ICE: Macht der KAC den Sack zu?

2. Apr.
Nick Petersen; EC KAC; Eishockey; März 2021

Foto: (C) GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber

Der KAC steht gegen Salzburg vor dem Einzug ins Finale. Alle Vorzeichen sprechen für Klagenfurt. Caps wollen in der Serie gegen Bozen ausgleichen.

Titelverteidiger KAC hat in der bet-at-home ICE Hockey League im Streben nach dem Finaleinzug einen 3:0-Vorsprung und die Statistik als Bonus. Nach dem 6:0-Heimsieg des 31-fachen nationalen Titelträgers vom Donnerstag stehen die Chancen von Semifinalgegner Red Bull Salzburg sehr schlecht, in dieser "best of seven"-Serie noch einmal zurückzukommen. Den ersten Schritt, um den Vergleich mit dem KAC zu drehen, müsste die Truppe von Coach Matt McIlvane am Samstag machen.

Alles spricht für den KAC

Mit Heimvorteil geht es für die Salzburger um die erste Niederlage der Kärntner in einem Semifinal-Play-off nach elf Siegen en suite. 2017 hatten die "Rotjacken" ein 0:2 gegen Salzburg in ein 4:2 verwandelt, nach einem Viertelfinal-Aus 2018 gegen HCB Südtirol wurde Graz 2019 mit einem 4:0 besiegt. Nun steht es auch schon wieder 3:0. Dazu kommt, dass der KAC mittlerweile sieben von neun Saison-Duelle mit Salzburg sowie generell zehn seiner jüngsten elf Matches gewonnen hat.

Das 6:0 ist in der Tordifferenz die Einstellung des bisher höchsten KAC-Sieges gegen die "Bullen" seit ihrer Liga-Zugehörigkeit. Am 12. Oktober 2004 hatte es ein 7:1 gegeben. KAC-Coach Petri Matikainen ist trotz all dieser positiven Fakten davon entfernt, sich und sein Team in Sicherheit zu wiegen: „In den Play-offs geht es darum, sich von Spiel zu Spiel zu steigern. Ich denke aber, dass wir noch genug Raum haben, um uns zu verbessern. Unser Fokus wird sich dadurch nicht verändern."

Die Salzburger hatten nach dem 0:2 noch die Rückkehr nach dem 0:2 im Viertelfinale gegen Dornbirn im Kopf. Ein 0:3 hat aber nur Linz im Semifinale 2010 gegen die Vienna Capitals umgedreht. „Mit dem Rücken zur Wand stehen ist nie leicht", betonte Stürmer Mario Huber. „Aber wir wissen, was auf uns zukommt und was wir verändern müssen, um besser zu spielen." Der Wille sei mindestens genauso wichtig wie der Kampf. Der gesperrt gewesene Kapitän Thomas Raffl wird wieder dabei sein.

Der 34-Jährige und seine Kollegen kämpfen auch dafür, dass sie erstmals in einer Play-off-Serie nicht zumindest zwei Siege holen. 36-mal ist ihnen das bisher geglückt. Dem spricht entgegen, dass der KAC noch nie nach einer 3:0-Führung noch zwei oder mehr Erfolge des Gegners zugelassen hat. Weiterer Motivationsschub für den KAC: die jüngsten drei Auswärtsspiele in Salzburg wurden allesamt gewonnen.

Cameron trotz Niederlage zuversichtlich

Definitiv noch keine Aufstiegsentscheidung wird es im zweiten Semifinal-Vergleich geben, bei Südtirol gegen die Capitals gab es bisher ausschließlich Heimsiege. Mit dem 6:3 am Donnerstag gingen die effektiveren Bozener 2:1 in Front. Am Samstag haben nun wieder die Wiener Heimvorteil. Danach geht es unverändert im Zweitages-Rhythmus weiter. Womit spätestens am nächsten Freitag beide Finalisten feststehen werden. KAC - Capitals wäre eine Neuauflage des Titel-Duells 2019.

Rafael Rotter sah die Niederlage in Spiel drei im Ausnutzen der Überzahl-Phasen begründet: „Es hilft alles nichts, wenn Bozen im Powerplay so eiskalt ist und wir im Powerplay leider nicht einmal gepunktet haben." Capitals-Coach Dave Cameron ist aufgrund der Leistung trotz der Niederlage in Bozen zuversichtlich. „Wir nehmen die vielen positiven Punkte mit. Wir haben noch genug im Tank. Das Gute in den Play-offs ist: Es geht immer wieder bei Null los. Du drückst praktisch nach jedem Spiel die 'Reset-Taste'." (APA/Red)

Empfohlene Videos