Herzog: „Champions League kannst mit Messi und Neymar nicht gewinnen“

17. Aug.
Person, Human, Crowd

Foto: (C) ServusTV/Leo Neumayr

Spektakuläre Transfers im Fußball, der KTM-Erfolg am Red Bull Ring und der Olympia-Rückblick. Das waren die Themen bei „Sport & Talk".

Österreichs Rekordnationalspieler Andreas Herzog sieht wie sein ehemaliger Bremen-Klubkollege Mario Basler einige Entwicklungen im internationalen Fußball skeptisch. Pit Beirer zeigt sich von Brad Binders Schachzug beim Spielberg-Rennen begeistert. Und Lukas Weißhaidinger und Jakob Schubert wünschen sich weitere Unterstützung für den olympischen Sommersport. Das waren die Highlights von „Sport und Talk aus dem Hangar-7“:

Fußball - Megatransfers und VAR

„Man sagt schon seit einiger Zeit, dass die Zeit vorbei ist. Irgendwann ist Corona gekommen und man hat geglaubt, jetzt zerplatzt alles. Aber anscheinend gibt es trotzdem immer wieder Geldgeber. Es ist nicht gut für die Entwicklung des Fußballs.“
Andreas Herzog über die explodierenden Gagen und Ablösesummen.

„Man sieht im ersten Moment nur die Zahlen und die 40 Millionen, die Messi verdient. Aber Paris Saint-Germain wird sich mit Merchandising wieder einiges zurückholen.“
Mario Basler versteht den Hintergedanken bei der Verpflichtung von Lionel Messi.

„Man sollte tunlichst vermeiden, einen Unterschied auf dem Platz zu machen. Denn das merken die anderen Spieler.“
Patrick Ittrich gibt Superstars keine Sonderbehandlung im Match.

„Die Champions League kannst du mit Neymar und Messi nicht gewinnen. Ich liebe sie beide als Fußballer, aber zum Spiel gehört leider auch ein Defensivverhalten dazu. Das wird sich mit den zweien nicht ausgehen.“
Andreas Herzog traut PSG nicht den Gewinn der Königsklasse zu.

„Ich finde es lustig, dass solche Spieler noch Vereine bekommen. Wenn ich weiß, dass sich jemand freigestreikt hat, hat er für mich keinen übermäßig professionellen Charakter. Ich würde ihn als Trainer nicht mehr haben wollen.“
Andreas Herzog über durch Trainingsboykotts forcierte Vereinswechsel.

„Ich möchte noch ein Jahr spielen und dann langsam ins Trainergeschäft einsteigen.“
Stefan Maierhofer hat einen klaren Plan zu seiner weiteren Karriere.

„Das Financial Fair Play wird jedes Jahr umgangen. Manchester und Paris haben über ihren Verhältnissen gelebt. Und diese Vereine interessiert es nicht, ob sie eine Geldstrafe von hundert Millionen bekommen.“
Mario Basler über die Einnahmen-Ausgaben-Regelung der Uefa.

„Es wird keine Gehaltsobergrenze kommen, weil sie auch nicht vertretbar ist. Wenn jemand für Messi 40 Millionen bezahlt, wird Messi nicht sagen, ich will nur 20.“
Mario Basler über den zur Diskussion stehenden Salary Cap.

„Wenn der Fan oder der Fernsehzuschauer sagt, wir gehen da nicht mit, wird sich alles nivellieren. Die Gefahr sind die Amerikaner oder Asiaten, weil sie einfach nur Topspiele sehen wollen. Der Rest ist ihnen wurscht.“
Andreas Herzog über eine allfällige Super League.

„Wenn ich einmal drei, vier, fünf Tage vor dem Spiel unterwegs bin, habe ich so ein schlechtes Gewissen gegenüber der Mannschaft und dem Trainer, dass ich noch mehr Leistung bringe, noch fitter, noch fokussierter bin.“
Martin Hintereregger über seine Einstellung am Platz nach durchzechten Nächten.

„Viele haben zurecht Angst davor oder möchten es ein bisschen ruhiger haben. Manchmal denke ich mir auch, hätte ich die Aussage nicht getätigt, hätte ich nicht so einen Stress.“
Martin Hintereregger zur Endlosdebatte über fehlende Typen im Fußball.

„Ich bin froh, dass es den VAR gibt, denn es geht um sehr viel. Was besser werden muss, ist, in manchen Situationen schneller zu entscheiden und darüber nachzudenken, über die Videoleinwand im Stadion die Zuschauer miteinzubeziehen.“
Mario Basler outet sich als VAR-Fan, ortet aber Verbesserungspotenzial.

MotoGP - Der KTM-Heimsieg am Red Bull Ring

„Es gibt ja keinen Boxenfunk und es war dann eine Fahrerentscheidung. Genau das ist das Tolle an diesem Sport: Am Ende des Tages steht der Athlet mit 22 Litern Benzin da draußen und muss die Entscheidungen alleine treffen.“
Pit Beirer über Brad Binders Regenritt von Spielberg auf Slicks.

„Ich habe mich gefreut, dass er es durchzieht und probiert.“
Pit Beirer zeigt sich vom Mut Brad Binders begeistert.

„Er ist ein bisschen ein Spätstarter. Es dauert zu lang, bis er in den Rennrhythmus kommt. Er ist dann unglaublich zweikampffreudig, hält auch rein, wo es nicht mehr ganz möglich ist, bleibt aber immer fair. Dass er mutig ist, hat er jetzt bewiesen.“
Stefan Bradl über den Fahrstil von Brad Binder.

Olympia - Die Bronze-Medaillengewinner

„Ich will mich gar nicht mit den Fußballern vergleichen. Ich mache meinen Sport gern. Und wenn ich etwas dazuverdienen kann, ist es umso schöner.“
Lukas Weißhaidinger hat für Olympia-Bronze eine 50.000-Euro-Prämie erhalten.

„Ich würde mir wünschen, dass wir den eingeschlagenen Weg mit meinem Trainer Gregor Högler und dem Sportministerium weitergehen. Denn es gibt noch zwei Plätze vor mir, da wird der Aufwand immer mehr.“
Lukas Weißhaidinger setzt sich noch höhere Ziele.

„Es ist unglaublich wichtig, welchen Verband man dahinter hat, welchen Trainer und welche andere Athleten. Es ist wichtig, dass das Ministerium den Sport fördert. Aber die Verbände müssen mit dem Geld auch richtig umgehen.“
Jakob Schubert über sein sportliches Umfeld.

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