Fußball: Nach dem Flick-Beben – Bayern wieder auf Trainersuche

18. Apr.
Person, Human, Face

Foto: GEPA Pictures / Ulrich Gamel

Jetzt steht fest: Die Traum-Ehe zwischen dem FC Bayern und Trainer Hansi Flick endet nach der Saison. Damit stehen die Bayern-Bosse vor arbeitsreichen Wochen.

Hansi Flick will und wird den FC Bayern zum Saisonende verlassen. Damit scheint spätestens jetzt sein Weg als Nachfolger von Joachim Löw als Bundestrainer vorgezeichnet. "Ich lasse mir im Moment alles offen, weil es da auch noch keine Gespräche gab", sagte Flick im ZDF-Sportstudio zu entsprechenden Spekulationen. Für Ex-Bundestrainer Rudi Völler ist die Sache aber klar: "Wer nach so einer Aktion von Hansi Flick denkt, dass er es nicht wird, das wäre natürlich eine sehr mutige Entscheidung."

Über die Nachfolge auf der Bayern-Trainerbank gibt es freilich auch schon reichlich Spekulationen. Leipzig-Coach Julian Nagelsmann ist da ein Kandidat, auch Erik den Hag von Ajax Amsterdam. Letzterer war schon vor der Bestellung von Flick im Gespräch gewesen. Es geht jedenfalls um den bereits fünften Trainer beim deutschen Serien-Meister, seit Pep Guardiola den Club 2016 verlassen hat. Dabei dachte man nach dem Triple-Gewinn 2020, mit Flick eine Lösung für die nächsten Jahre zu haben.

Flick dankt allen Bossen - bis auf einen

Die Bayern müssen Flicks Bitte nach Vertrags-Auflösung noch entsprechen. Doch es scheint alternativlos. Das zerstörte Vertrauensverhältnis zu Sportvorstand Hasan Salihamidzic macht eine weitere Zusammenarbeit unmöglich. "Für mich war die Chance, diese Mannschaft zu trainieren, etwas ganz Besonderes und ist immer noch etwas ganz Besonderes", sagte Flick. Deswegen sei er dem Verein und den Verantwortlichen ewig dankbar, zählte da auch einige Namen auf. Salihamidzic war nicht darunter.

Der Konflikt zwischen den beiden drehte sich vor allem um Spieler, die Flick wollte, aber nicht bekam. Und um Spieler, die Salihamidzic verpflichtete und der Trainer kaum einsetzte. Eine große Mehrheit der Bayern-Fans würde es lieber sehen, wenn Salihamidzic statt Flick den Club verließe. Und auch, dass andere Führungskräfte wie Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Kahn oder Präsident Herbert Hainer das Problem sahen, aber nicht eingriffen, wertete der "Kicker" als Kontrollverlust der Bayern-Spitze.

"Das ist kein Krieg. Jeder hat seinen Standpunkt. Es wird weitergehen", sagte Kapitän Manuel Neuer dem ZDF über den Konflikt zwischen Flick und Salihamidzic. "Wir Spieler können nur zurückblicken auf eine schöne Zeit." Vieles spricht dafür, dass Nationalspieler wie er, Leon Goretzka oder Leroy Sane auch in Zukunft mit Flick weiterarbeiten werden. Denn der frühere DFB-Sportdirektor und Assistent von Joachim Löw ist jetzt der große Favorit und wohl auch einzige Kandidat für die Löw-Nachfolge. (APA/red.)

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