Honda-Ausfall 2020: Marquez macht Bruder verantwortlich

26. Feb.
Honda

Foto: (C) Honda

Der eine war unerfahren, der andere nicht in Bestform. So zieht Marc Marquez Bilanz zum Honda-Totalausfall in der Saison 2020.

Die Saison 2020 würden die Verantwortlichen von Hondas MotoGP-Projekt vermutlich am liebsten aus ihren Erinnerungen streichen. Nachdem sich Titelverteidiger und WM-Favorit Marc Marquez beim Saisonauftakt in Jerez verletzte und abgesehen vom missglückten Comeback-Versuch eine Woche nach dem Sturz nicht mehr fahren konnte, entstand bei Honda eine Lücke, die keiner der vier Fahrer ausfüllen konnte.

In den 14 Rennen konnte Honda nicht einen Sieg einfahren. Takaaki Nakagami (LCR) war als WM-Zehnter der bestplatzierte Honda-Pilot. In der Herstellerwertung konnte Honda lediglich Aprilia hinter sich lassen.

Und in der Teamwertung reihte sich das hoch angesehene Repsol-Honda-Werksteam auf der neunten von elf Positionen ein. Weniger Punkte sammelten lediglich das Avintia/Esponsorama-Team und die Gresini-Aprilia-Mannschaft.

Rookie Alex Marquez kämpfte mit Anpassung an MotoGP

Marc Marquez blieb auch während seiner Genesungspause in Kontakt und erkannte, wie stark die Beteiligten des Honda-MotoGP-Projekts leiden mussten. „Ich weiß, dass vor allem die japanischen Mitarbeiter stark zu kämpfen hatten", bemerkt der Spanier.

„Ich war nicht da. Bei einigen Rennen kamen sie ein bisschen vom Weg ab. Das lag nicht unbedingt an meiner Abwesenheit", erklärt Marc Marquez und macht die Unerfahrenheit von Bruder Alex Marquez mitverantwortlich.

„Mein Bruder war ein Rookie. Er lernte, wie er fahren muss und konnte sich nicht mit dem Motorrad beschäftigen. Cal Crutchlow befand sich nicht in Bestform. Er hatte auch zu kämpfen. Nakagami zeigte einige gute Rennen, aber nicht genug", bilanziert Marquez.

Marc Marquez lobt Stefan Bradl

„Sie hatten zu kämpfen", stellt Marquez fest. „Sie haben aber sehr hart gearbeitet und viele Dinge probiert. Sie verwendeten ein anderes Motorrad als ich, weil es neue Teile gab. Das muss ich aufholen, wenn ich wieder fahren kann. Jetzt arbeiten sie sehr hart."

„Sie haben viele Tests mit Stefan Bradl absolviert. Er leistet sehr gute Arbeit", lobt Marquez die Arbeit des HRC-Testfahrers, der bereits in Spanien einige Runden mit 2021er-Komponenten drehen konnte. „Man muss ihnen danken, denn sie pushen weiter, um das bestmögliche Paket zusammenzustellen, einem Paket mit dem man um die Meisterschaft kämpfen kann."

Während seiner Verletzungspause stand Marquez ständig im Austausch mit Crewchief Santi Hernandez. „Ich blieb in Kontakt, weil es mir wichtig war, involviert zu bleiben. Ich wollte nicht, dass der Kontakt abbricht. Ich wollte wissen, was sie machen. Wenn ich zurückkomme, weiß ich besser Bescheid", erklärt die Startnummer 93.

In der neuen Saison hat Marquez einen neuen Teamkollegen. Von Pol Espargaro erwartet er sehr viel. „Pol ist hungrig. Es wird eine neue Herausforderung für mich. Er will mit der Honda mich und auch die anderen Fahrer besiegen. Die vergangene Saison mit KTM beendete er sehr gut. Mit Honda will er so weitermachen oder sich sogar weiter steigern", erwartet der langjährige Honda-Werkspilot.

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