Johann Zarco: Brad Binder macht bei KTM das, wozu „ich nicht in der Lage war“

12. Aug.
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Foto: Motorsport Images

Ducati-Pilot Johann Zarco musste in Brünn erleben, wie sein ehemaliger Arbeitgeber triumphierte. Die Vertragsauflösung vor einem Jahr bereut er dennoch nicht.

KTM konnte beim Grand Prix von Tschechien am vergangenen Wochenende den ersten Sieg in der MotoGP feiern. Brad Binder stand ganz oben, KTM-Vorgänger Johann Zarco schaffte es mit seiner Avintia-Ducati ebenfalls auf das Podium.

Noch vor einem Jahr dirigierte Zarco die Werks-RC16 um den Kurs. Dann trennten sich die Wege von KTM und Zarco. Bereuen tut er die Vertragsauflösung nicht, auch wenn KTM jetzt Siege feiern kann.

Brad Binder "leistet die Arbeit, zu der ich nicht in der Lage war", kommentiert Johann Zarco. "Ich freue mich. Sie haben im Winter große Fortschritte beim Motorrad gemacht. Er kommt mit einem freien Kopf und das hilft dabei, auf der KTM die Arbeit zu erledigen. Das hat er bereits in seinem dritten Rennen bewiesen."

Rückblickend ärgert sich Johann Zarco nicht, KTM verlassen zu haben

"Bereits in Jerez war er sehr stark. Die anderen Fahrer hatten Glück, dass er gestürzt ist. Sonst wäre er bereits in Jerez auf das Podium gefahren, denke ich", bemerkt Johann Zarco. "Für KTM ist es perfekt, dass sie jetzt Brad haben. Er demonstrierte im vergangenen Jahr in der Moto2, dass er derjenige ist, der Probleme umfahren kann und Rennen gewinnt."

"Ich bereue es überhaupt nicht und denke auch nicht, dass ich hätte geduldiger sein sollen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich im Vorjahr zu kämpfen. Ich musste selbst diesen Schritt machen und diese wichtige Entscheidung treffen, um wieder Freiheit zu finden und mit mir im Reinen zu sein. Denn ich hatte das Gefühl, Geld zu bekommen und nichts zu machen. Ich machte nur Mist", erinnert sich Zarco.

"Damit war ich nicht einverstanden. Ich musste mit KTM ehrlich sein und ihnen mitteilen, dass ich es nicht länger machen möchte. Ich wollte lieber aufhören, anstatt schlecht zu sein. Es war ein riesiger Schritt", ist Zarco überzeugt. "Als ich im Dezember zu Ducati kam, hatte ich ein anderes Gefühl. Das war ein bisschen wie das Gefühl, das ich in der Moto2 hatte."

Besseres Gefühl auf der Ducati Desmosedici

Auf der Desmosedici fühlte sich Johann Zarco deutlich wohler: "Das Motorrad vermittelte mit im Februar in Sepang und in Katar mehr Vertrauen. Ich konnte ab diesem Zeitpunkt intensiver an mir arbeiten."

Mit Platz drei im dritten Rennen demonstrierte Zarco, dass er mit der Ducati gut zurechtkommt. Komplett zufrieden ist er mit seiner Performance in Tschechien aber noch nicht: "Ich muss meine Starts verbessern. Das wäre für die kommenden Rennen eine große Hilfe."

"In einigen Runden fühlte ich mich am Kurveneingang sehr gut und machte auf die anderen Fahrer Zeit gut. Am Kurvenausgang fühlte ich mich sehr wohl. Doch dann machte ich ein paar Fehler", gesteht er. "Dieses Ergebnis kam zu einem guten Zeitpunkt. Es kam eher, als wir es erwarten konnten."

"Jetzt muss ich es in Spielberg bestätigen. Ich habe dort tatsächlich eine gute Chance, denn Österreich ist gut für die Ducati. Doch man sollte nicht erwarten, dass es leicht wird", warnt Zarco, der als WM-Sechster zum Heimrennen von Ex-Arbeitgeber KTM nach Österreich kommt.

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