und beendete damit die Vorrunden-Gruppe C auf Platz zwei. Gegner in der Runde der letzten 16 ist am Samstag (21:00 Uhr MESZ) im Londoner Wembley-Stadion Italien. Die "Azzurri" hinterließen bisher vielleicht den stärksten Eindruck aller Endrunden-Teilnehmer.

Doch auch die Österreicher präsentierten sich gegen die Ukraine vor etwa 1.800 mitgereisten heimischen Fans in guter Verfassung. Teamchef Franco Foda hatte auf eine Viererkette mit David Alaba als Linksverteidiger und Gegenspieler von Ukraine-Star Andrij Jarmolenko umgestellt. Marko Arnautovic agierte als Solo-Stürmer, Baumgartner auf dem linken Flügel. Marcel Sabitzer gab eine hängende Spitze, und der neu in die Start-Formation gerutschte Florian Grillitsch den "Quarterback" im Zentrum.

ÖFB-Team dominiert von Beginn an

Mit diesem System drückte das ÖFB-Team dem Match von Beginn an seinen Stempel auf. Die Österreicher beherrschten den Gegner, gewannen praktisch jeden wichtigen Zweikampf. Und wurden im Gegensatz zum 0:2 gegen die Niederlande auch gefährlich.

In der zweiten Minute spielte Xaver Schlager auf Konrad Laimer. Der Leipzig-Profi nahm den Ball aber nicht optimal mit und beraubte sich dadurch selbst einer Top-Chance. Fünf Minuten später rauschte ein Sabitzer-Volley deutlich über die Latte.

Das erlösende 1:0 fiel in der 21. Minute. Nach einem Alaba-Corner beförderte Baumgartner den Ball aus kurzer Distanz mit der Sohle ins Netz. Der Niederösterreicher avancierte mit 21 Jahren und 324 Tagen zum bisher jüngsten Torschützen dieser EURO und zum jüngsten ÖFB-Scorer überhaupt bei einer EM. Zudem sorgte er für das erste österreichische Standard-Tor seit Aleksandar Dragovic beim 3:1 gegen die Färöer im März.

Matchwinner Baumgartner muss vom Feld

Zehn Minuten später musste der Hoffenheim-Profi allerdings wegen einer Kopfverletzung ausgewechselt werden. Die hatte er sich schon drei Minuten vor seinem Treffer bei einem Luft-Duell mit Illja Sabarnyj zugezogen. Dennoch blieb Österreich am Drücker und ließ lediglich eine gefährliche Situation zu. Goalie Daniel Bachmann parierte einen Schlenzer von Mykola Schaparenko (29.).

Gegen Ende der zweiten Hälfte kam Österreich dem 2:0 einige Male nahe. Laimer prüfte den ukrainischen Schlussmann Heorhij Buschtschan (37.). Arnautovic vergab nach Vorarbeit von Baumgartner-Ersatz Alessandro Schöpf eine Top-Chance (42.) und gab aus guter Position einen missglückten Schuss ab (45.+2). Auch Stefan Lainer hatte sein Visier ungenau eingestellt (45.+2).

ÖFB-Auswahl mit Offensiv-Feuerwerk

In den ersten 45 Minuten einer Partie bei dieser EM gab nur Italien (14) gegen die Türkei mehr Schüsse in Richtung gegnerisches Tor ab als Österreich (13). Nach dem Seitenwechsel aber änderte sich das Bild. Die Ukrainer riskierten mehr, wirklich in Bedrängnis geriet die ÖFB-Abwehr trotzdem nur einmal. Lainer zwang seinen Torhüter Bachmann mit einem unfreiwilligen Kopfball aufs eigene Tor zu einer Parade (61.). Roman Jaremtschuk schoss im Finish noch am Tor vorbei (87.).

Ansonsten stand die rot-weiß-rote Defensive stabil. Obwohl im Spiel nach vorne bei der einen oder anderen Konter-Gelegenheit der letzte Pass nicht funktionierte, blieb es doch bei einem verdienten Sieg der Österreicher. Damit wurden auch alle Spekulationen, beide Teams könnten sich auf ein Unentschieden einigen, beiseite gewischt. Die Ukraine muss nun als Dritter mit drei Punkten ums Weiterkommen bangen. (APA/red.)

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