Nach Kollision mit Miller in Katar: Mir fordert härtere Strafen

16. Apr.
Joan Mir hält es für falsch, dass Jack Miller in Katar nicht bestraft wurde.

Foto: Motorsport Images

Suzuki-Pilot Joan Mir brandmarkt Jack Millers Fahrweise in Katar weiterhin als gefährlich und hofft in Zukunft auf härtere Strafen - es gab noch keine Aussprache.

So ganz verflogen ist der Ärger von Joan Mir über die Kollision mit Jack Miller zuletzt beim Grand Prix von Doha noch nicht. Vor allem, dass der Ducati-Pilot für den - laut Mir absichtlich herbeigeführten - Kontakt auf der Geraden nicht bestraft wurde, stößt dem Weltmeister immer noch sauer auf.

"Suzuki ist zur Rennleitung gegangen, hatte aber keinen Erfolg. Wir konnten nichts tun, die Entscheidung stand fest. Für sie war die Aktion legal. Diese Ansicht der Rennleitung teile ich nicht - für mich war es über dem Limit", stellt Mir am Donnerstag vor dem Portugal-Grand-Prix klar.

Zwar erklärt der Suzuki-Pilot: "Ich akzeptiere die Entscheidung und weiß, dass die Rennleitung und was Jack darüber denken. Aber für mich ist die Lage klar. Die Aktion war mit Sicherheit nicht legal. Man kann sehen, dass Jack in meine Richtung schaut und mich dann berührt. Mal abwarten, ob sie bei ähnlichen Aktionen in Zukunft eine Strafe aussprechen. Ich denke schon, weiß es aber nicht."

Mir: "Ich werde so etwas sicher nicht tun"

Zur Erinnerung: Einem ersten Kontakt in Kurve 10 bei einem Überholmanöver seitens Mir folgte in Katar ausgangs der Zielkurve eine weitere Berührung. Als es ihn mit seiner Suzuki weit hinaustrug, und er bei der Rückkehr auf die Strecke mit der Ducati kollidierte.

Mir ist überzeugt, dass Miller diesen zweiten Kontakt bewusst provoziert habe. Und hält es deshalb für falsch, dass keine Strafe gegen den Australier ausgesprochen wurde: "Sie denken, dass es legal ist - ich nicht. Ich glaube, es kann sehr gefährlich sein, auch in Zukunft. Deshalb wäre es wichtig, dass so etwas bestraft wird."

"Es ist gefährlich, und es war Absicht. Ich weiß nicht, was sie noch brauchen. Wie auch immer, es ist besser sich jetzt auf dieses Wochenende zu konzentrieren und das zu vergessen. Aber ich werde so etwas gegenüber anderen Fahrer sicherlich nicht tun."

Rins: "Joan und Jack fahren beide aggressiv"

Miller, der sich zwischen dem zweiten Katar-Rennen und dem anstehenden Portugal-Grand-Prix einer Armpump-OP unterzog, gibt zu, sich in der Pause keine großen Gedanken über den Vorfall gemacht zu haben. "Ich war die letzten Tage nicht auf Social Media. Wir haben uns also nicht geschrieben, und ich habe auch seine Nummer nicht", sagt der Ducati-Pilot. Ein Gespräch schließt Miller aber nicht aus.

"Ich bin mir sicher, dass sich im Laufe des Wochenendes eine Gelegenheit dazu ergeben wird. Abgesehen davon ist alles gut. Ich freue mich, hier in Portugal zu sein und hoffe, dass das Wetter noch besser wird. Ich kann es kaum erwarten, die Werks-Ducati auf einer neuen Strecke zu fahren."

Mirs Suzuki-Teamkollege Alex Rins schlägt sich, angesprochen auf die Situation, auf keine bestimmte Seite. "Letzten Endes sind Joan und Jack zwei aggressive Fahrer", findet der Spanier.

"Vor dieser Berührung ist Joan die Kurve, in der er Jack überholen wollte, etwas zu hart angefahren aus meiner Sicht. Jack musste sein Motorrad aufstellen, es war ein bisschen am Limit. Ich versuche auch aggressiv zu sein, aber auf eine andere Art und Weise. Für mich sind Jack, auch Joan, auch Marc (Marquez), sehr aggressive Fahrer. Sie fahren andere Überholmanöver und sind sehr entschlossen, wenn man so will."

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