Bradl über Rossi: „Er hat noch nicht gezeigt, was in ihm steckt“

23. Apr.
Valentino Rossi schaffte es weder in Katar noch in Portugal in die Top 10.

Foto: Motorsport Images

ServusTV-Experte Stefan Bradl bewertet das aktuelle Formtief von Valentino Rossi - und blickt voraus, wie es für den Publikumsliebling nach 2021 weitergehen könnte.

Magere vier WM-Punkte aus drei Rennen, Platz 19 in der Fahrerwertung: Valentino Rossi legte einen enttäuschenden Start in die MotoGP-Saison 2021 hin. Abgesehen vom überraschend starken Qualifying beim Saison-Auftakt in Katar blieb der "Doctor" bis jetzt einiges schuldig. Glaubt ServusTV-Experte Stefan Bradl, dass 2021 zur Abschieds-Tournee der Startnummer 46 wird? Und wie könnte es danach für Rossi weitergehen?

Manche Fachleute und auch Fans sind überzeugt, dass Rossi den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören verpasst hat. Bradl aber sieht das anders. "Nein, er hat den Absprung nicht verpasst. Denn er hat in einigen Jahren noch um den Titel mitgekämpft, konnte Rennen gewinnen und ist aufs Podium gefahren. Warum hätte er aufhören sollen?", fragt Bradl im Video-Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

"Aktuell verkauft er sich nicht perfekt. Aber das hat auch mit der jungen Generation zu tun, die sehr viel Druck macht. Damit hat er derzeit ein bisschen zu kämpfen", erkennt Bradl.

Bradl traut Rossi gute Ergebnisse zu

Den neunmaligen Weltmeister abzuschreiben, wäre nach seiner Ansicht keine gute Idee. "Ich denke, dass er noch nicht alles gezeigt hat, was in ihm steckt", bemerkt der Deutsche. Einen WM-Anwärter sieht Bradl in Rossi aber nicht mehr. "Weltmeister wird er nicht mehr werden", sagt er zu den Aussichten des 42-jährigen Italieners.

"Ich denke, dass Valentino Rossi Manns genug ist und selbst am besten weiß, wann der Zeitpunkt gekommen ist um abzutreten. Er hat immer noch Spaß", erkennt der Honda-Testpilot. Und erklärt: "Es ist nicht sein Beruf, sondern seine Leidenschaft. Und das sollte man respektieren."

"Die Leute lieben ihn, weil er so eine Ikone ist. Weil er die MotoGP zum großen Teil mit seiner Show bereichert hat. Er hat sensationelle Rennen gezeigt und sich als Person vermarktet und verkauft. Er wurde zum Publikumsliebling", unterstreicht Bradl.

Saison 2021 Rossis Abschieds-Tournee?

Doch wenn Rossi bei den kommenden Rennen in Jerez und Le Mans nicht deutlich mehr erreicht als bei den letzten drei Grands Prix, dann könnte 2021 zu seiner Abschieds-Tournee werden. Beim Heimrennen in Mugello Ende Mai will Rossi sich laut eigener Aussage entscheiden.

"Es sind noch ein paar Rennen offen bis er sich entscheidet, ob er zurücktritt oder weitermacht. Er hat schon gesagt, dass er gerne noch ein oder zwei Jahre dranhängen würde, wenn es gut läuft", bemerkt Bradl, der Rossi gerne weiter auf dem Motorrad sehen würde.

Der MotoGP wird Rossi auch nach seiner Zeit als Fahrer aller Voraussicht nach erhalten bleiben. Hinter den Kulissen wird schon an einem VR46-Team gearbeitet. Rossi also am Kommandostand? Zumindest für Bradl eine komische Vorstellung. "Will er denn überhaupt Teamchef werden? Ich kann es mir zwar vorstellen - aber ich tue mich schwer damit", gesteht der Deutsche...

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