IntactGP mit Komplettausfall: Marcel Schrötter und Tom Lüthi stürzen

21. Juli
Wheel, Machine, Motorcycle

Foto: Intact GP – F. Glaenzel

Marcel Schrötter kämpft in den Top 5, als er es in Kurve 11 übertreibt. Tom Lüthi erlebt in Jerez ein Wochenende zum Vergessen und stürzt gegen Rennende.

Das erste Jerez-Wochenende verlief für die deutsche IntactGP-Mannschaft wenig erfreulich. Abgesehen von Dominique Aegerters starker Vorstellung im MotoE-Rennen gab es wenig Erfreuliches zu berichten. Marcel Schrötter war in Jerez schnell, konnte sein Potenzial aber nicht in Punkte umwandeln. Der Deutsche stürzte im Rennen. Und auch Teamkollege Tom Lüthi sah die Zielflagge nicht.

Dabei hatte das Wochenende für Schrötter gut begonnen. Am Samstag fuhr der Deutsche im FP3 einen neuen Rundenrekord. Von Startplatz sieben aus mischte er im Rennen in der Verfolgergruppe mit. In der achten Runde endete das Rennen allerdings in Kurve 11 mit einem Sturz.

"Ich bin extrem enttäuscht. Mir tut es unglaublich leid für mein Team und unsere Sponsoren", kommentiert Marcel Schrötter. "Wir alle haben hart darauf hingearbeitet, hier Rennen zu fahren, haben darauf hin gefiebert. Ich habe absolut alles gegeben und ich denke, wir hatten insgesamt dennoch ein gutes Wochenende."

Marcel Schrötter ignoriert Warnzeichen und stürzt

"Noch nie zuvor war ich so konkurrenzfähig hier in Jerez. Ich habe mich wohl gefühlt auf dem Motorrad, habe Spaß, das Team arbeitet super gut zusammen. Das Rennen lieferte schon etwas andere Bedingungen als in den Sessions zuvor, da wir am Sonntag vor der MotoGP fahren. Dadurch fehlte etwas Gummi auf der Strecke, wodurch sich das Bike anders verhält", berichtet Schrötter.

"Am Anfang hatte ich Probleme, die Kontrolle über das Vorderrad zu behalten. Ich hatte zwei, drei große Rutscher, was es mir schwer machte, die Lücke zu schließen. Trotz allem war ich guter Dinge, wieder aufholen zu können", schildert der Deutsche. "Ich hätte mir vielleicht mehr Zeit gewähren müssen, wirklich zu verstehen, wie das Bike reagiert. Aber aus solchen Rennen lernt man auch."

"Wir versuchen für nächste Woche eine bessere Balance zu finden, um dann wieder von Neuem attackieren zu können. Es tut mir leid, meinem Team bei der Hitze jetzt noch so viel Arbeit bereitet zu haben, aber wir alle geben unser Bestes", so Schrötter.

Tom Lüthi erlebt Wochenende zum Vergessen

Tom Lüthi zählte vor dem Jerez-Wochenende zum Kreis der Favoriten, wurde dieser Rolle aber nicht gerecht. Von Startplatz 19 aus kämpfte sich Lüthi immerhin in die Top10 vor. Doch drei Runden vor Rennende rutschte er über das Vorderrad ins Kiesbett und konnte das Rennen nicht zu Ende fahren.

"Ich bin sehr enttäuscht, viel mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen", bemerkt der Schweizer. "Die Startposition war für das Rennen natürlich nicht optimal. Aber auch zuvor im Warm-up haben wir einfach nicht die richtige Richtung gefunden. Ich habe wirklich gepusht, konnte aber einfach nicht schneller fahren und es hat offensichtlich nicht gereicht."

"Meine Jungs haben wirklich hart gearbeitet, viel probiert, waren motiviert. Ich war ebenfalls guter Dinge. Aber das Wochenende so zu beenden, ist natürlich sehr bitter. Ich war einfach über dem Limit und als dann der Reifen abgebaut hat, habe ich die Kontrolle über das Vorderrad verloren", beschreibt er den Sturz.

"Es tut mir unendlich leid für das Team, auch der Sturz von Marcel und dass wir alle den Neustart mit null Punkten beginnen, ist enttäuschend. Nichts desto trotz werden wir hart weiterarbeiten und die freien Tage nutzen, um einen soliden Plan für das nächste Wochenende zu erarbeiten", so Lüthi.

IntactGP-Teamchef Jürgen Lingg hofft auf Wiedergutmachung

IntactGP-Teammanager Jürgen Lingg zieht Bilanz: "Das ganze Wochenende war etwas schwierig, auch wenn Marcel immer wieder ein paar gute Sessions hatte. Wir haben erwartet, dass es recht gut werden kann, denn beide sahen durchaus stark aus. Ich denke, mit ein paar Runden mehr, hätte sich Marcel frei fahren können. Aber es hat eben nicht sein sollen. Sein Speed ist gut, wir werden die Daten jetzt in Ruhe analysieren und schauen, was wir für nächste Woche noch besser machen können."

"Wir müssen die Stürze abhaken und positiv weitermachen. Ich bin absolut überzeugt, dass wir das viel besser umsetzen können", kommentiert der IntactGP-Teammanager. "Bei Tom lief das ganze Wochenende nicht rund. Auch wenn es am Sonntag etwas besser lief, war das nicht, wie man es von ihm erwartet. Der Sturz zeigt einmal mehr, was bereits das ganze Wochenende sein Problem war. Ihm fehlt die Bremsstabilität, daher lenkt das Bike einfach nicht so, wie er es braucht."

"Das Gefühl vom Vorderrad ist bei Tom leider gar nicht gut, obwohl den Reifen alle nutzen und wir bei Marcel ja auch sehen, dass er gut damit zurechtkommt. Wir müssen einfach schauen, wie wir das alles optimieren können. Jetzt reparieren wir die Bikes und nutzen die kommenden Tage zum Auswerten", so Lingg.

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