Helmut Marko: „Froh, dass wir Ferrari jetzt als Gegner haben“

29. März

Foto: Servus TV / Neumayr / Leo

"Zwischen Ferrari und uns ist eine komplett andere Stimmung": Die große Formel-1-Analyse mit Dr. Helmut Marko, Christian Danner und Mathias Lauda.

Dr. Helmut Marko rechnet noch mit Mercedes im Titelrennen. Und: Der ehemalige Nationalspieler Florian Klein hofft, dass unter dem neuen ÖFB-Teamchef eine klare Handschrift erkennbar wird. Das waren die wichtigsten Aussagen der aktuellen Sendung von "Sport & Talk aus dem Hangar-7":

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„Das Diffizile bei dieser neuen Meisterschaft sind die 18-Zoll-Reifen. Das Betriebsfenster ist für die meisten Teams ganz schwer zu erreichen. Der Vorteil von Ferrari ist, dass das Auto mit jedem Reifentyp, jeder Reifenmischung und auch unter den unterschiedlichen Temperaturen funktioniert.“
Dr. Helmut Marko über das Handicap gegenüber Ferrari.

„Wenn es irgendwo eine Chance eine gibt, wird auf Sieg gefahren. Das zeichnet nicht nur ihn, sondern auch die Philosophie von Red Bull Racing aus.“
Dr. Helmut Marko über die Mentalität von Max Verstappen.

„Dass wir es in diesem Jahr mit einem anderen Max Verstappen zu tun haben, der noch einmal eine Schippe nachgelegt hat, ist Tatsache. Ihm kommt entgegen, dass man besser hintereinander herfahren und er das klassische Racing besser ausführen kann.“
Christian Danner glaubt, dass dem Weltmeister das neue Reglement entgegenkommt.

„Zwischen Ferrari und uns ist eine komplett andere Stimmung. Ferrari tickt ähnlich wie wir. Da herrscht Leidenschaft, Emotion, Sportlichkeit, Respekt. Das spürt man in allen Bereichen. Wir haben ein Konkurrenzverhältnis, aber mit sportlichen Regeln, was sich nicht nur unter den Fahrern, sondern auch in der technischen Auslegung bemerkbar macht. Mit Ferrari kann man sich austauschen. Es ist sehr angenehm. Wir sind sehr froh, dass wir Ferrari jetzt als Gegner haben.“
Dr. Helmut Marko fährt offenbar lieber gegen Ferrari als gegen Mercedes.

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Helmut Marko rechnet noch mit Mercedes

„Hamilton ist nur neun Punkte hinter Verstappen. Die schreiben die WM keineswegs ab. Die kommen sicher. Es wird dann wahrscheinlich in einem Dreikampf enden.“
Dr. Helmut Marko rechnet noch mit Mercedes.

„Dass wir mehr klassische Rennszenen haben, bevorteilt nicht nur Fahrer, die schnell ums Eck herumfahren, sondern auch jene, die sich innerhalb eines Feldes besser zurechtfinden.“
Christian Danner ist überzeugt, dass die fahrerische Komponente wieder wichtiger ist.

„Schön zu sehen, dass Teams wie Haas und Alfa, die keine Riesenbudgets haben, ein Auto hinbekommen haben, das funktioniert und vorne mitfahren kann.“
Mathias Lauda über den Effekt der Ausgaben-Obergrenze.

"Wir haben vorher einen Finanzchef gehabt, jetzt hat die Finanzabteilung zehn Leute. Das zeigt, wie wichtig das ist. Diese müssen mit den Technikern den richtigen Kompromiss finden. Der Budget Cap wird auch laufend kontrolliert. Es gibt auch schon Gerüchte, dass einige Teams weit drüber sind als erlaubt."
Dr. Helmut Marko über den Budget Cap.

„Für Red Bull Racing war klar, dass wir fahren wollen. Wir unterstützen keine Rebellen oder Terroristen. Sonst kann man praktisch jedes Land als Zielscheibe hernehmen.“
Dr. Helmut Marko über den Anschlag am Rennwochenende.

„Ich bin ein bisschen old style. Wenn ein Kurs eine gefährliche Ecke hat, muss man als Fahrer damit umgehen. Man muss sich anpassen. Von 20 Fahrern haben es 19 geschafft, einer nicht.“
Christian Danner spricht sich gegen die Entschärfung von Strecken aus.

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„Man hat es über die gesamte Zeit von Franco Foda nicht geschafft, einen Spielstil herauslesen. Unter Marcel Koller hat man gewusst, wir spielen Pressing, bleiben aber auch im Ballbesitz ruhig und können ein 1:0 über die Runden bringen.“
Florian Klein hat eine klare Handschrift unter Teamchef Franco Foda vermisst.

„Der Kader ist wirklich gut und es kommt auch etwas Gutes nach. Aber welche Entwicklung war da? Und für welchen Spielstil steht der ÖFB? Das war in den letzten Wochen und Monaten einfach nicht zu sehen.“
Stefan Maierhofer zeigt sich von der Ära Foda enttäuscht.

„Er hat eine Art, Fußball zu denken, die zu den Spielertypen nicht passt. Wir haben fünf, sechs Spieler, die durch die Red-Bull-Schule gegangen sind. Dann musst du aber auch attackieren. Sonst sind sie einfach falsch besetzt.“
Florian Klein hätte sich eine aktivere Spielanlage vom ÖFB-Team gewünscht.

„Jetzt hast du am Dienstag gegen Schottland ein leeres Stadion. Zu den Länderspielen im Sommer kommst du in ein Loch hinein. Die Euphorie ist weg. Da muss ein neuer Trainer erst wieder etwas aufbauen.“
Stefan Maierhofer sieht viel Arbeit auf den neuen Teamchef zukommen.

„Auf Klubebene kannst du leichter eine Reform beschließen und vom Nachwuchs bis zur ersten Mannschaft einen einheitlichen Spielstil durchziehen. Das geht im Nationalteam nicht. Die Spieler kommen von allen möglichen Vereinen, die alle eine andere Philosophie, einen anderen Trainer haben.“
Florian Klein über das Grundproblem von Auswahlmannschaften.

Trainer-Wunsch?

„Es stellt sich jetzt die Frage, was man haben möchte. Peter Stöger ist jemand, der es schafft, eine gute Stimmung zu formen und von jedem etwas herauskitzeln kann. Andererseits ist seine Art zu spielen eher defensiv, mit vielen Umschaltmomenten. Da stellt sich auch die Frage, wie er zu diesen Spielern passt. Darüber muss man sich Gedanken machen. Da ist jetzt Peter Schöttel gefragt.“
Florian Klein zeigt sich nicht gänzlich vom Top-Kandidaten überzeugt.

"Für welchen Spielstil soll der neue Trainer stehen? Man ist von Red Bull Salzburg verwöhnt, die international immer wieder für Überraschungen und unglaubliche Fußballabende sorgen. Das möchtest du auch vom Nationalteam sehen. Daher denke ich an Niko Kovac. Er hat Red Bull-Vergangenheit, war lange Nationaltrainer von Kroatien und wäre auf jeden Fall frei."
Stefan Maierhofer gibt seinen Trainer-Wunsch ab.

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