Fußball: Rapid vor erstem Schlüsselspiel gegen Prag

20. Juli
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Foto: GEPA Pictures / Philipp Brem

Das CL-Quali-Hinspiel gegen Sparta Prag ist für Rapid Wien richtungsweisend: Überstehen die Hütteldorfer die 2. Runde, ist die Teilnahme an der EL-Gruppenphase fix.

Die beiden Auftritte gegen Sparta Prag in der CL-Qualifikation könnten das Schicksal von Rapid Wien in dieser Saison maßgeblich mitbestimmen. Denn: Überstehen die Grün-Weißen die 2. Runde, ist zumindest die Europa-League-Gruppenphase unter Dach und Fach, die vieles leichter machen würde. Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic sah vor dem Hinspiel am Dienstag (20:30 Uhr) in Wien leichte Vorteile für Tschechiens Vize-Meister. Und auch gegenüber Liga-Konkurrent Red Bull Salzburg wolle Rapid "nicht goschert sein".

Den Umbruch beim heimischen Serien-Meister, der neben Trainer Jesse Marsch auch mehrere wichtige Spieler verlor, sieht Barisic nicht als Einladung für große Sprüche. "Wir wollen uns einmal für die Meistergruppe qualifizieren, uns so eine gute Ausgangsposition verschaffen. Dann schauen wir, ob wir angreifen können. Wir wollen in eine europäische Gruppenphase kommen und dort eine gute Figur abgeben", beannte er die Saisonziele. "Aber ich glaube, wir sollten immer in kleinen Schritten denken, nicht goschert sein und irgendetwas hinausposaunen. Wer hoch fliegt, der fällt dann auch sehr hart."

Erfolg gegen Sparta enorm wichtig

Barisic weiter: "Wir sind ein Arbeiterverein. Und dementsprechend müssen wir uns alles hart erarbeiten." Erste wichtige Hürde für die Grün-Weißen ist nun Sparta Prag. Der Rapid-Sportchef traue dem Team den Aufstieg zu, "obwohl wir sicher nicht als Favorit ins Spiel gehen". Die Tschechen hätten "doch eine teurere Mannschaft", die sehr strukturiert und gut organisiert zu Werke gehe. "Sie können laufen, wollen und können aber auch Fußball spielen." Mit Sturm-Aktie Adam Hlozek, Innenverteidiger Ondrej Celustka (beide Tschechien) und David Hancko (Slowakei) hat der Verein aus dem Norden der "Goldenen Stadt" auch drei EM-Teilnehmer im Kader.

Im Hinspiel wollen die Rapidler den Heimvorteil - 18.000 Besucher oder mehr werden erwartet - ausnutzen und anschreiben. "Wenn wir da im ersten Spiel eine gute Leistung bringen, kann das schon sehr viel für die nächste Zeit ordnen", sagte Dietmar Kühbauer. Der Trainer kann personell fast aus dem Vollen schöpfen. Nur die noch im Aufbau-Training befindlichen Philipp Schobesberger und Dalibor Velimirovic werden fix fehlen, bei Christopher Dibon wird wohl weiter zugewartet. "Am Dienstag ist ein Spiel, wo man wirklich am Limit sein muss", betonte Kühbauer. Im Falle des Aufstiegs würde der französische Vorsaison-Dritte AS Monaco mit Trainer Niko Kovac warten.

Rund 18.000 Rapid-Fans erwartet

Die massive Unterstützung der Fans war schon am vergangenen Freitag beim 6:0-Cup-Erfolg gegen Wiener Viktoria spürbar. Knapp über 8.000 Zuschauer waren im Allianz Stadion, doch "gefühlt war es, als wären 35.000 da. Das ist schon für uns enorm wichtig, wenn diese Stimmung da ist, das permanente Anfeuern", sagte Kühbauer. "Wenn man die Stimmung anschaut, wissen wir, was wir die eineinhalb Jahre davor vermisst haben", zeigte sich auch Barisic beeindruckt. Wie lange die Stadiontore für alle offen sein werden, könne man vor dem Hintergrund wieder steigender Corona-Neuinfektionen "seriöserweise nicht sagen".

Die Pandemie habe alle Fußball-Clubs in Europa getroffen, sagte Barisic. Das erschwert jetzt große Sprünge auf dem Transfermarkt, auch bei Rapid. "Summa summarum haben wir minus zwei Spieler", konstatierte Kühbauer kürzlich. "Wenn der eine oder andere noch kommen würde, hätte ich nichts dagegen". Den nötigen Spielraum dafür würde der Einzug in eine Gruppenphase schaffen. Damit könnte man eventuell vorbauen, falls später im Sommer noch Spieler gehen sollten. Häufig genannte Transfer-Kandidaten sind Maximilian Ullmann, Ercan Kara oder Taxiarchis Fountas.

"Wenn Du eine gute Mannschaft hast, wo der eine oder andere auf sich aufmerksam macht, dann ist das ja nur gut und positiv. Das ist ja auch eines unserer Geschäftsfelder, von denen wir leben", meinte Barisic, der zuletzt einen Leihvertrag mit Yusuf Demir und dem FC Barcelona ausgehandelt hat. Barca hat 2022 eine Kauf-Option für den 18-Jährigen, die mit 10 Millionen Euro beziffert wurde. "Ich würde es ihm wünschen, dass er sich durchsetzt", so der Sportdirektor. "Und falls er zurückkommt, kriegen wir einen besseren Spieler." (APA/red.)

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