Fußball: Salzburg und Rapid kritisieren Corona-Verschärfungen

20. Okt.
SALZBURG,AUSTRIA,09.SEP.20 - SOCCER - tipico Bundesliga, Red Bull Salzburg, media brunch. Image shows CEO Stephan Reiter (RBS). Photo: GEPA pictures/ Jasmin Walter

Foto: GEPA Pictures / Jasmin Walter

Auch Meister FC Red Bull Salzburg und Rapid Wien haben die verschärften Corona-Maßnahmen der Regierung jetzt öffentlich kritisiert. "Für uns ist weder die Zahl noch der Sinn dahinter nachvollziehbar", meinte etwa Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter über die ab Freitag geltenden neuen Restriktionen. "Das ist ein Schlag ins Gesicht für Rapid, aber auch den gesamten professionellen Sport", stieß Rapids Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek ins gleiche Horn.

Gemäß den neuen Beschränkungen dürfen nun nur noch 1.500 Zuschauer statt wie geplant 3.000 ins Stadion. Dies mit Maskenpflicht für die gesamte Veranstaltungsdauer und ohne Bewirtung.

"Ob das zumutbar ist, müssen wir noch beraten"

"Einmal mehr wurde auf die mögliche Stadion-Kapazität keine Rücksicht genommen. Wenn man das nämlich auf die Red Bull Arena (30.000 Sitzplätze, Anm. d. Red.) umlegt, bedeuten die 1.500 Personen eine Auslastung von fünf Prozent. Wie das wirtschaftlich umsetzbar sein soll und was das für das Stadion-Erlebnis bedeutet, kann man sich wohl recht einfach ausrechnen", stellt Reiter fest. "Wir könnten in der Red Bull Arena und unter freiem Himmel nur jeden 20. Platz besetzen. Und dennoch müsste jeder dabei einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Ob das zumutbar ist, müssen wir noch beraten. Aber in jedem Fall ist es sehr praxisfremd."

"Wo bleibt bei den ganzen Regeln die Logik?", fragt sich Peschek. Das betreffe zum einen die Weigerung, die Höchst-Zuschauerzahlen an die jeweiligen Stadion-Kapazitäten anzupassen. Zum anderen sei es der Umstand, dass man zahlenmäßig kaum mehr einen Unterschied zwischen Veranstaltungen im Freien und in der Halle mache. "Alle Studien kommen aber zum Schluss, dass im Freien das Ansteckungs-Risiko geringer ist", erklärte Peschek.

Bislang keine Corona-Cluster nach Stadionbesuch

Die Vorgehensweise sei umso unverständlicher, als man sowohl für den Spielbetrieb als auch die Zuschauer umfangreiche und scheinbar auch erfolgreiche Hygiene- und Präventions-Konzepte entwickelt habe. "Ich kann sagen, dass unsere Fans bisher gezeigt haben, dass sie sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgehen", sagte Peschek. Und betonte, dass es bisher keine Hinweise auf Corona-Cluster im Zusammenhang mit Stadionbesuchen in der laufenden Bundesliga-Saison gebe.

Schon bei einer Verringerung auf 3.000 Zuschauer wäre der Schaden über die gesamte Saison bei einem "bis zu zweistelligen Millionen-Betrag" gelegen, betonte Peschek. Jetzt würde der Club eben noch weiter ins Minus rutschen. Man müsse die Verordnung aber im Detail noch abwarten. So stelle sich ihm etwa die Frage, ob im Gastro-Bereich des Allianz Stadions ("Unser Caterer hat eine Gastro-Konzession") etwa andere Regeln, eben jene für die Gastronomie, zur Anwendung kommen. "Davon hängt ab, um wie viel größer der wirtschaftliche Schaden noch wird. Emotional ist es für unseren Club und unsere Fans ein enorm schwerer Rückschlag." (APA/red.)

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