Fußball: Salzburg vor Meister-Party und Marsch-Abschied

21. Mai
PASCHING,AUSTRIA,16.MAY.21 - SOCCER - tipico Bundesliga, championship group, Linzer ASK vs Red Bull Salzburg. Image shows the rejoicing of head coach Jesse Marsch (RBS).

Foto: GEPA Pictures / Jasmin Walter

Vor 3.000 Heim-Fans steigt das Saisonfinale von Meister Red Bull Salzburg in Wals-Siezenheim - Gegner WSG will beim Abschied von Jesse Marsch den Party-Crasher geben.

Es ist wieder einmal angerichtet für die Meister-Party: Die Serien-Champions von Red Bull Salzburg bekommen am Samstag nach dem letzten Saisonspiel gegen WSG Tirol den begehrten Teller überreicht - zum inzwischen achten Mal in Folge. Mit dabei sind erstmals in diesem Jahr wieder 3.000 Heim-Fans, die den scheidenden Erfolgs-Trainer Jesse Marsch mit einem Sieg verabschieden wollen. Die WSG gedenkt aber nur vor dem Anpfiff Spalier zu stehen.

Marsch erwartet ein Spiel der großen Emotionen. "In den letzten Tagen und Wochen war viel Emotion dabei, aber auch viel Spaß. Wir haben sehr viel erreicht, wenn man sich unsere Ziele von vor zwei Jahren anschaut. Wir spielen mit unserer Leidenschaft und Freude", sagte der US-Amerikaner. Er übersiedelt als erneuter Double-Sieger und frisch gekürter "Trainer des Jahres" für die kommende Saison zu Schwester-Club RB Leipzig.

Elfte Meisterschaft für "ewigen" Ulmer

Andreas Ulmer freut sich auf seine elfte Meister-Ehrung. "Wieder zwei Titel, das ist etwas ganz Besonderes", sagte der 35-jährige Routinier. Der Linksverteidiger sprach von einer konstant guten Saison-Leistung des Teams. "Besonders in der Meisterrunde: Wie gierig wir noch waren, das war schon beeindruckend."

Ein anderer Dauerbrenner, Goalie Alexander Walke, verlängerte am Freitag seinen Vertrag noch einmal um ein Jahr. Der 37-Jährige wird damit seine elfte Saison in Salzburg bestreiten. Der bisherige Co-Trainer Franz Schiemer verlässt die Mozartstädter dagegen, wie der Club am Freitag bekanntgab.

Salzburg hofft auf Revanche

Nur eine Niederlage haben die Salzburger in der entscheidenden Phase nach der Punkteteilung bezogen. Verantwortlich dafür ist der kommende Gegner, der am 21. April mit 3:2 am Tivoli gewann. Marsch: "Daran erinnern wir uns noch gut." Glückt die Revanche, hätte Salzburg wie 2018/19 unter Marco Rose in 32 Runden 25 Siege eingefahren.

Der Außenseiter, der in den folgenden fünf Spielen nach dem Coup nicht mehr gewinnen konnte, plant die Wiederholung des Kunststücks. "Wir werden natürlich vor dem Spiel Spalier stehen, weil es sich gehört, den österreichischen Meister zu ehren. Aber ich hoffe, dass wir dann zu Spielbeginn die Tugenden, die wir in den letzten Wochen häufig zeigen konnten, noch einmal auf den Platz bringen", sagte Trainer Thomas Silberberger.

Marsch fordert engagierte Leistung

Zuhause ließen die "Bullen" gegen Wattens bisher nichts anbrennen. Die beiden bisherigen Liga-Heimspiele wurden 5:1 und 5:0 gewonnen. Marsch versuchte, die Spannung hochzuhalten: "Zuhause mit dem Meisterteller müssen wir eine gute Leistung liefern", forderte der Noch-Coach. Tore sind quasi garantiert, schließlich traf Salzburg in jedem der jüngsten 36 Liga-Heimspiele.

Silberberger, dessen Team ein Jahr nach dem sportlichen Abstieg die Saison auf Platz sechs beschließt, sprach völlig humorlos vom "sicher schwierigsten Auswärtsspiel der Saison". "Salzburg wird sich das erste Mal vor Publikum meisterlich präsentieren wollen. Da wird die stärkste Salzburger Mannschaft am Feld sein, die zur Verfügung steht."

Aufspielen wird wohl nach der abgelaufenen Doping-Sperre das Mali-Duo Sekou Koita und Mohamed Camara. "Sie haben gut trainiert und sind bereit", ließ Marsch wissen. Ihm stehe ein reduzierter Kader zur Verfügung, "weil ein paar Spieler diese Woche bei Liefering sind". Das Farmteam der Salzburger kämpft bekanntlich um den Titel in der 2. Liga.

Letztes Spiel für WSG-Kapitän Pranter

Wattens wird zum letzten Mal von Kapitän Benjamin Pranter aufs Feld geführt. Zehn lange Jahre trug der 31-Jährige, der zu Regionalligist Schwaz wechselt, das Kristall-Trikot. Nicht nur wegen ihm mischte sich Wehmut in Silberbergers Vorausschau. "Es wird das letzte Spiel für lange Zeit sein, in dem wir völlig ohne Druck spielen können. Mit dem ersten Spieltag der neuen Saison sind wir dann sofort wieder in der Bringschuld. Also genießen wir den Moment."

Das gilt natürlich vor allem auch für den Meister. Nach der Teller-Übergabe und der Ehrung für Patson Daka als bester Spieler der Saison sowie Marsch (bester Trainer) wird es für die Mannschaft und ihre Angehörigen bis 22:00 Uhr im Stadion ein Essen geben. Die Fans habe man nicht vergessen, meinte Geschäftsführer Stephan Reiter: "Wir werden uns überlegen, wie wir jetzt eigentlich schon zwei Titelfeiern für unsere Fans nachholen können." (APA/red.)

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