Hamilton gewinnt in Brasilien nach starker Aufholjagd

14. Nov.
Hamilton gewinnt in Brasilien

GEPA Pictures

Mit der nächsten gelungenen Aufholjagd hat ein wild entschlossener Lewis Hamilton den Formel-1-Grand-Prix von Brasilien gewonnen.

Der vom zehnten Platz gestartete Brite setzte sich im überlegenen Mercedes am Sonntag in São Paulo vor seinem WM-Rivalen Max Verstappen durch (+10,496 Sek.) und verkürzte den Rückstand im WM-Klassement auf den Red-Bull-Piloten. Drei Rennen vor Schluss liegt der siebenfache Champion 14 Punkte hinter dem Niederländer.

Hamilton trotzte in Interlagos gleich zwei Strafen und feierte unter dem Jubel der Fans seinen sechsten Saisonsieg im 19. Rennen. Valtteri Bottas fuhr als Dritter weitere 15 Punkte auf das Konto der in der Konstrukteurs-WM nun elf Punkte voranliegenden Silberpfeile. Sergio Perez im zweiten Red Bull wurde Vierter vor den beiden Ferraris von Charles Leclerc und Carlos Sainz.

Der Sieger schnaufte nach seinem "wohl härtesten Wochenende" durch. "Es fühlt sich wie der erste Sieg an, weil ich das Gefühl habe, so lange nicht gewonnen zu haben", sagte Hamilton, der nach seinem Russland-Erfolg zuletzt drei Verstappen-Siege in Folge erleben musste.

Helmut Marko wenig zuversichtlich

Verstappen sprach von Schadensbegrenzung. "Es war ein guter Kampf, aber wir waren hier ein wenig zu langsam." Helmut Marko, Motorsportberater von Red Bull Racing, strahlte in der allerersten Enttäuschung nicht mehr die größte Zuversicht aus: "Wenn sie (Mercedes) diese Motorleistung festhalten können, dann schaut es nicht gut aus", sagte Marko.

Hamilton schrieb im an Drama, Technikstreits und politischen Finten übervollen Interlagos-Wochenende seine persönliche Geschichte der Wiederauferstehung. Weder der Start vom letzten Platz im Sprint wegen eines irregulären Heckflügels, noch die Startplatzstrafe um fünf Plätze im Rennen wegen eines Motorwechsels hinderte den Briten an seinem 101. Karriere-Erfolg. Von so weit hinten wie er hatte hier noch nie jemand gewonnen. Die Bestmarke hatte zuvor Giancarlo Fisichella inne, der 2003 vom achten Platz aus triumphiert hatte.

Nachdem Red Bull Racing in Brasilien favorisiert worden war, reist Mercedes mit Teamchef Toto Wolff voller Genugtuung zum nächsten Rennen nach Katar weiter. Auch am nächsten Wochenende in der Wüste wird die WM nicht entschieden werden.

Verstappen setzt sich beim Start durch

Dabei begann das Rennen perfekt für Verstappen, der den Spieß vom Sprint-Start umdrehte, und vor Polesitter Bottas in die erste Kurve fuhr. Auch Perez schnappte sich den Finnen und machte seinem Teamkollegen dann die Mauer gegen Hamilton, der wie schon am Samstag ohne wirklichen Gegner durchs Feld pflügte und schon in der fünften Runde von Bottas vorbeigelassen wurde.

Runde 18: Hamilton zog in Kurve eins über die Außenbahn an Perez vorbei, der Mexikaner holte sich mit dem erfolgreichen Konter in Kurve vier aber die Position zurück. Runde 19: Hamilton sicherte sich mit dem gleichen Manöver den Platz hinter Leader Verstappen und fuhr als erster der Topfahrer kurz darauf in die Box.

Nervenkrimi auf der Strecke

Verstappen zog eine Runde später nach und blieb mit nun deutlich geringerem Vorsprung in Führung. Auch nach einem Undercut von Verstappen blieb der Abstand zwischen den Titelkonkurrenten knapp. Nach einigen elektrisierenden Duellen, in denen sich Verstappen noch behauptete, fand der Brite doch ein Vorbeikommen und war in der Folge ungefährdet. (APA/Red.)

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