Fußball: Ried entlässt Trainer und Sportchef Baumgartner

15. Dez.
LINZ,AUSTRIA,06.DEC.20 - SOCCER - tipico Bundesliga, Linzer ASK vs SV Ried. Image shows head coach Gerald Baumgartner (Ried)

Foto: GEPA Pictures / Christian Moser

Bei der SV Ried hallt die letzte 1:4-Heimpleite gegen Altach scheinbar immer noch nach: Gerald Baumgartner ist ab sofort nicht mehr Chefcoach bei den Innviertlern.

Bundesligist SV Ried hat Trainer und Sportlichen Leiter Gerald Baumgartner am Dienstag beurlaubt. Der 56-Jährige war seit Jänner 2019 im Amt und hatte den Club in der Saison 2019/20 zurück ins Oberhaus geführt. Dort belegen die seit drei Runden sieglosen Innviertler nach elf Spielen mit zehn Punkten aktuell Rang zehn. Der Vorsprung auf Schlusslicht Admira beträgt lediglich drei Punkte. Bis Weihnachten soll zunächst Co-Trainer Gerhard Schweitzer in Ried übernehmen, das am Sonntag zum Jahres-Abschluss bei der WSG Tirol gastiert. (APA/red.)

"Wir sind jetzt zum Schluss gekommen, dass wir alles unternehmen müssen, um wieder mehr Selbstvertrauen und Euphorie in die Mannschaft zu bringen. Wir brauchen jetzt neue Impulse, damit wir auch in dieser Saison unsere Ziele erreichen können", wurde Ried-Geschäftsführer Rainer Wöllinger in einer Club-Aussendung zitiert. Die Entscheidung sei dem Vorstand alles andere als leicht gefallen. Auch deshalb, weil man mit Baumgartner das große Ziel Wiederaufstieg geschafft habe.

Baumgartner schon im Sommer in der Kritik

Doch schon im letzten Sommer hatte es nach dem fixierten Sprung ins Oberhaus Diskussionen über die Personalie Baumgartner gegeben. Diese setzten sich während der Saison fort, als es nach dem Auftakt-3:2 gegen WSG Tirol fünf Liga-Niederlagen in Folge und das Out in der 2. ÖFB-Cup-Runde gegeben hatte. Mit einem 2:0 gegen Hartberg und 4:3 gegen Rapid zog der Salzburger damals noch den Kopf aus der Schlinge. Die einem 1:1 beim WAC folgenden Niederlagen im Derby beim LASK (0:3) und vor allem das Heim-1:4 gegen den Vorletzten Altach am Samstag waren letztlich aber wohl ausschlaggebend für die Trennung.

"Wir gehen im Guten auseinander", betonte Baumgartner. Zwei "sehr intensive Jahre" liegen hinter dem Ex-Austria-Trainer. "Wir haben unsere Ziele in einer schwierigen Zeit erreicht. Und ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam unser aktuelles Ziel, den Klassenerhalt, auch mit mir geschafft hätten. Großen Dank von meiner Seite an alle Spieler, das Betreuer-Team und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich wünsche der SV Ried weiterhin viel Erfolg", erklärte Baumgartner.

Dass Co-Trainer Schweitzer zumindest vorerst wieder einmal ins erste Glied aufrückt, ist nichts Neues. Das war in den letzten Jahren schon öfters der Fall. Auch in dieser Saison hatte er aufgrund eines krankheitsbedingten Ausfalls von Baumgartner das Training für einige Zeit bereits hauptverantwortlich geleitet. Und dabei u.a. den 4:3-Sieg gegen Rapid als Coach auf der Seitenlinie eingefahren. Einer von bislang drei Saisonsiegen für Ried, ein weiterer gelang gegen WSG Tirol. Vielleicht ein gutes Omen vor dem Auftritt beim starken Fünften in Innsbruck. (APA/red.)

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