Honda in letzter Startreihe: Stefan Bradl einen Tick schneller als Alex Marquez

8. Aug.
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Foto: Motorsport Images

Stefan Bradl und Alex Marquez qualifizieren sich in Brünn für die letzten beiden Startplätze. Wie geht es Bradl und wie schätzt er seine Aussichten für das Rennen ein?

In Abwesenheit von MotoGP-Weltmeister Marc Marquez spielt das Honda-Werksteam keine Rolle im Spitzenfeld. Ersatzfahrer Stefan Bradl und Rookie Alex Marquez qualifizierten sich für den Grand Prix von Tschechien für die Startplätze 20 und 21. Das waren die letzten Positionen.

Im Vergleich dazu qualifizierte sich Takaaki Nakagami als 17 sowie Cal Crutchlow als Zwölfter. Somit startet in Brünn kein Honda-Fahrer aus den Top 10. Aus deutscher Sicht konnte sich Bradl kontinuierlich steigern. Im Qualifying war er um 0,033 Sekunden schneller als Alex Marquez.

Ist das zumindest eine kleine Freude für ihn? "Ich glaube, das ist ziemlich egal", antwortet Bradl. "Wir sind beide nicht dort, wo wir sein wollen. Alex muss noch viel über diese Klasse lernen. Ich glaube, es ist für ihn noch schwieriger, einen frischen Reifen optimal zu nutzen."

"Bei der Rennpace ist er, glaube ich, etwas stärker als ich. Wir müssen beide arbeiten und besser werden. Das ist auch für die Zukunft klar. Ehrlich gesagt, es sind momentan schwierige Zeiten. Manchmal muss man das durchmachen. Wir werden es früher oder später schaffen."

Honda: Rennpace noch ein Fragezeichen

Als Ersatz für Marc Marquez wurde Bradl praktisch ins kalte Wasser geworfen, denn zum letzten Mal fuhr er die RC213V Anfang Februar. "Samstagmorgen habe ich meinen Körper gespürt", gibt er zu. Denn selbst beim normalen Training können die Kräfte eines MotoGP-Bikes nicht simuliert werden.

"Nach einigen Dehnübungen fühlte es sich besser an. In FP3 wurde mein körperliches Gefühl auch besser. Natürlich spüre ich es, aber ich bin okay. Es gibt keine Zweifel für die Renndistanz, aber wenn man sechs Monate nicht fährt, ist es natürlich keine ideale Vorbereitung für ein Rennwochenende."

Als Testfahrer muss Bradl zudem etwas Arbeit für die Honda-Ingenieure sammeln und kann sich nicht ausschließlich auf sich selbst konzentrieren. "Ja, wir testen weiter und arbeiten für die Zukunft. Für mich ist es momentan nicht einfach, alles zu evaluieren. Soweit funktioniert es aber ganz okay."

Bradl: "Deswegen Mühe mit Rennpace"

"Wichtig ist, dass wir diese Dinge für die Zukunft entwickeln und ich bin mir sicher, dass wir sie auch verwenden werden. Wir haben bei der Abstimmung viel probiert und haben auch Testteile verglichen. Deswegen habe ich mit meiner Rennpace Mühe."

"Meine Vorbereitung und auch die des Teams sind weit davon entfernt, gut zu sein. Wir haben Schwierigkeiten mit dem Grip und haben Probleme, die richtige Abstimmung zu finden. Wir geben unser Bestes. Dann sehen wir weiter."

"Ich will das Rennen überstehen und so viele Runden wie möglich fahren. Es gibt keine großen Erwartungen. Ich muss weiterlernen und das Motorrad für das Rennen so gut wie möglich vorbereiten. Ich will das Rennen genießen. Für mich ist es ein gutes Training. Dann sehen wir weiter."

Alex Marquez kann neuen Reifen noch nicht nutzen

Das erfolgsverwöhnte Honda-Team muss nun kleinere Brötchen backen. Alex Marquez bestätigt, dass er den frischen Hinterreifen noch nicht optimal nutzen kann: "Ich habe dann viel mehr Probleme mit dem Motorrad als mit einem gebrauchten Reifen. Das ist negativ für das Qualifying, aber positiv für das Rennen."

"Der Sturz hat auch nicht geholfen, um ein gutes Gefühl für das Qualifying zu finden", spricht der Spanier einen Ausrutscher im vierten Training an. "Natürlich wird es schwierig, wenn ich so weit hinten starte."

"In den ersten Runden werde ich viele Sekunden verlieren, aber das Rennen ist lang. Bei der Reifenwahl sind wir uns noch nicht sicher, aber bezüglich meines Rhythmus bin ich positiv gestimmt." In der Teamwertung hat Repsol-Honda bisher nur zwölf Punkte auf dem Konto.

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