Alex Hofmann über Marquez: „Hat Spuren hinterlassen“

14. Apr.
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Foto: LAT

ServusTV-Experte Alex Hofmann spricht exklusiv über die lange Genesungspause von Marc Marquez und erwartet, dass der Spanier ab jetzt bewusster agieren wird.

Beim bevorstehenden MotoGP-Renn-Wochenende in Portimao (Portugal) wird Marc Marquez sein Comeback feiern. Das kündigte der Spanier am vergangenen Wochenende an. Marquez' bisher letzte Grand-Prix-Teilnahme liegt bereits etwa neun Monate zurück. Die große Frage ist, ob der ehemalige Weltmeister wieder zu alter Stärke findet oder ob die lange Genesungspause Spuren hinterlassen hat. Wir haben uns mit ServusTV-Experte und Ex-MotoGP-Pilot Alex Hofmann unterhalten und hinterfragt, was eine so lange Pause mit einem Motorrad-Profi anstellt.

"Oft ist es so, dass man sich stärker konzentrieren kann, wenn man lange Verletzungen hatte", erklärt Alex Hofmann. "Man hat beim Comeback ein größeres Bewusstsein für die Risikobereitschaft. Das macht dich nicht unbedingt zu einem schlechteren Fahrer."

Stürze gehörten im Fall von Marquez beinahe zur Tagesordnung. Doch obwohl der Spanier Jahr für Jahr regelmäßig stürzte, ging er voller Selbstvertrauen in die Rennen und war vor seiner Verletzung der dominante Fahrer der MotoGP.

Alex Hofmann: "Es war das erste Mal für ihn"

"Er musste trotz der vielen Stürze nicht aussetzen, was dieses Mal aber der Fall war", stellt Alex Hofmann fest. Und er fügt hinzu: "Es war das erste Mal für ihn. Ich glaube schon, dass es bei ihm Spuren hinterlassen hat und er jetzt noch kalkulierter herangeht."

Alex Hofmann erwartet, dass Marquez in Zukunft weniger unnötige Risiken eingeht. "So ein Rennen wie das in Jerez vor einem Jahr würde er jetzt anders fahren, als er durch den Kies musste und sich dann zurück kämpfte. Genau wie das Rennen in Termas de Rio Hondo, als er durch das komplette Feld gefegt ist und alle aus dem Weg gerammt hat. Solche Rennen sehen wir von ihm nicht mehr."

Stürze können sich stark auf die Psyche auswirken

Stürze können sich im Motorradsport stark auf die Psyche auswirken. "Es gibt dieses Selbstvertrauen, nicht zu stürzen. Lange nicht zu stürzen ist nicht gut für den Kopf, weil man dann ein Angstgefühl bekommt und sich denkt, dass man irgendwann mal wieder dran ist", berichtet Alex Hofmann.

"Man fürchtet sich vor dem nächsten Sturz und dabei könnte man sich weh tun. Das fährt manchmal mit. Er war aber eher in einer Art Superman-Spirale drin", erkennt der ServusTV-Experte. "Er ist so oft gestürzt und war so oft über dem Limit und hat nie wirklich dafür bezahlen müssen in den vergangenen Jahren. Seine Schultern sind rausgesprungen, weil er so oft gestürzt ist. Das waren keine direkten Konsequenzen", sagt Alex Hofmann.

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