Fußball: Red Bull Salzburg überzeugt mit starker Defensive

28. Jan.
SALZBURG,AUSTRIA,27.JAN.21 - SOCCER - tipico Bundesliga, Red Bull Salzburg vs SV Ried. Image shows the rejoicing of Patson Daka (RBS).

Foto: GEPA Pictures / Manfred Binder

Bei Red Bull Salzburg hat sich spätestens seit Mittwoch eine allgemeine Zufriedenheit eingestellt. Der souveräne 3:0-Heimerfolg über die SV Ried war nicht nur der zweite Sieg des Meisters im zweiten Spiel dieses Jahres, sondern auch das zweite Spiel in Folge ohne Gegentor. Noch im Herbst musste sich der Tabellenführer einiges an Kritik für die vielen Gegentreffer anhören. Umso größer ist nun die Genugtuung bei Trainer Jesse Marsch über die neue Stabilität in der Defensive.

"So muss es weitergehen, vor allem mit dieser Zu-Null-Serie. Denn damit wächst das Selbstvertrauen", erklärte der US-Amerikaner. Die letzten elf Bewerbs-Partien des Vorjahres beendeten die "Bullen" allesamt mit zumindest einem Gegentor. 2021 blieb Torhüter Cican Stankovic allerdings unbezwungen. Die neue Abwehrstärke sei "ein Teil Taktik, ein Teil Mentalität", erläuterte Marsch.

Salzburgs Heim-Vorbereitung zahlt sich aus

Zum verglichen mit 2020 deutlich besseren Jahresstart könnte auch eine Änderung in der Vorbereitung beigetragen haben. Im Jänner des Vorjahres übte man auf Rasen-Teppichen in Doha. Danach gab es dann Probleme auf den von winterlicher Witterung gezeichneten heimischen Plätzen. "Diesmal war es wichtig, dass wir hiergeblieben sind", sagte Marsch.

Einziger Wermutstropfen: Auf dem Rasen in Wals-Siezenheim verdrehte sich Rückkehrer Bernardo das Knie und musste ausgetauscht werden. Die Blessur sollte laut Marsch jedoch nicht allzu schlimm sein. Selbst wenn der Brasilianer wochenlang ausfallen sollte, ist der Kader der Salzburger groß genug - oder fast schon zu groß. Gegen Ried saßen Kicker wie Andreas Ulmer, Mergim Berisha, Enock Mwepu und Karim Adeyemi auf der Bank.

Masaya Okugawa schaffte es nicht einmal in den Kader. Er könnte die Salzburger noch in dieser Transfer-Periode verlassen, was an der heftigen Konkurrenz bei den "Bullen" nichts ändern würde. "Wir haben einen sehr guten und breiten Kader. Mein Job ist es, jeden Spieler zu fördern und ihm eine Chance zu geben. Jeder der Jungs kann bei mir aufzeigen. Wichtig ist zu sehen, dass sich jeder weiterentwickeln will. Und dass die Mentalität zu 100 Prozent passt", betonte Marsch.

Ried-Coach Muslic stärkt Team den Rücken

Die Mentalität bei Ried war laut Trainer Miron Muslic vorbildlich. "Hätten wir in der zweiten Hälfte eine Sekunde nachgelassen, wäre Salzburg mit 6:0 oder 7:0 über uns drübergefahren. Wir haben mit Anstand verloren. Die Reaktion in der zweiten Hälfte war für mich ganz wichtig", meinte der 38-Jährige. "Die Mannschaft hat Charakter und Zusammenhalt gezeigt, jeder war für den anderen da. Das sind wichtige Tugenden für die nächsten Wochen."

Für die zehntplatzierten Rieder geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen das fünf Zähler zurückliegende Schlusslicht Admira weiter. Punktegleich mit den Südstädtern ist der SCR Altach nach einer 1:3-Niederlage bei der WSG Tirol Vorletzter. "Nach dem ersten Tor hat die Mannschaft den Kopf hängen gelassen. Sie ist wie ein Huhn ohne Kopf - das ist ein holländischer Spruch - über das Feld gelaufen", befand Trainer Alex Pastoor.

Während die Altacher im Tabellenkeller verharren, befindet sich die WSG weiterhin in luftigen Höhen. Der Tabellen-Fünfte hat den Platz unter den Top sechs mit sechs Punkten Vorsprung auf den Siebenten Austria abgesichert und brachte sich im Rennen um einen Platz in der Meistergruppe in eine komfortable Position. "Wir sind völlig druckbefreit", sagte Trainer Thomas Silberberger vor dem direkten Duell bei der Austria am Sonntag. "Die Austria muss fast gewinnen, um an uns heranzukommen. Uns genügt ein Unentschieden, was das betrifft", meinte Silberberger. Beide Teams halten nach zwei Runden im Jahr 2021 beim Punkte-Maximum.

Bei der WSG spielten sich vor allem die Angreifer Kelvin Yeboah und Nikolai Baden Frederiksen mit in Summe fünf Toren in diesem Jahr ins Rampenlicht. Von Sonderlob für die beiden 20-Jährigen nahm Silberberger nach dem Sieg gegen Altach aber Abstand. "Die ersten 10, 15 Minuten waren beide auf einem Ego-Trip." Erst nach einer Intervention seinerseits, mannschaftsdienlicher zu spielen, sei es plötzlich gelaufen. (APA/red.)

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