Gustl Auinger vor Valencia: „Vier Marken können gewinnen“

11. Nov.
Ist seit Jahren fixer Bestandteil des MotoGP-Teams von ServusTV: Motorrad-Legende August "Gustl" Auinger.

Foto: ServusTV

Beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia erwartet Gustl Auinger ein enges Rennen - einen Hersteller sieht der ServusTV-Experte auf dem Circuit Ricardo Tormo aber dennoch im Vorteil.

Die Titel-Entscheidung in der MotoGP ist zwar schon gefallen. Trotzdem können sich alle Fans beim Saisonfinale in Valencia (LIVE bei ServusTV, im Stream & in allen Apps) auf einen spannenden letzten Aufgalopp der Motorrad-Asse freuen, glaubt Gustl Auinger. "Vier Marken können gewinnen. Sollte es regnen, würde ich noch KTM als fünften Hersteller hinzunehmen", prophezeit der ServusTV-Experte.

Ducati nach Hersteller-Titel im Fokus

Zum insgesamt 19. Mal fällt die Zielflagge der Motorrad-WM in Valencia. Und nach den starken Ducati-Auftritten im letzten Saisondrittel gelten die Bikes des neuen Konstrukteurs-Weltmeisters einmal mehr als die großen Gejagten. "Die Welle, auf der Ducati schwimmt, ist fantastisch", zieht Auinger vor den Italienern den imaginären Helm. "Ihre Fahrerwahl war sehr clever, auch die Satellitenteams verfügen über eine Top-Garde."

Kostete breite Aufstellung den Titel?

Doch letztlich könnte die Strategie der Breite den roten Power-Bikes aus Bologna auch den Titel gekostet haben. "Sie sind mit sechs Motorrädern dabei, nehmen sich dadurch aber gegenseitig die Punkte weg", konstatiert Auinger. "Umgekehrt hat Fabio Quartararo als One-Man-Show ganz Yamaha hinter sich."

"Pecco" Bagnaia in bestechender Spätform

Bei allen Qualitäten von Miller, Zarco & Co. sticht Francesco Bagnaia bei Ducati heraus. "Er ist ein ähnlicher Analytiker und Präzisionstyp wie Jorge Lorenzo", erklärt der ServusTV-Experte. In Valencia werde der dreifache Saisonsieger, der aktuell bei fünf Pole Positions in Serie hält, noch einmal ein Statement setzen wollen. "Pecco hat eine enorme Stabilität. Ducati ist happy mit ihm und kann ihm für nächstes Jahr ein Motorrad hinstellen, ohne Kompromisse eingehen zu müssen."

Keine typischen "Marken-Strecken" mehr

Auch den Weltmeister müsse man beim Showdown am Radar haben, erwartet Auinger. "Nach dem Ausfall in Portimao wird Quartararo nicht mit einem weiteren Nuller in den Winter gehen wollen." In Abwesenheit von Bruder Marc konnte Alex Marquez den Honda-Aufwärtstrend in Portugal bestätigen. Den Konzepten von Yamaha und Suzuki kämen die vielen Schräglagen in Valencia ohnehin entgegen, KTM und Aprilia würden dagegen straucheln. "Es ist aber nicht mehr klar definiert, wer mit welchen Layouts und Temperaturen am besten zurechtkommt."

Zeit der Dominatoren scheint vorbei

Insofern verspricht sich der ServusTV-Experte von der kommenden Saison noch mehr Dramatik. "Keiner wird mit dem heißen Messer durch die Butter fahren." Dies gelte selbst für den wiedererstarkten, am Circuit Ricardo Tormo allerdings neuerlich aussetzenden Marc Marquez. "Er muss erkennen, dass Pecco einfach nicht aufgibt und sich auch nicht in Fehler hetzen lässt."

Gardner mit einer Hand am Moto2-Titel

In der Moto2 fällt am Wochenende die Titel-Entscheidung. Red Bull KTM Ajo-Pilot Remy Gardner geht mit 23 Punkten Vorsprung auf Teamkollege Raul Fernandez ins Finale und müsste wohl ausscheiden, um die WM noch aus der Hand zu geben. "Stimmt", sagt Auinger, "aber warum sollte er nicht ausfallen? Der Sport ist von so vielen Faktoren abhängig, da kann schnell etwas schiefgehen."

Großer Sportsgeist im Ajo-Team

Der ServusTV-Experte findet für beide WM-Anwärter nur lobende Worte. "Was Fernandez als Rookie erreicht hat, hätte niemand erwartet." Gardner überzeuge wiederum durch erstaunliche Reife, selbst in schwierigen Augenblicken habe er seine Emotionen im Griff. "Und wie fair die beiden diesen Kampf im selben Team ausgetragen haben, ist auch nicht selbstverständlich."

Super-Rookie Acosta untermauert Talent

Feiern lassen darf sich indes schon Pedro Acosta. Unmittelbar nach dem Gesamtsieg im Red Bull Rookies Cup krönte sich der 17-Jährige zum Moto3-Champion. "Ein würdiger Eintrag in die Geschichtsbücher", wird der Riding Coach der Talent-Schmiede beinahe emotional. "Er ist nicht hergegangen und hat gesagt: Ich bin der Rookie und schaue erstmal, was möglich ist. Sondern der Bursche wollte von Anfang an als Rennfahrer gewinnen. Namen wie Foggia, Garcia, Binder oder Fenati waren ihm völlig wurscht", adelt Auinger den neuen Weltmeister.

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