Fußball: „Null schwierig für mich“ – Rose vor Pokal-Hit dünnhäutig

1. März
GELSENKIRCHEN,GERMANY,17.JAN.20 - SOCCER - 1. DFL, 1. Deutsche Bundesliga, FC Schalke 04 vs Borussia Moenchengladbach. Image shows head coach Marco Rose (Gladbach).

Foto: GEPA Pictures / Witters / Thorsten Wagner

Borussia Mönchengladbach droht alle Saisonziele zu verfehlen - der Druck auf Coach Marco Rose vor dem Pokal-Duell gegen seinen zukünftigen Club Dortmund wird immer größer.

Borussia Dortmund, war da was? "Es ist überhaupt keine schwierige Konstellation für mich", behauptete Marco Rose. Dass der Trainer von Borussia Mönchengladbach im Pokal-Viertelfinale am Dienstag (LIVE bei ServusTV und im Stream) ausgerechnet gegen seinen künftigen Arbeitgeber die Trendwende schaffen muss, sei "null schwierig für mich", versicherte Rose. Aber auch er wusste: "Das Spiel gegen den BVB ist von einer immensen Wichtigkeit."

Nur im Pokal kann Rose noch für einen versöhnlichen, vielleicht ja sogar ruhmreichen Abschied aus Gladbach sorgen. Das 2:3 nach 2:0-Führung zuletzt bei RB Leipzig war das fünfte Liga-Spiel in Folge ohne Sieg, die Europacup-Plätze sind vorerst außer Reichweite. Und in der Champions League brauchen die Fohlen nach dem 0:2 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City ein kleines Fußball-Wunder. Bei einem Pokal-Aus ausgerechnet in Dortmund dürfte der Druck auf Rose nochmal enorm steigen.

Rose reagiert zunehmend dünnhäutig

Schon jetzt ist die Situation angespannt, das zeigen auch Roses dünnhäutige Reaktionen. Auf die Frage eines Reporters, ob sechs Wechsel in der Startelf gegen Leipzig angesichts der großen Belastungen vielleicht zu wenig gewesen seien, hatte der 44-Jährige zuerst nur ein süffisantes Schmunzeln parat. Und reagierte dann mit einer patzigen Antwort: "Meinst Du die Frage jetzt ernst? Ich bin vor vier Wochen nach dem Spiel gegen Köln, als wir auch rotiert haben, dafür fast schon an die Wand genagelt worden, weil es zu viele Wechsel waren."

Gegen Leipzig fehlte den Gladbachern nach einer ordentlichen ersten Halbzeit mit einer schmeichelhaften 2:0-Führung durch Tore von Jonas Hofmann (6./Foulelfmeter) und Marcus Thuram (19.) am Ende die Kraft, um die wuchtigen Leipziger Angriffswellen zu überstehen. "Wir waren im Dauer-Stress und hatten keine Entlastung mehr", resümierte Torhüter Yann Sommer.

Der bevorstehende Wechsel des Trainers sei kein Grund für die aktuelle Krise, betonten die Spieler. "Das ist abgehakt", versicherte Sommer. Und Nationalspieler Hofmann ergänzte: "Das Thema kann man auch mal beiseite legen. Wir haben alle darüber gesprochen. Und wir wissen, dass der Trainer bis zum Schluss alles für uns gibt."

Coach wütet gegen den Schiedsrichter

Auch bei der Rückkehr in seine Heimatstadt coachte Rose engagiert an der Seitenlinie, legte sich nach dem späten Gegentreffer zum 2:3 durch Alexander Sörloth (90. + 3) sogar mit Schiedsrichter Manuel Gräfe an. Doch nach einem kurzen Video-Studium in der Kabine gab Rose zu, "dass man das Tor so laufen lassen kann".

Dennoch ärgerte sich der Coach über den spät verlorenen Punkt, den sein Team "aufgrund der kämpferischen Leistung verdient gehabt" hätte, erklärte er. Ein Zähler hätte vor dem Duell gegen seinen zukünftigen Club auch etwas Brisanz rausgenommen. Jetzt steht Rose dabei erst recht im Fokus - ob er will oder nicht. (SID/red.)

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