ICE: Kein klarer Favorit im Halbfinale

26. März
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Foto: (C) GEPA pictures/ Harald Steiner

Klagenfurt gegen Salzburg und Wien gegen Bozen. Die Top Vier des Grunddurchgangs treffen im Halbfinale aufeinander.

Erstmals seit zehn Jahren machen sich die besten vier Mannschaften des Grunddurchgangs den Titel in der bet-at-home ICE Hockey League aus. Ein klarer Favorit ist nicht auszumachen, wenn ab Sonntag im Halbfinale der HCB Südtirol und die Vienna Capitals bzw. der EC KAC und Red Bull Salzburg in einer "best of seven"-Serie um den Einzug ins Finale der ICE Hockey League (ab 11. April) kämpfen.

Vienna Capitals vs. HCB Südtirol

„Keiner wird überrascht sein wird, wenn eines dieser vier Teams gewinnt", betonte Caps-Trainer Dave Cameron die Ausgeglichenheit. Das spiegelt sich vor dem Duell mit Südtirol, der Nummer eins nach der Zwischenrunde, auch in den Statistiken. Je drei Siege feierten die Caps und Bozen in den direkten Begegnungen in dieser Saison, die Bilanz in den bisherigen Play-off-Duellen ist ebenfalls ausgeglichen. Jeweils im Halbfinale setzte sich 2018 Südtirol 4:1 durch, auf dem Weg zum Meistertitel 2017 stiegen die Wiener mit 4:0-Siegen auf.

Martialisch ging es im Vorfeld zu. Bozen-Coach Greg Ireland meinte: „Wien hat große Stärken. Das wird ein Krieg." Cameron konnte mit dieser Aussage seines kanadischen Landsmanns bei einem Mediengespräch wenig anfangen: „Ich weiß nicht, was seine Definition von Krieg ist. Ein großer Teil unseres Erfolges im ersten Teil war unsere Disziplin. Ich weiß nicht, ob es noch irgendeine Hockey-League in der Welt gibt, in der es in Spielen 'Krieg' gibt. Das kommt von einem Mann der alten Schule. Das ist nicht die Natur der heutigen Athleten", so Cameron. Man werde sehr „diszipliniert und hart spielen".

Die mögliche Schwäche jedes Teams sei die Beständigkeit, diese habe Bozen bewiesen. Sein Mittel dagegen: „Wir wollen schnell spielen, Speed bricht die Teams." Viele Treffer erwartet er wieder nicht, denn beide Teams bauen auf eine gute Defensive.

Die Caps hatten mit einem "Sweep" (4:0-Sieg in der Serie) über Fehervar überrascht. Cameron sieht darin einen Vorteil. „Weil wir einige Spieler haben, die von Verletzungen zurückkommen. Die Pause ist auch wirklich gut, weil die nächste Serie wegen der Distanz Spiel-Bus-Spiel-Bus werden wird." Auch die Langzeitverletzten, seine Landsleute Colin Campbell und Brett Fleming, sollen nach Wunsch des Coaches wieder dabei sein. „Colin wird spielen, bei Fleming müssen wir den Fortschritt abwarten."

Über seine Zukunft in Wien wollte Cameron noch nicht zu viel verraten. „Ich liebe diese Stadt und bin gerne hier. Aber wir werden das am Ende diskutieren. Aber das muss beidseitig sein."

EC KAC vs. Red Bul Salzburg

Bereits zum achten Mal treffen der KAC und Salzburg im Play-off aufeinander, Salzburg siegte in vier davon. Vier Mal ging es über die volle Distanz, also sieben Matches. In der Saisonbilanz steht es allerdings 4:2 für die Rotjacken. Diese Begegnung ist auch ein Duell zwischen dem Rekordmeister und jenem Team mit den meisten Titeln in der seit 2003 bestehenden pan-europäischen Liga. 31 Titeln der Kärntner stehen sechs der Salzburger gegenüber.

Salzburgs junger Stürmer Paul Huber erwartet eine spannende Serie. „Wir konnten die Serie gegen Dornbirn von 0:2 noch in ein 4:2 drehen, was uns jetzt viel Selbstvertrauen gibt. Wir können mit breiter Brust ins Halbfinale gehen und sicher auch den KAC schlagen", sagte der 20-Jährige.

KAC-Coach Petri Matikainen sieht Steigerungspotenzial in seinem Team. „Wir haben uns im Verlauf der Viertelfinalserie Schritt für Schritt gesteigert, insgesamt aber noch nicht auf jenem spielerischen Level agiert, das zu erreichen wir imstande sind." Die bisherigen Saisonbegegnungen spielen für den Finnen keine Rolle mehr. „Hier wird ein neues Kapitel aufgeschlagen."

Sein Kapitän, Manuel Ganahl, glaubt, dass den KAC „eine ganz andere Serie als im Viertelfinale gegen Villach erwartet". Salzburg gehe stets ein hohes Tempo und sei spielerisch sehr stark. „Dem werden wir mit unserem bekannt starken und verschworenen Kollektiv entgegentreten. Je präziser wir in der Umsetzung unseres Systems sind, desto schwieriger sind wir zu bezwingen."

Es ist auch das Duell des Grund-Durchgangzweiten KAC mit dem -Dritten Salzburg. Die Klagenfurter können wieder auf Verteidiger Martin Schumnig zurückgreifen (fehlte zuletzt sieben Matches), David Fischer, Paul Postma und Dennis Sticha dürften hingegen noch länger fehlen. (APA/Red)

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