Hasenhüttl sackt nach Sieg auf die Knie und weint

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Nun hat Trainer Ralph Hasenhüttl mit seinem Club Southampton auch einen ganz Großen auf der Abschussliste. Als Gastgeber kam der Fußballclub aus der südenglischen Stadt am Montagabend in der 17. Runde der Premier League zu einem 1:0-Erfolg über Meister und Tabellenführer FC Liverpool. Der Treffer von Ex-Liverpooler Danny Ings in der 2. Minute bedeutete schließlich die erst zweite Niederlage des Teams von Trainer Jürgen Klopp. Hasenhüttl sackte nach dem Schlusspfiff mit Tränen in den Augen auf den Rasen.
Emotionen bei Hasenhüttl:
Schnellstes Tor von Ings
Der siebente Saisontreffer von Ings, ein schöner Heber nach nur 111 Sekunden, war der bisher schnellste des Stürmers in der Top-Liga. Der 28-Jährige war 2018 zunächst als Leihspieler von Liverpool zu den "Saints" gekommen. Die in den ersten 45 Minuten harmlosen "Reds" drängten nach dem Wechsel vehement, blieben aber zum zweiten Mal in Folge ohne Torerfolg. Liverpool hält weiter bei 33 Zählern, der punktegleiche Verfolger Manchester United ist aber mit einem Match im Rückstand.
Hasenhüttl: Southampton setzt sich stark in Szene
Southampton, das den steirischen Coach mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet hat, setzt sich seit dem missglückten Saisonstart stark in Szene. Auf zwei Niederlagen folgte eine Serie von fünf Siegen und zwei Remis, danach setzte es bei zwei Erfolgen und drei Remis nur zwei Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Manchester.
Southampton liegt nach dem Prestigeerfolg als Tabellensechster nur vier Punkte hinter Liverpool. Der Österreicher Hasenhüttl war nach einem Coronafall in seinem Haushalt gerade erst aus der Isolation zurückgekehrt.
"Ich hatte Tränen in meinen Augen - wegen des Windes", scherzte Hasenhüttl im BBC-Interview. "Wenn man unsere Jungs kämpfen sieht mit allem, was sie haben, macht mich das wirklich stolz. Du brauchst ein perfektes Spiel gegen Liverpool, und ich glaube, das hatten wir." Minuten zuvor hatte er nach Schlusspfiff seinen Emotionen freien Lauf gelassen. "Unsere Mentalität heute war der Schlüssel gegen ein Mentalitätsmonster", sagte Hasenhüttl. Er habe erst in der 92. Minute daran geglaubt, dass etwas zu holen sei.
Klopp: "Müssen Reaktion zeigen"
Liverpool hat nur zwei seiner neun Auswärtsspiele in der Premier League in dieser Saison gewonnen. Klopp reagierte auf eine Niederlage wieder einmal verstimmt. "Wir haben ihnen mit unserem Start in die Karten gespielt", bekrittelte er. Seine Offensivstars um Mohamed Salah hätten danach nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen, um das Abwehrbollwerk der Hausherren auszuspielen. Southampton habe den Sieg verdient, meinte Klopp aber.
Außerdem, so monierte er, sei seinem Team ein klarer Elfmeter nach einem nicht geahndeten Foul an Sadio Mane vorenthalten worden. Schon davor hatten die Gäste ein Handspiel im Strafraum von Southampton vergeblich reklamiert. "Wir hatten zwei Situationen, wo andere Mannschaften einen Elfer bekommen hätten", meinte Klopp. Er führte an, gehört zu haben, dass Manchester United in zwei Jahren mehr Strafstöße zugesprochen bekommen habe wie Liverpool in fünfeinhalb. "Ich weiß nicht, ob das meine Schuld ist, oder wie das passieren kann", sagte Klopp.
"Unsere Entscheidungsfindung war einfach nicht gut. So ist das eben, wenn man kein Momentum hat. Wir hätten viel mehr Chancen haben müssen", sagte Jürgen Klopp. "Jetzt müssen wir eine Reaktion zeigen." (APA/SID/red.)