Marquez lobt 2022er-Bike: „Größter Schritt, seit ich Honda fahre“

12. Okt.
Marc Marquez testete in Misano die neue Honda für die MotoGP-Saison 2022.

Foto: Dorna Sports

Marc Marquez und Pol Espargaro erkennen beim komplett neuen Honda-Bike für 2022 deutliche Fortschritte - die alten Grip-Probleme sollen damit endgültig ausgemerzt sein.

Honda legt sein Hauptaugenmerk auf die Zukunft: Beim zweitägigen Misano-Test Ende September erprobten Stefan Bradl, Marc Marquez und Pol Espargaro einen komplett neuen Prototypen. Alles daran ist neu, vom Motor über das Chassis bis hin zur Aerodynamik. Die Honda-Ingenieure verfolgen ein komplett neues Konzept.

"Es war ein großer Unterschied. Sogar einer der größten, seit ich für Honda fahre", konstatiert Marquez. "Sie arbeiten sehr hart. Es war sehr spannend, wir haben unsere Schwächen verbessert. Aber wenn man das macht, entstehen natürlich andere Probleme."

"Wir haben unsere Schwächen verbessert"

"Mit einem anderen Konzept können wir viel gewinnen, riskieren aber auch unsere Stärke, den Kurveneingang. Die Rundenzeit war sehr ähnlich. Wenn man neue Teile bekommt ist es wichtig, dass man damit sofort das gleiche Tempo wie mit dem alten Bike fahren kann."

"Wir müssen das Motorrad auf einer anderen Strecke testen und auch, wenn es nur wenig Grip gibt. Denn in Misano gab es viel Grip und es war einfach, schnell zu sein. Wir müssen weiterarbeiten und uns auf 2022 vorbereiten."

"Wir suchen nach einem schnelleren Motorrad mit mehr Grip und besserem Turning. Unsere Schwäche ist in diesem Jahr der Grip am Hinterrad, darauf konzentrieren wir uns. Jetzt müssen wir alles analysieren, um bis zum Jerez-Test Verbesserungen zu haben."

Auch Espargaro für 2022 zuversichtlich

Auch Teamkollege Pol Espargaro spürt das Potenzial des neuen Prototypen: "Ja, der Grip war besser. Aber in Misano war der Grip generell gut. Man sieht an den Fotos, dass das Motorrad komplett anders ist. Ich denke, wir haben unsere Probleme verstanden."

"Honda hat etwas gebracht, das den Grip am Hinterrad verbessert hat. Dafür sind andere Probleme aufgetreten, die bei einem neuen Motorrad normal sind. Insgesamt war das Bike aber besser." Nach dem Saisonfinale in Valencia (14. November) findet am 18. und 19. November in Jerez der nächste Test statt.

Honda hat seit der Saison 2020 mit Problemen zu kämpfen. Die Karkasse des Hinterreifens bereitetet dem Hersteller immer wieder Kopfzerbrechen. Zudem wurde im Fahrerlager darüber spekuliert, dass beim Motoren-Konzept der Japaner etwas schief gelaufen ist. Umso fataler, nachdem die Motor-Entwicklung von 2020 auf 2021 eingefroren war.

Espargaro dementiert allerdings, dass der Motor das entscheidende Kriterium ist. "Natürlich hat der Motor einen Effekt, er war aber nicht der größte Unterschied. Der Motor war ein guter Schritt. Aber in erster Linie haben wir beim gesamten Bike, bei den anderen Komponenten Fortschritte gemacht."

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