Kleine Klasse kein Thema mehr: Ducati beerdigt Moto3-Pläne

Seit Gigi Dall'Igna im Herbst 2013 die Renn-Abteilung bei Ducati übernommen hat, ließ der Italiener regelmäßig die Möglichkeit eines Moto3-Engagements anklingen. Allerdings wurde nie ein Projekt für die kleinste Klasse in die Tat umgesetzt.

"Die Moto3 wäre interessant", meint Ducati-Technikdirektor Davide Barana. "So hätte man die Chance, eine direkte Verbindung zu jungen Fahrern aufzubauen." Weiterer positiver Aspekt: Junge Ingenieure hätten ein Betätigungsfeld, um dort Erfahrung zu sammeln.

KTM und Honda machen es vor. Vor allem die Österreicher haben ein erfolgreiches Förderprogramm aufgebaut, vom Red Bull Rookies Cup über die Moto3, die Moto2 und die MotoGP. Nur Honda kann eine ähnliche Struktur für den Motorrad-Nachwuchs vorweisen.

Mit dem Honda-Team Asia ist sowohl in der Moto3 als auch in der Moto2 je ein unterstütztes Team zu finden, das vor allem asiatische Talente fördert. In der MotoGP hat aktuell Takaaki Nakagami im LCR-Team diesen Förderplatz inne.

Konkurrent Yamaha hatte nach der überraschenden Trennung von Maverick Vinales Probleme, sowohl Ersatzfahrer als auch Stammpiloten für sein Satellitenteam 2022 zu finden. Raul Fernandez konnte man nicht von KTM loseisen.

Stattdessen musste man auf Routinier Andrea Dovizioso zurückgreifen. Teamkollege des 35-Jährigen soll Darryn Binder werden, der damit direkt von der Moto3 in die Königsklasse wechselt.

Um in Zukunft talentierte Nachwuchs-Piloten an der Hand zu haben, startet Yamaha 2022 eine Kooperation mit VR46 in der Moto2. Geplant ist ein neuer Rennstall, der von VR46 organisiert und von den Japanern mit finanziellen Mitteln ausgestattet wird.

Und Ducati? Die Italiener haben weder eine enge Kooperation mit einem Moto2-Team, noch verfügen sie über ein Standbein in der Moto3. Und in naher Zukunft wird es auch kein Ducati-Bike für die kleinste Kategorie geben. "Momentan ist es nicht unser Plan, in diese Klasse einzusteigen", erteilt Barana entsprechenden Überlegungen jetzt eine Absage.